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Geschäfte mit der Ewigkeit

Geschäfte mit der Ewigkeit

Titel: Geschäfte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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bedeutet mir viel. Ich glaube, einer aus Ihrer Abteilung hat ihn geschrieben.«
    »Stimmt«, sagte Frost. »Vor einiger Zeit. Eine Aufforderung zur gegenseitigen Rücksichtnahme.«
    Er holte die Mappe aus dem Wagen und klemmte sie sich unter den Arm. Das Lunch-Paket machte eine unschöne Beule.
    Er trat auf den höhergelegenen Sicherheitspfad und ging auf eine der verschiedenen Plazas zu, die um das aufragende Gebäude des Ewigkeits-Zentrums angelegt waren. Und wie immer legte er den Kopf zurück und starrte zu dem meilenhohen Gebäude hinauf. Er wußte nicht, weshalb er es tat. Manchmal, an stürmischen Tagen, wurde die Sicht von den Wolken unterbrochen, die um die Spitze schwebten, aber an einem klaren Morgen wie heute ging die Mauer höher und immer höher hinauf, bis sich die obersten Stockwerke im blauen Dunst des Himmels verloren. Man konnte schwindlig von dem Anblick werden, und man freute sich darüber, daß dieses Werk von Menschenhand entstanden war.
    Er stolperte und fing sich gerade noch ab. Er mußte diese verrückte Gewohnheit aufgeben oder zumindest damit warten, bis er die Plaza erreicht hatte. Der Sicherheitspfad war kaum einen Meter hoch, aber man konnte doch böse stürzen, wenn man nicht achtgab. Vielleicht brach man sich sogar das Genick. Zum hundertsten Mal fragte er sich, warum man keine Geländer anbrachte.
    Er erreichte die Plaza und wurde von dem Strom erfaßt, der sich auf das Gebäude zukämpfte. Er preßte die Aktentasche fest an sich und versuchte mit einer Hand die Beule mit dem Lunch-Paket zu schützen. Obwohl er natürlich wußte, daß es wenig Sinn hatte. Fast jeden Tag wurde das Essen von der anstürmenden Menge auf der Plaza und in der Vorhalle zerquetscht.
    Vielleicht sollte er sich heute die Milch sparen. Er konnte sich zum Essen ein Glas Wasser holen. Das genügte auch. Er fuhr sich über die Lippen, die plötzlich trocken geworden waren. Es gab wahrscheinlich eine andere Möglichkeit zum Sparen.
    Irgendwie mußte er die Kosten für die Reparatur des Stoßstangenhorns wieder hereinbringen. Es war eine Ausgabe, mit der er nicht gerechnet hatte und die sein ganzes Budget durcheinanderbrachte. Und wenn Tom nun noch einen Teil der Polsterung erneuerte, wurde das Geld knapp.
    Er stöhnte innerlich, als er daran dachte.
    Aber er mußte natürlich zugeben, daß man kein Risiko eingehen durfte – nicht bei den vielen Fahrern, die unterwegs waren.
    Keinerlei Risiko, das das menschliche Leben gefährdete. Keine Tollkühnheiten mehr, kein Bergsteigen, keine Flugreisen, außer in narrensicheren Hubschraubern, keine Autorennen mehr, keine wilden Sportarten. Der Verkehr wurde so sicher wie möglich gemacht. Die Aufzüge wurden mit raffinierten Sicherungen ausgestattet und die Treppen mit Anti-Rutschmatten ausgelegt. Sogar die Luft, dachte er, wurde vor Verschmutzung geschützt. Man filterte die Fabrikabgase, und man hatte die Verbrennungsmotoren durch Elektromotoren ersetzt.
    Der Mensch mußte sein erstes Leben möglichst lange ausdehnen. Es war seine einzige Möglichkeit, eine vernünftige Grundlage für das zweite Leben zu erwerben. Und da jede Bemühung der Gesellschaft dahin ging, das Leben zu verlängern, durfte er nicht leichtsinnig sein oder durch übermäßige Sparsamkeit seine Berechtigung zum nächsten Leben aufs Spiel setzen.
    Während er sich weiterschob, fiel ihm ein, daß für heute morgen eine Konferenz angesetzt war und daß er mehr als eine Stunde verschwenden würde, indem er B. J. zuhörte. B. J. würde über eine Menge Dinge reden, die ohnehin jeder wußte. Und wenn er durch war, warfen die Leiter der verschiedenen Abteilungen Probleme auf, die sich auch allein lösen konnten, mit denen sie aber demonstrieren wollten, wie beschäftigt und strebsam und schlau sie waren. Es war eine Zeitverschwendung, aber er kam nicht darum herum. Seit er vor ein paar Jahren Leiter der Public-Relations-Abteilung geworden war, trottete er wöchentlich mit den anderen in den Saal, setzte sich an den Konferenztisch und wurde nervös, wenn er an die Arbeit dachte, die an seinem Schreibtisch auf ihn wartete.
    Marcus Appleton, dachte er, war der einzige, der Mumm in den Knochen hatte. Er blieb den Konferenzen fern, und man ließ es ihm durchgehen. Obwohl er wahrscheinlich der einzige war, dem man es durchgehen ließ. Denn die Sicherheitsabteilung hatte eine etwas andere Stellung als die übrigen Abteilungen. Wenn sie gut arbeiten sollte, mußte man ihr etwas mehr Spielraum als den anderen

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