Gespraechsfuehrung (TaschenGuide)
geführt. Der unmittelbare Vorgesetzte kennt zwar die ausscheidenden Mitarbeiter besser, aber es besteht auch die Gefahr, dass das Gesprächsklima wegen früherer Probleme vorbelastet ist. Die Personalabteilung ist dagegen vom Austritt des Mitarbeiters nicht unmittelbar betroffen, sodass deren Vertreter vom Mitarbeiter eher als neutrale Instanz akzeptiert wird, womit die Chance für ein offenes Gespräch steigt. Auch der Vergleich zwischen den verschiedenen Betriebsbereichen wird nur möglich sein, wenn das Gespräch nach einheitlichen Vorgaben von derselben Stelle geführt wird.
Das Abgangsgespräch ist kein einfaches Gespräch. Der Mitarbeiter soll dazu gebracht werden, Meinungen und Eindrücke über seine bisherige Tätigkeit und sein Arbeitsumfeld auszusprechen, ohne dass durch die Art der Gesprächsführung eine Färbung der Antworten bewirkt wird.
Leitfaden „Abgangsgespräch“
1
Positive Eröffnung – Aufbau einer harmonischen Gesprächsatmosphäre.
2
Zusicherung der Vertraulichkeit des Gesprächs.
3
Hinweis, dass das Zeugnis durch dieses Gespräch nicht beeinflusst wird.
4
Ermunterung an den Gesprächspartner, alles auszusprechen.
5
Soweit notwendig, (wirkliche) Gründe für die Kündigung erfragen.
6
Inwieweit wurden die Erwartungen des Mitarbeiters an die eigene Stelle erfüllt?
7
Fragen nach dem Betriebsklima, Arbeitsbedingungen usw.
8
Wie wird der Führungsstil des unmittelbaren Vorgesetzten eingeschätzt?
9
Wie wurden die Möglichkeiten zur Weiterbildung beurteilt?
10
Konnten die eigenen Vorstellungen zum beruflichen Weiterkommen erfüllt werden?
11
Fragen zum Arbeitsentgelt und den Sozialleistungen.
12
Falls die Kündigung vom Mitarbeiter ausging: Wie hätte sie verhindert werden können?
13
Welche positiven Eindrücke werden mit dem Unternehmen verbunden?
14
Fragen nach neuer Position bzw. neuem Arbeitgeber.
15
Je nach Situation: Versuch, den Mitarbeiter noch einmal umzustimmen.
16
Weitere Abwicklung des Ausscheidens.
17
Gute Wünsche für die Zukunft.
Zu den Spielregeln eines Austrittsgesprächs gehört, dass die Mitarbeiter informiert werden, wie ihre Informationen weiterverwendet werden. Es muss sichergestellt sein, dass die Aussagen vertraulich behandelt werden und dass das Gespräch keine nachteiligen Auswirkungen auf das Zeugnis hat.
Zur Weitergabe von Wissen: das Unterweisungsgespräch
Die Unterweisung seiner Mitarbeiter gehört zu den Daueraufgaben eines Vorgesetzten. Jede Weitergabe vorhandener Fertigkeiten und Kenntnisse an die Mitarbeiter ist praktisch eine kleine Unterweisung. Je eindeutiger die Unterweisung in neue Aufgaben vorgenommen wird, desto weniger ist mit Fehlern und Doppelarbeit zu rechnen.
Besonders bewährt hat sich die zielgerichtete, an pädagogischen Prinzipien orientierte Vier-Stufen-Methode. Sie wird auch bei der Unterweisung von Auszubildenden regelmäßig eingesetzt. In der folgenden Übersicht ist die idealtypische Vorgehensweise dargestellt. Das jeweils dreimalige Vorführen und Nachmachen in den Stufen 2 und 3 kann bei einfachen Unterweisungsvorgängen entsprechend reduziert werden.
Leitfaden „Unterweisungsgespräch“
1. Stufe: Vorbereitung
Bereiten Sie sich selbst und die Arbeit vor.
Zergliedern Sie den Arbeitsvorgang.
Bereiten Sie den Arbeitsplatz für die Unterweisung vor.
Nehmen Sie sich ausreichend Zeit.
Bereiten Sie den Mitarbeiter vor.
Nehmen Sie ihm die Befangenheit und vermitteln Sie ihm Sicherheit.
Stellen Sie fest, was er schon kann.
Wecken Sie Interesse für die Aufgabe.
2. Stufe: Erklären und vormachen
Vermitteln Sie dem Mitarbeiter einen Gesamtüberblick über die Aufgabe, indem Sie diese in geraffter Form vormachen und erklären.
Machen Sie die Aufgabe ein zweites Mal ausführlich vor:
Geben Sie ausführliche Erklärungen.
Verwenden Sie die notwendigen Fachbegriffe.
Begründen Sie Ihre Vorgehensweisen.
Weisen Sie auf mögliche Probleme hin.
Regen Sie den Mitarbeiter zu Fragen an.
Bei schwierigen Aufgaben: nochmals vormachen und Kernpunkte wiederholen.
3. Stufe: Nachmachen lassen
Lassen Sie den Unterwiesenen die Aufgabe ausführen:
Wenig Kommentar.
Verbessern Sie (zunächst) nur grobe Fehler.
Lassen Sie den Unterwiesenen die Aufgabe ein zweites Mal ausführen:
Verlangen Sie detaillierte Erklärungen und Begründungen.
Prüfen Sie das Verständnis der einzelnen Arbeitsschritte.
Verbessern Sie Fehler.
Lassen Sie Fachausdrücke verwenden.
Falls erforderlich, weitere Wiederholung:
Lassen Sie nur noch Kernpunkte herausstellen.
4. Stufe:
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