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Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)

Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)

Titel: Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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Tür, durch die Gina mit dem Kind verschwunden war, „… zu sagen.“
    „Damit mein Sohn in die bittere Feindschaft verwickelt wird, die unser ganzes Leben geprägt hat? Damit du ihn in deinen Machtspielchen als Pfand benutzt? Davor wollte ich ihn bewahren.“
    „ Unser Sohn“, korrigierte er grimmig. „Er ist auch mein Sohn, das Produkt …“
    „Das Produkt einer einzigen Nacht, in der wir …“
    „Ja?“
    Sie wich seinem Blick nicht aus. „In der wir uns total unvernünftig verhalten haben. Es hätte nie passieren dürfen. Ich will nicht darüber reden.“
    „Dein Pech. Du wirst darüber reden müssen, wie es schon vor drei Jahren deine Pflicht gewesen wäre. Sobald du merktest, dass du schwanger bist.“
    „Ach, hör auf!“ Sie war jetzt ebenso zornig wie er. „Wir hatten keine nette kleine Romanze mit unerwarteten Folgen. Das Ganze war wesentlich komplizierter.“
    „Was ist so kompliziert daran, einem Mann mitzuteilen, dass er Vater wird? Verdammt …“ Stöhnend rieb er sich den Nacken, als ihm klar wurde, vor welch schwerwiegenden Problemen sie standen. „Ich muss in Ruhe darüber nachdenken.“ Im Affekt getroffene Entscheidungen waren selten gut, und diese Sache wollte sehr gut überlegt sein.
    „Was gibt es da nachzudenken?“
    Seine Gedanken kehrten zurück zu jener Nacht vor drei Jahren, die er zu verdrängen versucht hatte, weil das Gute daran untrennbar mit dem Schlechten verbunden war. „Wie konnte das passieren? Ich habe doch Vorkehrungen …“
    „Es gibt Dinge, die selbst ein Ferrara nicht kontrollieren kann“, versetzte sie kühl.
    Er musterte sie ratlos. Seine Erinnerungen waren ein verschwommener Mix aus glühender Leidenschaft und heißem Sex. Mit Vernunft hatte das Ganze wirklich nichts zu tun gehabt. Nur mit Lust, purer, unstillbarer Lust, wie er sie weder vorher noch nachher jemals erlebt hatte.
    Sie war unglücklich gewesen, er hatte ihr die Hand auf die Schulter gelegt.
    Das hatte genügt, um den Funken überspringen zu lassen. Einen Funken, der in Windeseile zu einem lodernden Feuer geworden war.
    Doch noch ehe die Hitze der Leidenschaft abgekühlt war, hatte sie jenen verhängnisvollen Anruf erhalten, bei dem sie erfuhr, dass ihr Bruder verunglückt war. Wie das Fallbeil einer Guillotine hatte die Nachricht ihre Liebesnacht jäh beendet. Und verheerende Folgen nach sich gezogen. Schuldzuweisungen, üble Gerüchte …
    Der junge Kellner erschien im Türrahmen. „Alles okay, Fia? Ich habe Luca im Vorbeigehen nochmal kurz geknuddelt. Dann hörte ich laute Stimmen aus der Küche und dachte, ich sehe mal nach.“ Argwöhnisch musterte er Santo, der seinen Blick ebenso finster erwiderte.
    Dass hier jeder außer ihm ungehindert mit seinem Sohn schmusen durfte, missfiel Santo gewaltig. Und dass er den Namen seines Sohnes aus dem Mund dieses Kellners erfahren musste, erst recht. Er fragte sich, wie Fia zu dem jungen Mann stand.
    „Wir führen ein Privatgespräch. Machen Sie, dass Sie rauskommen“, herrschte er ihn an und hörte Fia scharf einatmen.
    „Alles okay, Ben. Geh ruhig.“
    Ben schien nicht zu wissen, was gut für ihn war. „Ich gehe erst, wenn ich sicher bin, dass hier alles in Ordnung ist“, beharrte er mutig.
    Seine Tapferkeit war bewundernswert, aber Santo war nicht in der Stimmung, einen jungen Kerl zu bewundern, der die Mutter seines Kindes anschmachtete.
    „Wenn Sie nicht sofort verschwinden, werfe ich Sie eigenhändig raus.“
    „Geh schon, Ben. Gib ihm keinen Grund, sich noch mehr aufzuspielen.“ Erst Fias gereizter Einwurf brachte Ben dazu, sich zögernd zurückzuziehen.
    Als er gegangen war, herrschte beklemmende Stille im Raum. Die Atmosphäre war so aufgeladen, dass Santo Mühe hatte zu atmen. Auch Fia wirkte extrem blass und angespannt.
    Wie war es ihr nur gelungen, den Vater ihres Kindes zu verheimlichen?
    „Du hast mich aus deinem Leben verbannt, obwohl du von mir schwanger warst.“
    „Du hast nie zu meinem Leben gehört, Santo. Und ich nicht zu deinem.“
    „Wir haben zusammen ein Kind gezeugt!“ Sein schroffer Ton ließ sie zusammenzucken.
    „Würdest du dich bitte beruhigen? Innerhalb von zehn Minuten hast du es geschafft, mein Kind zu erschrecken, meiner Angestellten den Kopf zu verdrehen, mich anzuschreien und jemanden, den ich sehr schätze, unverschämt grob zu behandeln.“
    „Ich habe unseren Sohn nicht erschreckt.“ Dieser Vorwurf traf ihn am härtesten. „Außerdem hast du uns überhaupt erst in diese Situation gebracht.

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