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Geschäfte mit der Ewigkeit

Geschäfte mit der Ewigkeit

Titel: Geschäfte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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wieder in die Ferne, wo es nichts zu sehen gab.
    Jetzt bemerkte sie zum erstenmal den Beutel, der neben ihm am Boden lag und den er offensichtlich aus einem Hosenbein gemacht hatte. Er war halb offen, und sie konnte die geschnitzten Jadefiguren sehen.
    »Haben Sie Hunger?« fragte sie. »Sind Sie krank? Ich würde Ihnen wirklich gern helfen.«
    Es war verrückt, hier an der Straße zu halten und mit dem ausgemergelten Menschen zu sprechen.
    Er rührte sich kaum. Einmal schien er sprechen zu wollen, doch dann preßte er die Lippen wieder zusammen.
    »Wenn Sie nichts brauchen, fahre ich wieder weiter.« Sie ging zum Wagen zurück.
    »Warten Sie«, sagte er, und sie kehrte um.
    Die leeren Augen starrten sie an.
    »Sagen Sie, gibt es so etwas wie die Wahrheit?«
    Es war keine sinnlose Frage. Das spürte sie ganz genau.
    »Ich glaube schon«, sagte sie. »In der Mathematik ist Wahrheit.«
    »Ich habe nach Wahrheit gesucht«, sagte der Mann. »Und was habe ich gefunden? Das da.«
    Er stieß mit dem Fuß gegen den Beutel, und die Jadefiguren rollten auf den Weg.
    »Ist es immer so?« fragte er. »Man sucht nach der Wahrheit und bekommt einen Trostpreis. Man nimmt den Trostpreis, weil er besser als nichts ist.«
    Sie zog sich zurück. Der Mann war offensichtlich verrückt.
    »Die Jadestücke«, sagte sie. »Da war noch ein anderer Mann, der von ihnen sprach.«
    »Sie verstehen nicht«, sagte er.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Sie sagten, daß in der Mathematik Wahrheit ist. Ist Gott die Seite aus einem Mathematikbuch?«
    »Ich weiß doch nicht«, erwiderte sie. »Ich blieb nur stehen, weil ich sehen wollte, ob Sie Hilfe brauchen.«
    »Sie können sich selbst nicht helfen«, sagte er. »Früher konnten wir es – da hatten wir immer Trost und Hilfe –, aber irgendwie ging es uns verloren. Es gibt keinen Weg zurück. Ich weiß es, weil ich es versucht habe.«
    »Vielleicht doch«, sagte sie sanft. »Da ist eine Gleichung von einem längst vergessenen Planeten ...«
    Er richtete sich ein Stück auf und kreischte: »Kein Weg zurück, sage ich Ihnen! Kein Weg. Es gab nur den einen, und den können wir heute nicht mehr gehen!«
    Sie drehte sich um und floh. Am Wagen blieb sie stehen und sah noch einmal zu ihm zurück. Er war wieder in sich zusammengesunken, aber seine Augen starrten sie schreckgeweitet an.
    Sie wollte etwas sagen, doch die Kehle war ihr zugeschnürt. Und dann flüsterte er. Er flüsterte so, daß sie die Worte gerade noch verstehen konnte.
    »Wir sind verlassen«, flüsterte er. »Gott hat uns im Stich gelassen.«
     
    ENDE

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