Gentle Horse Training - B¿ttcher, T: Gentle Horse Training
Sie das Pferd über die Hüftdrehung an und richten es rückwärts (ÜR8). Diese Maßnahme dient dazu, dass sich das Pferd wieder weich macht und die Schultern anhebt, sie stellt keine Bestrafung dar.
Viele Pferde beginnen auch, über einen Zügel auf eine Schulter zu drücken. Stellen Sie das Pferd etwas in die entsprechende Konterstellung und klopfen Sie weiter.
Andere Pferde fangen an, in der Hinterhand zu schwanken, da wir das Pferd vorn begrenzen, es sein Gewicht aber noch nicht vermehrt auf die Hinterhand bringen möchte oder kann. Legen Sie das Bein auf der entsprechenden Seite weiter nach hinten (Weiterklopfen) und korrigieren Sie das Schwanken. Nimmt das Pferd das Bein nicht an, sollten Sie die Übungen ÜR2 überprüfen.
Einige Pferde fangen auch an zu klemmen, in diesem Fall legen Sie die Beine etwas weiter nach hinten und treiben Sie es nach vorwärts.
Step 6:
Trainieren Sie dies auch im Trab und auf der Geraden. Falls es auf der Geraden nicht funktioniert, wechseln Sie auf einen Zirkel, den Sie immer mehr verkleinern, bis es klappt.
Die letzten Schritte können Sie sich einfacher gestalten, wenn Sie sich aus Pylonen eine Gasse bilden, die das Pferd seitlich begrenzen. ( → hier ).
Allgemeine Regeln: Sie hören immer auf zu klopfen, wenn das Pferd die gewünschte Reaktion zeigt und geben entsprechend den Zügel vor. ÜR3 kann immer eine Hilfe sein, um das Pferd zum Nachgeben zu bringen. Falls Sie sich „festgezogen“ haben und sich mit dem Pferd in einer „Patt-Situation“ befinden, korrigieren Sie mit ÜR8. Lassen Sie niemals zu, dass Sie sich mit dem Pferd festziehen. Später dient dieses Klopfen (später nur noch ein Vibrieren oder leichtes Reiben (ÜR4) dazu, das Pferd in die Beizäumung oder Dehnung zu bringen, ob im Rückwärts oder in einem Seitengang.
Ab diesem Zeitpunkt werden Sie feststellen, dass sich jede Übung verbessern wird. Besonders das Anhalten (ÜR8) wird sehr dynamisch – das Pferd ist in Beizäumung, Sie setzen sich in den Sattel und legen leicht die Beine an. Das Pferd hebt die Vorhand, setzt sich besser und bleibt in Beizäumung. Sie werden jetzt mit halben Paraden (die gegeben werden, wenn das Pferd das jeweilige Hinterbein aufsetzt, nicht wenn dieses sich in der Luft oder gerade abfußt!) deutlich besser durchkommen.
Auch wenn wir mit den Beinen arbeiten: Da wir immer zuerst die Zügel aufnehmen, trainieren wir die Zügelhilfe (Erstsignal). Das Klopfen mit dem Schenkel wird mit der Zeit unnötig, weil das Pferd sich schon korrekt beizäumt, sobald wir den Zügel auch nur anheben. Möchten wir das Klopfen als Signal etablieren (zum Beispiel für eine Westernprüfung, bei der der Zügel – zumindest bei der Kandarenzäumung – hingegeben bleiben soll), müssen Sie die Signale umstellen, sobald das Pferd gut auf die Hand reagiert. Erst Bein, dann Hand. Weiterhin nutze ich dieses Klopfen, um die Aufmerksamkeit des Pferdes zu bekommen. Ich beobachte sein Ohrenspiel: Wenn es die Ohren nach vorn gespitzt hat und sich auf etwas anderes konzentriert, klopfe ich mit den Schenkeln, bis es mir ein Ohr zuwendet und mir damit signalisiert, dass es mich wahrnimmt.
INFO
Die Übungen ÜR9 und ÜR10 gehören eigentlich bereits zum Fortschrittsprogramm (Performance-Modul). Machen Sie sich nichts daraus, wenn es lange dauert, bis es funktioniert. Die Übungen bringen aber eine so starke Verbesserung aller anderen Übungen mit sich, dass ich Sie Ihnen nicht vorenthalten wollte.
Anwendung der Übungen
Anwendung der Übungen
A7:
Achten mit Stellungswechsel
Reiten Sie auf der linken Hand eine Volte in Innenstellung. Wechseln Sie die Hand, wobei das Pferd die Linksstellung beibehält (Rechtsvolte in Linksstellung). Stellen Sie das Pferd auf der Rechtsvolte nach innen. Wechseln Sie die Hand, wobei die Stellung erhalten bleibt (Linksvolte in Rechtsstellung). Stellen Sie das Pferd nach innen und beginnen Sie die Sequenz von vorn.
A8:
Achten in einer Stellung
Reiten Sie Achten und behalten Sie beim Handwechsel die Stellung des Pferdes bei.
A9:
Travers
Auch der Travers lässt sich sehr korrekt über die Außenstellung erarbeiten. Reiten Sie etwa zwei Meter von der Bande entfernt ganze Bahn (Beispiel: linke Hand). Stellen Sie das Pferd nach links und lassen Sie es über die Schulter an die Bande gehen. Die Schulter soll dabei vor der Hüfte an der Bande ankommen. Halten Sie die Schulter an der Bande, treiben Sie entsprechend mit dem inneren Bein (dem
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