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Genoveva - Die schoensten 156 Opern der Welt

Genoveva - Die schoensten 156 Opern der Welt

Titel: Genoveva - Die schoensten 156 Opern der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Robert u Reinick Schumann
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ergeben,

    Die ich verabscheu' –

    Dies ist der Tugend Haus!

    MARGARETHA.

    Der Tugend Haus? –

    Ach – hofft' ich doch nach langem Wandern hier

    Zum Ausruh'n eine Streu zu finden – doch,

    Was ich erblickt in diesem Haus der Tugend – –

    Fürwahr, ein schönes Weib des Küssens werth . –

    GOLO.

    Du hast gesehen?! – stirb! –

    MARGARETHA.

    Stoß' zu – 's ist ja die Amme nur,

    Die Mutter nicht, die Du durchbohrst –

    Geh' Golo – Du bist krank –

    GOLO.

    Ja – krank zum Sterben –

    MARGARETHA.

    Vertrau' Dich mir –

    ich weiß den Arzt –

    GOLO.

    Weib, Hexe, fort! Du, dieses Haus,

    Die ganze Welt ist mir verhaßt ,

    Kaum, daß ich trage noch des Lebens Jammerlast, –

    Ich will dahin geh'n , wo kein Aug'

    Mich wieder finden soll.

    MARGARETHA.

    Du läßt die arme Frau allein –

    Sie wird ohn ' Dich gar traurig sein,

    Am Leben müßte sie verzagen,

    Sie will Dir wohl, wie die Leute sagen.

    GOLO.

    Was sprichst Du da? wer that Dir's kund?

    MARGARETHA.

    Nun, drück' mir nur den Arm nicht wund –

    Dergleichen fällt nicht schwer zu sehn. –

    GOLO.

    Du lügst, – Du kennst sie nicht die Reine –

    MARGARETHA.

    Und sieh, wie schön sich alles trifft!

    Der Graf im Krieg, Du heimgeblieben –

    Vielleicht, daß er im Kampfe fällt,

    Er Dich zum Erben gar bestellt!

    Oft fügt sich's seltsam in der Welt –

    Kommt Berg und Thal doch wohl zusammen,

    Um wie viel leichter zween Flammen –

    Glück auf denn, Glück auf!

    GOLO.

    Brichst auf Du schon?

    MARGARETHA.

    Muß fort – nach Straßburg –

    GOLO.

    Sag' an, was thätest Du an meiner Stelle?

    MARGARETHA.

    Es dringt ihm in's Herz –

    Wär' ein junger Herr ich

    Mit Augen wie Ihr, ich hielt'

    An meiner Hoffnung fest und wär'

    Ich in die Königin verliebt.

    GOLO.

    O dürft' ich hoffen, Margaretha,

    Ich wollt' es königlich Dir lohnen!

    Bleib hier im Schloß , sieh mit eignen Augen!

    MARGARETHA.

    Mehr braucht's nicht

    Als ich bereits geseh'n !

    GOLO.

    Nur wen'ge Tage

    Laß Dir's gefallen!

    MARGARETHA.

    Wollt durchaus Ihr!

    GOLO.

    Du bleibst?

    MARGARETHA.

    Vielleicht –

    GOLO.

    Und willst

    Mir beisteh'n ?

    MARGARETHA.

    Wie ich's kann –

    GOLO.

    Gieb mir

    Die Hand d'rauf !

    MARGARETHA.

    Hier!

    GOLO.

    Und schwörst

    Mir beizusteh'n ? –

    MARGARETHA.

    Ich schwör's ! –

    GOLO.

    Mit neuem Leben

    Erfüllst Du mich wieder,

    Gehst Du voran,

    Glücket der Plan.

    Mein muß sie werden.

    Und stiegen Engel

    Nieder zur Erden

    Und schützten sie, –

    Mein muß sie werden –

    Jetzt oder nie! –

    MARGARETHA für sich.

    Was ich gewollt,

    Mir ist's geglückt –

    Ich hab' ihn umgarnt,

    Ich halt' ihn umstrickt –

    Laut.

    Dein soll sie werden,

    Dein muß sie werden,

    Jetzt oder nie! –

Zweiter Akt.

    Halle.

    GENOVEVA.

    O weh des Scheidens, das er that , –

    Mit ihm schied Freud' und Glück!

    Herr'nloses Haus, Haus ohne Rath! –

    O käm er bald zurück! –

    Mit ihm die Lust, mit ihm der Muth

    Wo er nicht ist da wankt es, –

    Doch wo er herrscht, da steht es gut,

    Mein Siegfried, kehre wieder,

    Mit Dir schied all' mein Glück dahin!

    Getrost, getrost, mein Herze –

    GESANG DER KNECHTE.

    1.

    Füllet die Becher bis zum Rande,

    Stoßet an und trinket aus!

    Zieht der Herr in fremde Lande,

    Ist der Knappe Herr im Haus!

    Stoßt an und trinket aus!

    2.

    Ei – wer sitzt dort in der Ecke. –

    Alter Drago, was ist das!

    Kommt hervor aus dem Verstecke –

    Unsrer Herrin dieses Glas!

    Die Herrin lebe hoch!

    GENOVEVA.

    Welch rohes Singen! Klingt es doch,

    Als ob sie spotteten! –

    Die Knechte sind's, Margaretha unter ihnen,

    Dies Schreckbild meinem Auge! –

    Und dort der gute Drago,

    Er will nicht würfeln mit und singen! –

    Wie wild sie lärmen! – Siegfried, Siegfried,

    Kehr' bald zurück, brich ihren Uebermuth ,

    Sie stürzen Haus und Hof dir um!

    Wer kömmt !

    GENOVEVA.

    Ihr seid es, Golo? –

    GOLO.

    Verzeiht, daß zu so später Stunde noch –

    GENOVEVA.

    Stets seid willkommen Ihr, und wißt –

    Ich fürchtete mich eben –

    GOLO.

    Ihr hörtet wohl –

    GENOVEVA.

    Sie singen laut genug –

    Und ganz allein bin ich –

    GOLO.

    Sie ganz allein! welch' seltnes Glück?

    GENOVEVA.

    Die Dienerin entließ nach Trier ich,

    Dort ihren kranken Vater zu verpflegen –

    Da wandelte etwas wie Furcht mich an,

    Dazu das wilde Singen – aber sagt,

    Was hat es zu bedeuten? –

    GOLO.

    So hört, was mich so spät noch zu

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