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Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Titel: Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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ehe er wieder überwältigt wurde. Jetzt war das Wesen an seinem Bestimmungsort, wie Gencoy One es wollte.
    Der Erste der Gencoys war nur noch zum Teil ein Mensch, emotionell und von der Gedankenwelt her überhaupt nicht mehr. Hiram Oldwater sah, wenn er auf dem Bildschirmen erschien und seine Werbetexte für den Gentec Konzern an die Menschen sprach, aus wie ein hochgewachsener, knochiger Mann um die Fünfzig mit militärischem Habitus und kurzgeschorenem grauem Haar.
    Mit eher kantigem Gesicht, tiefliegenden Augen und markantem Kinn, so, wie man sich einen Führer vorstellte.
    In Wirklichkeit bestand er halb aus Metall. Der Schädel war zum einem großen Teil aus Metall, das blank schimmerte. Das linke Auge war künstlich und rot, es befand sich in blankem Metall und glühte manchmal. Statt des rechten Arms hatte Gencoy One eine Gentec-Konstruktion, die nur noch entfernt an einen menschlichen Arm erinnerte.
    Die Hand ließ sich verändern, sie hatte acht Auswüchse, die sich in alle möglichen Werkzeuge umformen ließen. Statt des linken Arms hatte der Gründer des Gentec Konzerns eine Greifklaue, mit der er Stahl zu schneiden vermochte und die er als Schneidbrenner und Laser gebrauchen konnte. Hiram Oldwater konnte seine Teleskopbeine ausfahren.
    Damit vermochte er zu gehen – auf drei Stützen, in denen sie endeten – oder zu rollen. Der Erste Gencoy trug einen Mini-Reaktor in sich. Er vermochte sich ungeheuer schnell zu katapultieren, wie ein Geschoss, konnte senkrechte und überhängende Wände hinauflaufen und vermochte sogar per Rückstoß durch die Luft zu fliegen, wozu er die Arme abspreizte und Folien hervorbrachte, die ihm einen Gleitflug ermöglichten.
    Es war ihm bekannt, dass das Wesen vor ihm – der gefangene Spider – das wusste. Mit einem starken Funksignal, das Gerät war ihm eingebaut, wie vieles andere auch, nahm er nun mit dem Spider Verbindung auf.
    Der Translations-Roboter konnte die zirpende Sprache des Spiders erzeugen. Gencoy One stand kabellos mit diesem in Verbindung. Zudem wusste er, dass der Spider, der einer galaktischen Rasse angehörte, über telepathische Kräfte verfügte.
    Als der Spider auf den Funkspruch nicht reagierte, drückte Oldwater auf einen Knopf. Ein Elektroschock traf den Spider, dessen Kräfte lahmgelegt waren, und weckte ihn auf.
    »Ich spreche mit dir. Ich bin Gencoy One, die Krone der Schöpfung des Planeten Gentec.« So nannten die Gencoys Terra. »Die Superrasse, die bereit steht zur Eroberung des Weltraums und zur Aufnahme in die Intergalaktische Förderation.«
    Der Spider, die Riesenspinne, zuckte mit den acht Beinen, soweit es ihm – oder ihr – das möglich war. Gedankenimpulse, über den Translations-Roboter umgewandelt, erreichten Oldwater.
    »Ich bin der Galaktische Wächter, der Hüter der Menschheit.«
    Oldwaters zur Hälfte aus Metall bestehendes Gesicht wirkte ironisch, obwohl er keine Miene verzog. Die Metalllegierung an seinem Kopf war beweglich und konnte sich verformen wie Quecksilber.
    »Du bist unlogisch. Du bist kein Hüter der Menschheit, sondern ein Beobachter. Deine Aufgabe ist es lediglich, an den Kosmischen Rat Nachricht zu geben, wenn es soweit ist und Gentec – dieser Planet – die Rasse hervorgebracht hat, und sie weit genug entwickelt ist, über das Sonnensystem hinaus vorzustoßen. Diese Spezies sind nicht die Menschen, der sogenannte Homo sapiens, es sind wir – die Gencoys oder die Rasse Gentec.«
    Nach einer kurzen Pause fuhr Oldwater fort: »Das weißt du. Jeder weiß das und sieht es. Wir haben die Kraft, die Intelligenz, die Macht und die Fähigkeit. Wir stehen weit über dem Menschen.«
    Die riesige Spinne, der Spider aus einer anderen Galaxis, ausgerechnet ein für menschliche Begriffe abscheulich aussehendes Spinnenwesen antwortete: »Ihr könnt es nicht sein. Ihr seid zu unbarmherzig .«
    Gencoy One zuckte mit keiner Kunststoffwimper.
    »Es denken nicht alle in der Föderation so wie du. Du musst degeneriert und entartet sein. Es war ein Fehler, dich zum Wächter der Intelligenzrassen dieser Planeten zu bestimmen.«
    »Woher willst du das wissen?«, vernahm es der Erste Gencoy in seinem Gehirn.
    »Das sagt mir die Logik.«
    »Aber ich bestimme die Kriterien und gebe die Meldung weiter«, erhielt er zur Antwort. »Ich – Ast'gxxirrth, die MUTTER.«
    Oldwater – Gencoy One – schickte dem Spider einen derartigen Elektroschock, dass nackte Impulse der Qual über den Bildschirm des Translations-Roboters zuckten.

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