Gesund bleiben nach Kreb
überrascht darüber, was auf dem Markt so alles an Diagnostik- und Therapiemethoden, zu teilweise horrenden Preisen, angeboten wird. Erschreckend finde ich, dass es Krebspatienten gibt, die den Weg der schulmedizinischen Standardtherapie verlassen und sich in die Hände von irgendwelchen »Krebsheilern« begeben, die mit Sprüchen »Nur ich kann Sie heilen« oder »Nur meine Methode kann Ihnen helfen« werben. Hier werden von den Scharlatanen Hoffnungen geschürt, hinter denen nichts anderes als Profitgier steht. Traurig nur, dass manche Patienten ihre verzweifelte Suche nach einer Heilungschance mit dem Leben bezahlen.
Deshalb mein Rat an alle Menschen, die eine Krebsbehandlung hinter sich haben: Ihre Gesundheit ist Ihre Verantwortung – nehmen Sie daher auch Ihre Behandlung und vor allem die Nachsorge ein Stück weit selbst in die Hand!
Köln, im Januar 2006
Dagmar Emons
Richtige Ernährung stärkt und schützt
Sowohl der Krebs selbst als auch die Therapie haben Ihren Körper stark geschwächt. Jetzt muss er sich erholen und neue Reserven aufbauen. Mit einer ausgewogenen Ernährung geben Sie Ihrem Körper alles, was er für seine Wiederaufbauphase benötigt. Die folgenden Ernährungsempfehlungen berücksichtigen die derzeit bekannten und relevanten ernährungsbedingten Risikofaktoren für Krebs.
Ernährung und Krebs: Gibt es einen Zusammenhang?
Die Einhaltung der Empfehlungen garantiert zwar keinen definitiven Schutz vor Krebs, aber reduziert die durchschnittliche Erkrankungshäufigkeit. Umgekehrt ist selbst bei gröbsten Verstößen eine Krebserkrankung nicht mit Sicherheit vorauszusagen. Denn: Das Entstehen einer Krebserkrankung ist ein komplexes Geschehen, das von einer Vielzahl von Faktoren abhängt.
Es gibt wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse zum Einfluss der Ernährung auf die Krebsentstehung. Demnach scheint durch Ernährungsoptimierung bzw. Ernährungsumstellung eine sinnvolle Vorbeugung hinsichtlich bestimmter Krebserkrankungen möglich zu sein. Dass zwischen Ernährung und Krebserkrankungen ein Zusammenhang besteht, wird bereits seit Jahrtausenden überliefert. Der World Cancer Research Fund (WCRF), eine Organisation, die sich ausschließlich der Krebsprävention durch Ernährung und gesunde Lebensweise widmet, bestätigt in seinem umfassenden Bericht die Ergebnisse früherer Schätzungen: Etwa ein Drittel aller Krebserkrankungensind durch Ernährungsfaktoren bedingt und damit durch eine Veränderung der Ernährung vermeidbar. Für einige Krebsarten können verschiedene Nahrungsbestandteile bzw. Ernährungsgewohnheiten benannt werden, die deren Entstehung fördern. Hierzu gehören:
bei Brustkrebs und Prostatakrebs fettreiche Nahrung und Übergewicht;
bei Bauchspeicheldrüsenkrebs übermäßiger Fett-, Fleisch- und Alkoholverzehr;
bei Dickdarmkrebs hoher Fett-, niedriger Faseranteil in der Nahrung, rotes/rohes Fleisch.
Eine umfassende Broschüre Krebsprävention durch Ernährung vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung beruht auf der aktuellen Datenlage und ist mit Blick auf die Bedingungen in Deutschland erarbeitet worden. Sie steht im Internet auf der Seite des Institutes → www.dife.de kostenlos zur Verfügung.
Alle verfügbaren Untersuchungen deuten darauf hin, dass nicht ausgewogene Ernährung (u. a. zu wenig Obst, Gemüse, Getreide, Ballaststoffe) bzw. übermäßige Ernährung (u. a. zu viel tierisches Fett und Fleisch sowie Alkohol) wesentliche Ursachen für die Förderung von Krebserkrankungen darstellen.
Risikofördernde und risikosenkende Ernährungsfaktoren
Für viele Bestandteile unserer Ernährung konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass sie das Risiko, an Krebs zu erkranken, senken oder fördern können. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Bewertung von Zusammenhängen zwischen bestimmten Ernährungsfaktoren und einzelnen Krebserkrankungen.
Risikofördernd: viel Fett
Achten Sie auf „versteckte Fette“ auch in Lebensmitteln, bei denen man Fette nicht unbedingt vermuten würde (siehe Tabelle)!
Fett ist ein hinsichtlich der Krebsentstehung aber auch der möglichen Krebsvorbeugung wichtiger Nahrungsbaustein. Die durchschnittliche Fettzufuhr beträgt in Deutschland derzeit ca. 100 g/Tag und liegt deutlich über den Empfeh lungen der Fachgesellschaften (ca. 60–80 g/Tag, je nach Energiebedarf). Neben den mit der Nahrung als erkennbares Fett aufgenommenen Lebensmitteln (z. B. Speck, Öle, Streichfette wie Butter, Schmalz) tragen
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