Gesund bleiben nach Kreb
insbesondere die „versteckten Fette“ (z. B. in Fleisch, Wurst, Gebäck, Kartoffelchips, Pommes frites) zur übermäßig hohen Fettaufnahme bei. Die „versteckten Fette“ sind in die Berechnung der Gesamtfettmenge mit einzubeziehen, denn sie können für vereinzelte Lebensmittel beträchtlich sein (Wurst bis zu 50 g/100 g; Käse bis zu 35 g/100 g; Nüsse bis zu 70 g/100 g). Um diesen Anteil möglichst niedrig zu halten, sind fettarme Nahrungsmittel bzw. fettsparende Zubereitungsformen empfehlenswert. Insgesamt sollte der Gesamtfettverzehr ca. 60–80 g/Tag betragen, in Abhängigkeit vom Bedarf ca. 30–35 % des Gesamtenergiebedarfes. Aus Sicht einer gesunden Ernährung sind insbesondere naturbelassene pflanzliche Fette empfehlenswert, z. B. kaltgepresste (unraffinierte) Öle, wie beispielsweise Olivenöl, Distelöl, Weizenkeimöl, die reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind. Verzichtet werden sollte auf die meisten Fette tierischen Ursprungs (Schwein, Rind, Lamm).
Risikosenkende und risikofördernde Faktoren bei Krebs
Krebsart
Förderung durch
Hemmung durch
Brustkrebs
Alkohol, tierisches Fett
Obst, Vitamine A, C, E, Selen, Olivenöl
Prostatakrebs
Fett
Gemüse, Selen, Vitamin E
Lungenkrebs
Tabak
Selen, Vitamine A, C, E, Carotinoide
Dickdarmkrebs
Fett, Fleisch
Ballaststoffe, Kalzium, Selen, Folsäure, Vitamin C
Magenkrebs
Kochsalz, Nitrat, Nitrit, das Bakterium Helicobacter pylori
Selen, Vitamine A, C, E, ß-Carotin
Bauchspeicheldrüsenkrebs
Fett, Fleisch, Alkohol, Tabak
Gemüse, Obst, Selen, Vitamit E
Harnblasenkrebs
Tabak, Kaffee
ß-Carotin, Vitamine A, C, E, Selen
Eierstockkrebs
Fett, Fleisch
Obst, Gemüse, Selen
Speiseröhrenkrebs
Tabak, Alkohol
Obst, Gemüse, ß-Carotin, Zink, Vitamin A, C
INFO
So gesund ist Olivenöl
Der mediterranen Ernährung mit reichlich Obst, Gemüse und vor allem auch Olivenöl werden vorbeugende Effekte (u. a. gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen; Krebs) nachgesagt. Bislang konnte nicht eindeutig gezeigt werden, welche Bestandteile des Olivenöls die positiven Wirkungen hervorrufen. Eine aktuelle Untersuchung zeigte, dass Ölsäure (eine einfach ungesättigte Fettsäure und Hauptbestandteil von Olivenöl) ein Gen hemmen kann, das zur Entstehung und Wachstum von Brustkrebs beiträgt. Weitere Untersuchungen zeigten, dass Ölsäure die Wirksamkeit eines Medikamentes steigern kann, dass dieses Brustkrebs-Gen hemmt.
Bewertung: Diese Untersuchungen sind viel versprechend, müssen aber in weiteren Studien bestätigt werden, ehe Olivenöl als Schutz vor Brustkrebs empfohlen werden kann. Neben Ölsäure enthält Olivenöl Antioxidanzien (u. a. Vitamin A, E; Chlorophyll) und Magnesium und kann als Bestandteil einer gesunden Ernährung unbedingt empfohlen werden.
Fettgehalt einzelner Lebensmittel
Lebensmittel
Fettgehalt in g/100 g
Brot
2 g
Croissant
26 g
fettarmer Frischkäse
9 g
Doppelrahm-Frischkäse
31 g
Fruchteis
2 g
Sahneeis
21 g
Kartoffeln
0 g
Kartoffelchips
40 g
Sülze
5 g
Salami
50 g
Quark
5 g
Mascarpone
48 g
Die Rolle von Schadstoffen
Lebensmittel ohne Schadstoffe gibt es heutzutage fast nicht mehr. Deshalb ist es wichtig, die Risiken so weit wie möglich zu reduzieren. Krebserregende Substanzen kommen natürlicherweise u. a. in Lebensmitteln vor oder sie entstehen durch deren Verarbeitung, Lagerung oder Konservierung. Für die in der Öffentlichkeit vorherrschende Meinung, dass bestimmte Lebensmittelzusätze bzw. Schadstoffe in Lebensmitteln (wie z. B. Acrylamid, Nitrat, Nitrit) hauptsächlich für die Entstehung von Krebserkrankungen verantwortlich sind, gibt es keine zwingenden wissenschaftlichen Beweise. Vermutlich spielen diese Substanzen eine untergeordnete (aber dennoch ernst zu nehmende) Rolle im Vergleich zu anderen Ernährungsfaktoren, wie z. B. Alkohol.
INFO
Die Hauptverdächtigen: Alkohol, Fleisch, Übergewicht und zu wenig Bewegung
Alkohol konnte definitiv als Risikofaktor für die Entstehung von Krebserkrankungen der Speiseröhre, der Mundhöhle, des Rachens und des Kehlkopfes nachgewiesen werden. Für die Entstehung anderer Krebsarten, z. B. Brustkrebs, Dickdarmkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs wird Alkohol als ernst zu nehmender Risikofaktor betrachtet.
Ferner konnte in mehreren wissenschaftlich fundierten Studien der hohe Verzehr von rotem Fleisch (Fleisch von Rind, Schaf, Schwein), tierischen Fetten und Eiweißen, verbunden mit einem geringen Verzehr von Ballaststoffen, als Risikofaktor für bestimmte Krebserkrankungen (u. a. Dickdarmkrebs)
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