Gespräche mit Gott - Band 1
nicht besaßen, konnte es kein Leben geben, wie ihr es kennt. Adam und Eva – die mythischen Namen, die ihr ihnen als Verkörperungen des allerersten Mannes und der allerersten Frau gegeben habt – waren Vater und Mutter der menschlichen Erfahrung.
Was als der Sündenfall Adams beschrieben wurde, war in Wirklichkeit seine Erhöhung – das größte Einzelereignis der Menschheitsgeschichte. Denn ohne dieses Ereignis würde die Welt der Relativität nicht existieren. Das Handeln Adams und Evas war nicht die Ursünde, sondern in Wahrheit der erste Segen. Ihr solltet ihnen aus tiefstem Herzen dankbar sein, denn indem sie die ersten waren, die eine »falsche« Wahl trafen, schufen sie die Möglichkeit, überhaupt irgendeine Wahl treffen zu können.
In eurer Mythologie habt ihr Eva zur »Bösen« gemacht, zur Versucherin, die von der Frucht des Wissens um Gut und Böse aß und Adam kokett einlud, sich ihr anzuschließen.
Dieser mythologische Szenenaufbau hat euch seither gestattet, der Frau die Verantwortung für den »Sturz« des Mannes zuzuschieben, was alle möglichen verdrehten Realitätsvorstellungen zur Folge hatte – von den Ansichten und Verwirrungen beim Thema Sexualität ganz zu schweigen. (Wie könnt ihr ein so gutes Gefühl bei etwas so Schlechtem haben?)
Was ihr am meisten fürchtet, das wird euch am meisten quälen. Die Furcht wird es wie ein Magnet zu euch heranziehen. Alle eure heiligen Schriften – alle von euch geschaffenen religiösen Überzeugungen und Traditionen – beinhalten die deutliche Ermahnung: Fürchte dich nicht.
Glaubt ihr, das sei ein Zufall?
Die Gesetze sind sehr einfach:
1. Der Gedanke ist schöpferisch.
2. Furcht zieht gleichgeartete Energie an.
3. Liebe ist alles, was es gibt.
Moment mal – beim dritten muß ich passen. Wie kann Liebe alles sein, was es gibt, wenn Furcht gleichgeartete Energie anzieht?
L IEBE IST DIE höchste, letztendliche Energie. Das Alles. Das Gefühl der Liebe ist eure Erfahrung von Gott.
Innerhalb der höchsten Wahrheit ist Liebe alles, was existiert, alles, was war, und alles, was je sein wird. Wenn du dich in das Absolute begibst, begibst du dich in die Liebe.
Das Reich des Relativen wurde geschaffen, damit ich mich selbst erfahren kann. Das habe ich euch bereits erklärt.
Doch das macht das Reich des Relativen nicht zur Realität im Sinne von Wirklichkeit. Es ist eine geschaffene Realität, die von euch und mir entworfen wurde und weiterhin wird – damit wir uns erfahrungsgemäß kennenlernen können.
Doch die Schöpfung kann sehr real erscheinen. Ihr Zweck besteht darin, so real zu wirken, daß wir sie als wahrhaft existierend akzeptieren. So hat Gott es bewerkstelligt,
»etwas anderes« als sich selbst zu erschaffen (obwohl das genaugenommen unmöglich ist, da Gott das ICH-BIN-ALLES-WAS-IST ist).
Indem ich »etwas anderes« – namentlich das Reich des Relativen – erschuf, habe ich eine Umgebung bereitet, in der ihr wählen könnt, Gott zu sein, statt daß euch nur einfach gesagt wird, daß ihr Gott seid; in der ihr das Gottsein als einen Schöpfungsakt statt nur einer gedanklichen Vorstellung erfahren könnt; in der die kleine Kerze in der Sonne – die kleinste Seele – sich selbst als Licht erkennen kann.
Furcht und Angst sind am anderen Ende der Liebe angesiedelt. Das ist die primäre Polarität. Bei der Erschaffung des Reichs des Relativen erschuf ich zuerst das Gegenteil meines Selbst. Nun gibt es im Reich, in dem ihr auf der physischen Ebene lebt, nur zwei Orte des Seins: Angst und Liebe.
In der Angst wurzelnde Gedanken produzieren eine Art von Manifestation auf der physischen Ebene. In der Liebe wurzelnde Gedanken produzieren eine andere.
Die Meister, welche die Erde betraten, sind diejenigen, die das Geheimnis der Relativen Welt entdeckt haben und sich weigerten, deren Realität als Wirklichkeit anzuerkennen.
Kurz gesagt: Meister sind jene, die sich nur für die Liebe entschieden haben – in jedem Augenblick, in jedem Moment, unter allen Umständen. Selbst als sie getötet wurden, liebten sie ihre Mörder. Sogar als sie verfolgt wurden, liebten sie ihre Unterdrücker.
Das ist für euch sehr schwer zu verstehen und noch schwieriger nachzuahmen. Trotzdem ist es das, was jeder Meister immer getan hat. Es spielt keine Rolle, welcher Art die Philosophie, die Tradition, die Religion war – es ist das, was jeder Meister tat.
Dieses Beispiel, diese Lektion ist euch äußerst klar dargelegt worden; es wurde euch immer und
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