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Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Titel: Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Strugatzki , Arkadi Strugatzki
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den Nordpol des Jupiters« – das Wort »Jupiter« sagte er mit sichtlichem Behagen – »in einer Entfernung von zwei Durchmessern und zweihundertneunzig Megametern. Dann setzen wir zur letzten Umkreisung an. Wir sind schon so gut wie angekommen, Ljoscha.«
    »Rechnest du die Entfernung von der Mitte des Jupiters aus?«
    »Ja.«
    »Gib mir in der Endphase alle fünfzehn Minuten die Entfernung von der Exosphäre durch!«
    »Zu Befehl, Ljoscha«, sagte Krutikow.
    Bykow gähnte noch einmal, rieb sich verdrossen mit den Fäusten die Augen, die ihm andauernd zufallen wollten, und schritt am Pult der Havarie-Signalisation entlang. Hier war alles in Ordnung. Der Motor lief gleichmäßig, das Plasma pulsierte im Arbeitsrhythmus, die Einstellung der Magnettraps war einwandfrei. Für die Magnettraps trug Bordingenieur Shilin die Verantwortung. Ein tüchtiger Bursche, dieser Shilin, dachte Bykow. Hat alles ausgezeichnet reguliert.
    Bykow blieb stehen und versuchte, durch eine winzige Kursänderung die Einstellung der Traps zu stören. Aber es trat keine Störung ein. Der weiße Lichtfleck hinter der durchsichtigen Plastscheibe bewegte sich nicht einmal. Wirklich, ein tüchtiger Bursche, dieser Shilin, dachte Bykow erneut. Er ging um die konvexe Wand des Photonenreaktors herum. An der Kombine des Kontrollreflektors stand Shilin mit einem Bleistift zwischen den Zähnen. Er stützte sich mit beiden Händen auf den Pultrand und steppte sacht mit den Fußspitzen, wobei sich seine mächtigen Schulterblätter im Takt dazu bewegten.
    »Guten Tag, Wanja«, begrüßte ihn Bykow.
    »Guten Tag, Alexej Petrowitsch!« Shilin drehte sich ruckartig um und fing behände den Bleistift auf, den er zwischen den Zähnen gehabt hatte.
    »Wie steht’s mit dem Reflektor?«, erkundigte sich Bykow.
    »Er ist in Ordnung«, antwortete Shilin. Trotzdem beugte sich Bykow über das Pult und ergriff den festen blauen Papierstreifen mit den Aufzeichnungen des Kontrollsystems.
    Der Reflektor war das wichtigste und empfindlichste Element des Photonentriebwerkes, ein gigantischer Parabolspiegel, der mit fünf Schichten eines höchst widerstandsfähigen Mesomaterials überzogen war. In der ausländischen Literatur wird der Reflektor oft »sail«, also Segel, genannt. Im Brennpunkt des Paraboloids explodieren pro Sekunde Millionen Portionen von Deuterium-Tritium-Plasma, die sich in Strahlung umsetzen. Der Strom der blassvioletten Flamme trifft auf die Oberfläche des Reflektors und erzeugt die Schubkraft. Dabei vollziehen sich in der Schicht des Mesomaterials gigantische Temperaturstürze, und das Mesomaterial verbrennt allmählich, eine Schicht nach der anderen. Außerdem wird der Reflektor unaufhörlich von der meteorischen Korrosion zerfressen. Wenn er bei eingeschaltetem Antrieb im Fundament zusammenbricht, wo das dicke Rohr des Photonenreaktors angeschlossen ist, geht das Raumschiff blitzartig und geräuschlos in Flammen auf. Deshalb wird der Reflektor der Photonenschiffe jeweils nach hundert Astronomischen Einheiten Flug ausgewechselt. Und aus dem gleichen Grund misst das Kontrollsystem ununterbrochen den Zustand der Arbeitsschicht auf der gesamten Oberfläche des Reflektors.
    »So«, sagte Bykow, während er den Streifen durch die Finger gleiten ließ. »Die erste Schicht ist verbrannt.«
    Shilin schwieg.
    »Michail!«, herrschte Bykow den Steuermann an. »Weißt du, dass die erste Schicht ausgebrannt ist?«
    »Ja, Ljoscha«, antwortete der. »Ist doch klar, bei einem Oversun!«
    Ein »Oversun« oder »Sprung über die Sonne« wurde selten vorgenommen, nur in Ausnahmefällen wie jetzt, weil auf den J-Stationen Lebensmittelknappheit herrschte. Beim Oversun liegt zwischen dem Start- und dem Zielplaneten die Sonne – vom Standpunkt der Kosmogation aus betrachtet eine sehr ungünstige Konstellation. Beim Oversun läuft das Photonentriebwerk mit äußerster Kraft; die Geschwindigkeit des Schiffs steigert sich auf bis zu sechs-, siebentausend Kilometer in der Sekunde, und an den Instrumenten treten Effekte der nichtklassischen Mechanik auf, die bisher kaum erforscht sind. Die Besatzung kommt fast nicht zum Schlafen, Treibstoffverbrauch und Reflektorverschleiß sind ungeheuer groß, und obendrein erreicht das Raumschiff den Zielplaneten meist in der Gegend des Pols, was unbequem ist und die Landung kompliziert macht.
    »Oversun! Schöne Bescherung …!«, meinte Bykow. Er kehrte zum Steuermann zurück und sah auf den Anzeiger des Treibstoffverbrauchs.
    »Gib

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