Gentle Horse Training - B¿ttcher, T: Gentle Horse Training
linken) weiter und lassen Sie den rechten Schenkel verwahrend anliegen. Ihr Pferd wird oft versuchen, die Hüfte selbstständig an die Bande zu bringen Konzentrieren Sie sich darauf, dass die Schulter als Erstes an der Bande ankommt. Der Travers ergibt sich dann beinahe von allein.
A10:
Stoppschild
Reiten Sie auf gerader Linie und lassen Sie das Pferd dabei gerade gestellt. Wenden Sie das Pferd einen Schritt zur Seite ab und lassen Sie es dann sofort wieder gerade weiterlaufen. Es ist keine Biegung oder Stellung erwünscht. Sollte das Pferd sich nicht wieder gerade stellen lassen und weiter abwenden wollen, müssen Sie „gegensteuern“. Ein Zirkel wird in dieser Form zu einem Stoppschild. Suchen Sie sich bei dieser Übung immer einen Punkt, auf den Sie zureiten, damit Sie jede Abweichung erkennen und korrigieren können.
Balance- und Koordinations-Modul
Balance- und Koordinations-Modul
Schon bei derDefinition fängt die Verwirrung an: Wo ist der Unterschied zwischen Balance und Gleichgewicht?
Im Stehen ist ein Pferd im Gleichgewicht, wenn sein eigener Schwerpunkt innerhalb seiner Unterstützungsfläche liegt. Im Stand wird diese Unterstützungsfläche durch die vier Hufe begrenzt. In der Bewegung verschiebt sich der Schwerpunkt des Pferdes, zusätzlich beeinflusst durch äußere Kräfte (zum Beispiel die Fliehkraft auf dem Zirkel). Je kleiner die Unterstützungsfläche wird, desto besser muss der Schwerpunkt darüber ausbalanciert werden, damit das Pferd nicht aus dem Gleichgewicht gerät, das heißt um ein Fallen zu verhindern. Solange ein Pferd seinen Schwerpunkt innerhalb der Unterstützungsfläche bewegt, ist es also im Gleichgewicht. Gerät der Schwerpunkt außerhalb dieser Fläche, ist das Pferd nicht mehr im Gleichgewicht. Als Gegenmaßnahme wird dann schnell ein Bein so bewegt, dass eine neue Unterstützungsfläche unter dem Schwerpunkt entsteht, beziehungsweise ein Körperteil (meist Kopf und Hals) so positioniert, dass der Schwerpunkt wieder in die Unterstützungsfläche kommt. Es findet also eine äußere Korrektur statt. Für die Fortbewegung selbst muss der Schwerpunkt aus der Unterstützungsfläche herausgeführt werden, dies aber nur minimal und kontrolliert. Die Bewegung lässt sich zu jeder Zeit verlangsamen beziehungsweise stoppen. Äußere Korrekturmaßnahmen sind nicht mehr sichtbar (zum Beispiel wenn wir mit den Händen in der Tasche balancieren). Bei Pferden, die kein gutes Gleichgewicht haben, verschiebt sich der Schwerpunkt deutlich weiter über die Unterstützungsfläche hinaus, und deutliche äußere Korrekturmaßnahmen müssen ergriffen werden, um ein Umfallen zu vermeiden. Bis dahin stimmen Balance und Gleichgewicht überein.
Schwerpunkt und Unterstützungsfläche im Halt und im Trab.
In der Balance jedoch wird die Unterstützungsfläche deutlich kleiner, das Gleichgewicht wird labiler. Was sich auf den ersten Blick negativ anhört, ist für die gute Reiterei vonnöten, da Pferde so beweglicher werden und besser an den Hilfen stehen. Außerdem entsteht durch das schmalere Fußen ein Bewegungsablauf, bei dem das Pferd den Rücken so gebrauchen kann, dass es den Reiter unbeschadet tragen kann.
Der Weg: Für das Gleichgewicht und die Balance sind drei Komponenten hauptverantwortlich: das Gleichgewichtszentrum in Kombination mit dem Gleichgewichtsorgan im Ohr, die Augen, des Weiteren bestimmte Rezeptoren in den Muskeln, die dem Pferd übermitteln, wo und wie sich der Körper im Raum befindet (diese sogenannten Propriozeptoren sorgen dafür, dass wir mit dem Finger bei geschlossenen Augen die Nase finden). Das Gleichgewicht beginnt bei eben diesen Propriozeptoren, beim Körpergefühl. Schon das Fohlen trainiert diese unbewusst beim Toben auf der Weide, und gerade die ersten Monate sind enorm wichtig für das spätere Gleichgewicht.
Das Training findet deshalb in drei Abschnitten statt:
Schulung des Körpergefühls
Gleichgewicht herstellen
Balance entwickeln
Schulung des Körpergefühls
Schulung des Körpergefühls
Unterschiedliche Bodenbeläge bieten eine sehr einfache und effektive Möglichkeit, die Propriozeptoren zu schulen. Nicht nur Matsch, Pfützen und andere Materialien sollten dabei auf einem Ausritt angesteuert werden, auch Hanglagen, an denen das Pferd schräg beziehungsweise hinauf- und herunterlaufen muss, sind ideal. Ausritte sind deshalb nicht nur eine gute Erholung für Pferd und Reiter, sie sind Trainingsinhalt, sofern man sich
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