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Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)

Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)

Titel: Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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1. KAPITEL
    Rund um den Konferenztisch herrschte schockiertes Schweigen.
    Santo Ferrara lehnte sich amüsiert in seinem Stuhl zurück. „Sie werden mir sicher zustimmen, dass es sich hier um ein höchst interessantes Projekt handelt.“
    „Du hast wohl den Verstand verloren.“ Es war sein älterer Bruder, der als Erster das Wort ergriff. Cristiano hatte vor Kurzem sein geschäftliches Engagement zurückgeschraubt, um mehr Zeit für seine Familie zu haben. „Das ist nicht durchführbar.“
    „Nur weil du es nicht geschafft hast? Nimm’s nicht so schwer. Es ist ganz normal, dass ein Mann seinen Biss verliert, wenn er von Frau und Kindern abgelenkt wird.“ Santo, der die kleine Abwechslung im harten Arbeitsalltag genoss, legte wohlmeinendes Verständnis in seine Stimme.
    Schon möglich, dass er ein wenig eifersüchtig auf seinen Bruder war, dessen Privatleben sich nun ebenso erfolgreich gestaltete wie seine geschäftliche Karriere. Doch früher oder später, so tröstete er sich, würde ihm dasselbe Glück winken.
    „Der tapfere Held tritt ab“, spöttelte er. „Mach dir nichts draus. Drei Frauen im Haus, da wird selbst der härteste Kerl weich.“
    Die restlichen Vorstandsmitglieder wechselten nervöse Blicke, hielten aber wohlweislich den Mund, während Cristiano ihn scharf ansah.
    „Ich bin immer noch Vorstandsvorsitzender dieser Firma.“
    „Ganz recht. Du schiebst einen ruhigen Posten, damit du zu Hause Windeln wechseln kannst, also überlass die brillanten Geschäftsideen uns.“
    Santos Provokation entlockte seinem Bruder ein halbherziges Lächeln. „Ich gebe ja zu, dass dein Vorschlag interessant klingt. Das Hotel zu vergrößern und das Sportangebot auszuweiten, um verstärkt junges Publikum anzuziehen, könnte sich durchaus lohnen. Aber um zu expandieren …“, ein Schatten legte sich über Cristianos Miene, „… brauchst du das Land der Baracchis, und der alte Baracchi jagt dir eher eine Kugel in den Kopf, als dass er dir seinen Besitz verkauft.“
    Aus dem heiteren Geplänkel war bitterer Ernst geworden. Spannung lag in der Luft. Alle am Tisch hielten die Blicke gesenkt, denn jeder hier kannte die Geschichte der Familien Ferrara und Baracchi. Ganz Sizilien kannte sie.
    „Lass das meine Sorge sein“, erwiderte Santo ungerührt, woraufhin Cristiano ärgerlich seinen Stuhl zurückschob und ans Fenster trat. Die riesige Glasfront zeigte direkt auf das in der Sonne glitzernde Mittelmeer hinaus.
    „Seit du die Geschäfte übernommen hast, hast du großes Geschick bewiesen. Du hast Dinge umgesetzt, die mir nie eingefallen wären.“ Cristiano drehte sich um. „Aber an diesem Projekt wirst du scheitern. Du gießt Öl in ein Feuer, das seit Generationen schwelt. Lass es ruhen.“
    „Ich werde den Ferrara Beach Club in unser erfolgreichstes Hotel verwandeln.“
    „Das wird dir nicht gelingen.“
    Santo lächelte. „Wollen wir wetten?“
    Cristiano erwiderte sein Lächeln nicht. „Wir reden hier nicht von einem kleinen Familienstreit. Ich meine es ernst. Lass die Finger davon.“
    „Es wird höchste Zeit, dass wir den alten Groll begraben.“
    „Das“, sagte sein Bruder düster, „kommt ganz auf den Groll an.“
    Santo verlor allmählich die Geduld, obwohl auch er mit dem Namen Baracchi dunkle, unheilvolle Erinnerungen verband. „Ich kann nichts dafür, was Baracchis Enkel passiert ist. Du kennst die Wahrheit.“
    „Hier geht es nicht um Wahrheit oder Vernunft, hier geht es um Emotionen und tief verwurzelte Vorurteile. Ich habe dem alten Baracchi ein großzügiges Angebot unterbreitet, aber er würde seine Familie lieber verhungern lassen, als den Ferraras sein Land abzutreten. Die Verhandlungen sind gescheitert.“
    „Höchste Zeit, sie wieder aufzunehmen.“
    Jemand am Tisch räusperte sich. „Als Ihr Anwalt ist es meine Pflicht, Sie warnend darauf hinzuweisen …“
    „Keine kleinkarierten Einwände, bitte“, winkte Santo ab, ohne seinen Bruder aus den Augen zu lassen. „Das heißt, deine Bedenken sind nicht geschäftlich begründet, sondern beziehen sich nur auf die Konfrontation mit den Baracchis. Hältst du mich für einen Feigling?“
    „Nein, das ist ja das Problem. Du setzt deinen Mut und deinen Verstand ein, aber Baracchi besitzt keins von beidem. Du bist mein Bruder, Santo.“ Cristianos Stimme klang ehrlich besorgt. „Guiseppe Baracchi hasst dich. Er ist ein jähzorniger alter Mann.“
    „Und ein verängstigter alter Mann, der in finanziellen Schwierigkeiten

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