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Geschöpfe der Nacht

Geschöpfe der Nacht

Titel: Geschöpfe der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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des Revolvers gleichzeitig, ließ ihn fallen und schnappte die Trommel zu.
    Ich fragte mich, was für eine Rundfunkschule angehenden Diskjockeys Kurse in der Bedienung von Waffen und in Anmut bei deren Handhabung anbot. Von allen Menschen in Moonlight Bay war Sasha schließlich die einzige gewesen, die offensichtlich nur das war, was sie zu sein schien. Nun argwöhnte ich, daß sie ebenfalls ein oder zwei Geheimnisse mit sich herumtrug.
    Sie gab ein paar Schüsse in die Nacht ab. Ich weiß nicht, ob sie irgendwelche Ziele in Sicht hatte oder nur ein Sperrfeuer legte, um die restlichen Angehörigen des Trupps zu entmutigen.
    Ich warf das halbleere Magazin aus der Glock aus, rammte ein neues hinein und ging zu Bobby, der gerade das Messer aus seiner Schulter zog. Die Klinge schien nur vier bis fünf Zentimeter tief eingedrungen zu sein, aber auf seinem Hemd breitete sich ein Blutfleck aus.
    »Wie schlimm ist es?« fragte ich.
    »Verdammt!«
    »Hältst du durch?«
    »Das war mein bestes Hemd!«
    Vielleicht war er doch nicht so schwer verletzt.
    Vorn im Haus erklang wieder Orsons Bellen – aber nun quiekte er auch irgendwie vor Entsetzen.
    Ich steckte die Glock hinter dem Rücken unter den Gürtel, schnappte mir Bobbys Schrotflinte – die durchgeladen war – und lief auf das Bellen zu.
    Im Wohnzimmer waren die Lampen eingeschaltet, aber gedämpft, wie wir sie zurückgelassen hatten. Ich drehte den Dimmer etwas höher.
    Eines der großen Fenster war eingeschlagen worden. Heulender Wind trieb Regen unter das Verandadach und weiter ins Wohnzimmer.
    Vier kreischende Affen kauerten auf Stuhlrücken und Sofa-lehnen. Als das Licht heller wurde, drehten sie mir die Köpfe zu und zischten wie ein einziges Wesen.
    Bobby hatte geschätzt, daß der Trupp aus acht oder zehn Individuen bestand, aber er war offensichtlich viel größer. Ich hatte in der Zwischenzeit zusammengerechnet bereits zwölf oder vierzehn Tiere gesehen, und obwohl sie vor Zorn und Haß mehr als nur halbwegs außer sich waren, nahm ich nicht an, daß sie so tollkühn – oder dumm – waren, den größten Teil ihrer Gemeinschaft bei einem einzigen Angriff wie diesem zu opfern.
    Sie waren seit zwei oder drei Jahren in Freiheit. Genug Zeit, um sich zu vermehren.
    Orson war auf dem Boden. Dieses Koboldquartett umzingelte ihn und kreischte nun wieder ihn an. Er drehte sich besorgt im Kreis und versuchte, alle vier gleichzeitig im Auge zu behalten.
    Ein Angehöriger des Trupps war so weit von ihm entfernt, daß ich nicht befürchten mußte, ein paar Schrotkugeln könnten auch den Hund treffen. Ohne das geringste Zögern blies ich das Geschöpf um, auf das ich freie Schußlinie hatte, und der grobe Schrot, der das Ziel verfehlte, und die Affeneingeweide würden Bobby wahrscheinlich fünftausend Dollar an Renovierungsarbeiten kosten.
    Quiekend sprangen die restlichen drei Eindringlinge von einem Möbelstück auf das andere und zu den Fenstern. Ich erwischte einen zweiten, aber die dritte Ladung in der Schrotflinte durchsiebte nur eine teakgetäfelte Wand und kostete Bobby weitere fünf oder zehn Riesen.
    Ich warf die Schrotflinte beiseite, griff hinter den Rücken, zog die Glock aus dem Gürtel, setzte den beiden Affen nach, die durch das eingeschlagene Fenster auf die vordere Veranda flohen – und wurde fast von den Füßen gerissen, als jemand mich von hinten packte. Ein fleischiger Arm legte sich um meinen Hals und unterbrach sofort die Luftzufuhr, und eine Hand legte sich um die Glock und entriß sie mir.
    Dann wußte ich nur noch, daß ich den Boden unter den Füßen verlor, hochgerissen wurde, als wäre ich leicht wie ein Kind. Ich prallte auf einen Beistelltisch, der daraufhin unter mir zusammenbrach.
    Flach auf dem Rücken zwischen den Trümmern des Möbelstücks liegend, schaute ich hoch und sah Carl Scorso über mir. Aus meiner jetzigen Perspektive sah er noch größer aus, als er in Wirklichkeit war. Der kahle Kopf. Der Ohrring. Obwohl ich das Licht hochgefahren hatte, war der Raum noch so schattig, daß ich das animalische Leuchten in seinen Augen sehen konnte.
    Er war also der Anführer des Trupps. Daran hatte ich nicht den geringsten Zweifel. Er trug Turnschuhe und Jeans und ein Flanellhemd, und er trug eine Armbanduhr am Handgelenk, und hätte man ihn bei einer polizeilichen Gegenüberstellung zwischen vier Gorillas eingereiht, hätte niemand die geringsten Schwierigkeiten gehabt, ihn als den einzigen Menschen zu bezeichnen. Doch trotz der Kleidung

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