Gentle Horse Training - B¿ttcher, T: Gentle Horse Training

damit man das Pferd nicht stört. Für den Reiter ist diese Übung auch eine gute Gleichgewichtsübung, da er diese plötzlichen Bewegungen des Pferdes mitmachen muss. Eine gewisse Sattelfestigkeit sollte dabei allerdings vorhanden sein. Die meisten Pferde passen auch ihre Geschwindigkeit an, indem sie langsamer werden. Hat man also ein Problem mit der Geschwindigkeit auf dem Longierzirkel, ist es möglich, an mehreren Stellen solche „Pylonenwälder“ auf den Zirkel zu stellen und so das Pferd dazu zu bringen, langsamer zu laufen. Weiterhin lösen diese schnellen Bewegungen das Pferd in hohem Maße, man kann diese Übung zum Beispiel gut bei Gangpferden mit Passproblemen nutzen.
     

    Auch hier macht sich das mangelnde Körpergefühl bemerkbar. Die daraus resultierende Verspannung sieht man wieder gut am Hinterbein, dem verspannten Hals und der gesamten Oberlinie.
     

    Das Resultat nach einigen Minuten: Die Stute ist deutlich entspannter und läuft in natürlicher Haltung durch den Pylonenwald.
     

    Die innen und außen aufgestellten Pylonen bieten Lilly eine gute optische Anlehnung. Sie kann so lernen, sich auf dem Zirkel ohne weitere Hilfsmittel auszubalancieren.
     
Pylonenzirkel
    Aus normalenPylonen kann man sich auch gut einen Zirkel aufstellen. Ziel ist es, dass Ihr Pferd seine Balance in diesem Zirkel findet und sie nicht mehr verliert. Die Pylonen dienen dabei als visuelle Begrenzung, wobei sie auf das Pferd nicht mechanisch einwirken (im Gegensatz zu Hilfszügeln). Zu Anfang werden die Pferde schwanken, ihren Rahmen verlieren und in der Geschwindigkeit variieren. Lassen Sie dem Pferd Zeit, sich zurechtzufinden. Mit der Zeit wird es langsamer werden und den Kopf weiter senken. Zu diesem Zeitpunkt ist eine leichte Außenstellung des Halses noch völlig in Ordnung. Greifen Sie nur ein, wenn das Pferd nach innen kommt beziehungsweise nach außen driftet: Solange sich das Pferd zwischen den Pylonen befindet, greifen Sie nicht ein, mit einer Ausnahme: Falls Ihr Pferd immer schneller wird und angaloppieren will, müssen Sie es durchparieren. Lassen Sie es dann immer nur eine Runde traben und parieren Sie es dann wieder in den Schritt durch. „Spielen“ Sie ruhig mit dem Durchmesser und der Weite der Innenbahn.
    Sofern Sie auf dem Pylonenzirkel reiten, ist es wichtig, das Pferd zu diesem Zeitpunkt nicht ständig an die Hilfen zu stellen, es soll sein Gleichgewicht selbst finden und nicht durch Reiterhilfen erreichen.
     

    In der sechs Meter langen Gasse der Ovalbahn sollen sich die Pferde gerade richten und nach vorwärts-abwärts dehnen.
     
Ovalbahn
    Sie werden vielleicht beobachten, dass Ihr Pferd auf dem Zirkel stark nach außen gestellt ist und die innere Schulter belastet. Falls Sie das Pferd in dieser Haltung lange Zeit laufen ließen, würde sich dieser Bewegungsablauf festigen, wodurch die zukünftige Arbeit erschwert werden würde. Teilen Sie in diesem Fall den Zirkel in zwei Halbkreise ein und ziehen Sie diese einige Meter auseinander. So entsteht eine Art Ovalbahn und das Pferd ist gezwungen, auf der Geraden seine Schulter besser auszurichten. Weiterhin muss es auf der Ovalbahn, bereits viermal seinen Schwerpunkt verändern und ihn nicht mehr nur halten wie auf dem Zirkel.
    Balance entwickeln
    Balance entwickeln
    Bis um jetzigen Zeitpunkt war es nur notwendig, das Pferd in ein bestimmtes Umfeld zu bringen und es selbst die richtige Lösung finden zu lassen. Eingreifen muss man nur, wenn es sich nicht so entwickelt, wie wir es uns erhoffen, zum Beispiel wenn das Pferd auf dem Zirkel immer schneller wird und dadurch in Schräglage und aus dem Gleichgewicht kommt. Pferde finden sehr gut ihr Gleichgewicht, eine Balance im Sinne des Reitens entwickelt sich jedoch fast nie von allein. Nur wenige Pferde kommen von allein auf einem Pylonenzirkel in eine Dehnungshaltung mit Innenstellung – sie tendieren eher dazu, den Kopf nach außen zu nehmen, sich auf die Schulter zu stützen und den langen Rückenmuskel zu benutzen, um den Reiter zu tragen. Die oben genannten Übungen stellen nur einen Übergang dar. Die Balanceentwicklung müssen wir reiterlich beeinflussen. Zu diesem Zweck kombinieren wir die oben genannten Figuren mit den Reitübungen.
     
    Pylonenzirkel
    Step 1:
    Reiten Sie auf dem Zirkel und beginnen Sie, das Pferd mit den Übungen ÜR3 und ÜR4 in die Dehnungshaltung zu bringen. Fragen Sie immer wieder die Innenstellung ab, bis das Pferd am langen Zügel in Dehnungshaltung auf dem Zirkel