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Georgette Heyer

Georgette Heyer

Titel: Georgette Heyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena und das Ungeheuer
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Green-Hochzeit
hätte ich ihm nicht verholfen», entschied er.
    «Wenigstens etwas! Wenn nicht ich
diesen verrückten Plan durchkreuzt hätte, wärst jetzt zweifellos du auf dem
Weg nach Norden, um es selbst zu tun?»
    «Was ich in diesem Augenblick getan
hätte, wenn du mit deiner verdammten Einmischerei nicht alles verdorben
hättest, wäre, Gott für die Erlösung zu danken!» gab er schneidend zurück. «Was
ich hier zu finden hoffte, war, daß Emily zu Gerards Romeo die Julia spielte!
Sein heroisches Getue mag ja mir nicht passen, aber es ist genau das Richtige,
um ihr ein bißchen Mut einzuflößen! Alles, was sie zu dem Zeitpunkt, da sie
ihre Mutter hierher schickte, noch brauchte, um die Verlobung zu lösen, war
jemand, der sie dabei ermutigte! Ich Narr, der ich war, glaubte, ich könnte
mich auf dich verlassen, daß du die schlimmste Heirat, die je geplant wurde,
verhindern würdest! Du bist sehr großzügig, wenn es gilt, etwas zu verurteilen,
das ich getan habe, du Superkluge! Reserviere etwas von deiner Kritik für dein
eigenes Benehmen! Anstatt dem dummen Ding zu sagen, sie solle sich lieber
aufhängen, als sich wie eine verdammte Schnecke an einen Mann zu kleben, von
dem du wußtest, daß er ihr ein höllischer Gatte werden würde, hast du alles in
deiner Macht Stehende getan, um sie zu überzeugen, daß ich alle jene
liebenswürdigen Qualitäten besitze, die ich aber gerade nicht habe, und keiner
weiß das besser als du! Als Gerard damals auf mich losging, wußte ich, daß du
mich im Stich gelassen hast, aber daß du dich auf die Seite dieser
Laleham-Harpyie stellen würdest, das hätte ich mir nicht einmal im Traum
einfallen lassen! Was ging in deinem roten Schädel eigentlich vor, meine
süßeste Keifzange? Bosheit?»
    Schnell wie der Blitz schlug sie zu,
aber er war noch schneller und fing ihre Hand auf halbem Weg. «O nein, das
wirst du nicht! Du wirst mich schlagen, wenn es mir paßt, es dir zu erlauben,
aber sonst zu keiner Zeit, Serena! Warum hast du versucht, mich in diese Heirat
hineinzudrängen? Antworte, verdammt noch einmal!»
    «Ich habe dich nie in irgend etwas
hineingedrängt!» antwortete sie keuchend. «Es haben sich schon klügere Männer
als du in ein hübsches Hohlköpfchen verliebt! Du wagst es, mir Bosheit zu
unterschieben! Es wäre mir nie eingefallen, daß du um Emily anhieltest, weil
du dich an mir rächen wolltest und gehofft hast, es würde mich verletzen!
Du bist weit genug gegangen, Rotherham! Ich mag alles sein, was du mich so
liebenswürdig geheißen hast, aber das einzige, woran ich dachte, war, dir die
Demütigung zu ersparen, daß du ein zweites Mal sitzengelassen wirst! Du kannst
mich ruhig loslassen: ich werde dich nicht anrühren – ebensowenig wie ich eine
Kröte anrühren möchte!»
    Er lachte. «Wirklich? Das werden wir
sehen! Jetzt hör mir zu, mein Mädchen! Ich möchte nichts lieber, als mit dir
weiterstreiten, aber dank deinen gutgemeinten, jedoch hirnverbrannten
Bemühungen um meinetwillen ist die Verwicklung nun glücklich so weit gediehen,
daß sie nicht mehr entwirrt, sondern nur noch durchschnitten werden kann.
Sobald ich das getan habe, komme ich zurück, und dann kannst du mich nach
Herzenslust weiterschmähen!»
    «Wag es bloß nicht, noch einmal den
Fuß in dieses Haus zu setzen!» sagte sie.
    «Versuch, ob du mich davon abhalten
kannst!» riet er ihr, ließ ihre Hand fahren und ging hinaus, etwas zu schnell
für Lybster, der sich betont uninteressiert in der kleinen Halle herumtrieb.
«Welch köstlicher Tag für Ihn!» sagte Rotherham sarkastisch.
    «Pardon, Euer Gnaden!» sagte Lybster,
Zoll um Zoll verletzte Würde.
    «Um den dürfen Sie wirklich bitten!
Informieren Sie Lady Spenborough, daß ich heute abend hier speisen werde!»
    «Ja, Mylord.»
    Serena stand unter der Tür, und ihre
Augen sprühten grüne Blitze. «Sie werden Lord Rotherham unter keinen Umständen
in dieses Haus einlassen, Lybster»
    «Nein, Mylady», sagte Lybster, ging
zur Haustür und öffnete sie für Rotherham.
    Serena wandte sich zur Treppe.
Fanny, die oben auf dem Treppenabsatz gestanden war, wischte schnell in den
Salon zurück und schloß leise die Tür. «Da! Du hast gehört, was sie gesagt
hat!» flüsterte sie Major Kirkby zu.
    «Ja, und ich habe auch gehört, was
er gesagt hat», antwortete er.
    Draußen erklangen die hastigen
Schritte Serenas. Fanny schaute ängstlich zur Tür, aber Serena ging vorbei und
die Treppe zum nächsten Stock hinauf. «O Gott, ich

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