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Gespräche mit Gott - Band 3

Titel: Gespräche mit Gott - Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neale Donald Walsch
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O IST ES.
    Dann ist es also möglich, mehr als eine Person zur gleichen Zeit zu lieben.
    N ATÜRLICH.
    Nein, nein. Ich meine hier diese intensive persönliche Liebe, die wir gewöhnlich nur für eine Person reservieren – oder zumindest immer nur für eine Person auf einmal!
    W ARUM WÜRDEST DU jemals Liebe »reservieren« wollen? Warum würdest du sie »in Reserve« halten wollen?
    Weil es nicht recht ist, wenn wir mehr als eine Person auf »diese Weise« lieben. Das ist Treuebruch.
    W ER HAT DIR das gesagt?
    Alle. Alle sagen mir das. Meine Eltern, meine Religion sagen es mir. Meine Gesellschaft sagt es mir. Jedermann sagt mir das!
    D AS GEHÖRT zu den »Sünden des Vaters«, die auf den Sohn überkommen.
    Deine eigene Erfahrung lehrt dich eines – daß es die allergrößte Freude bereitet, wenn du jedermann ganz und gar liebst. Doch deine Eltern, Lehrer, Pfarrer sagen dir etwas anderes – daß du nur eine Person auf einmal »auf diese Weise« lieben darfst.
    Und wir sprechen hier nicht nur über Sex. Wenn euch eine Person in irgendeiner Weise genausoviel bedeutet wie eine andere, wird euch das Gefühl gegeben, daß ihr die andere verraten habt.
    Richtig! Genau! So haben wir das eingerichtet!
    D ANN BRINGT IHR nicht echte Liebe, sondern irgendeine unechte Art davon zum Ausdruck.
    In welchem Ausmaß dürfen wir echte Liebe zum Ausdruck bringen? Welche Grenzen sollten – ja, manche würden sagen, müssen – wir dem auferlegen? Zu was würde das führen, wenn man allen gesellschaftlichen und sexuellen Energien freien Lauf lassen würde? Bedeutet völlige gesellschaftliche und sexuelle Freiheit das Ende allen Verantwortungsbewußtseins oder gerade dessen absoluten Höhepunkt?
    J EDER VERSUCH, DEN natürlichen Ausdruck der Liebe einzuschränken, ist eine Absage an die Erfahrung von Freiheit – und damit eine Absage an die Seele selbst. Denn die Seele ist die personifizierte Freiheit. Gott ist der Definition nach Freiheit – denn Gott ist grenzenlos und keinerlei Beschränkungen unterworfen. Die Seele ist Gott in Miniatur. Deshalb rebelliert die Seele gegen jede auferlegte Beschränkung und stirbt jedesmal aufs neue, wenn sie von außen auferlegte Grenzen akzeptiert.
    In diesem Sinn ist die Geburt ein Tod und der Tod eine Geburt. Denn durch die Geburt findet sich die Seele in die schrecklichen Begrenzungen des Körpers eingezwängt, denen sie beim Tod – und auch während des Schlafs – dann wieder entkommt.
    Zurück zur Freiheit fliegt die Seele – wieder einmal über den Ausdruck und die Erfahrung ihrer wahren Natur frohlockend.
    Doch kann ihre wahre Natur zum Ausdruck kommen und erfahren werden, während sie mit dem Körper beisammen ist?
    Das ist die Frage, die du stellst – und sie zielt direkt auf den Sinn und Zweck des Lebens ab. Denn wenn das Leben im Verein mit dem Körper nichts weiter ist als ein Gefängnis, eine Begrenzung, dann stellt sich die Frage, wozu es gut sein soll.
    Ja, ich glaube, das ist meine Frage. Und ich stelle sie für alle Wesen, die diese schrecklichen Einschränkungen menschlicher Erfahrung empfunden haben. Und ich spreche hier nicht von Beschränkungen auf physischer Ebene …
    … D AS WEISS ICH …
    … sondern von Beschränkungen auf emotionaler und psychischer Ebene.
    J A, ICH WEISS. Ich verstehe. Doch diese Dinge haben alle mit derselben umfassenderen Frage zu tun.
    Ja, richtig. Doch laß mich das zu Ende führen. Mein ganzes Leben lang hat es mich zutiefst frustriert, daß es mir nicht erlaubt war, jedermann genauso, wie ich will, zu lieben.
    In meiner Jugend ging es darum, nicht mit Fremden zu reden, nichts Ungehöriges zu sagen. Ich entsinne mich, daß ich einmal mit meinem Vater unterwegs war und wir auf einen armen Mann stießen, der um Geld bettelte. Mir tat dieser Mann sofort leid, und ich wollte ihm ein paar von den Pennys in meiner Hosentasche geben. Doch mein Vater hielt mich davon ab und zog mich weiter. »Abschaum«, sagte er. »Das ist nur Abschaum.« So bezeichnete mein Vater alle, die nicht seiner Definition von einem wertvollen Menschen entsprachen.
    Und ich entsinne mich an einen späteren Vorfall, bei dem mein älterer Bruder, der nicht mehr bei uns lebte, wegen eines vorangegangenen Streits mit meinem Vater am Weihnachtsabend nicht ins Haus gelassen wurde. Ich liebte meinen Bruder und wollte, daß er diesen Abend mit uns verbrachte, aber mein Vater stellte sich ihm auf der Veranda entgegen und verwehrte ihm den Zutritt ins Haus. Meine Mutter war am Boden

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