Göttin des Frühlings
Liebe Leserinnen und Leser,
okay, ich gestehe – Autoren haben ihre Lieblingsbücher. Ich weiß, ich weiß, Bücher sind wie Kinder, und wir geben nur ungern zu, dass wir eines lieber mögen, aber es stimmt. Die Göttinnen-Bücher sind meine Lieblingskinder.
Wie
House of Night
, meine Bestseller-Serie für junge Erwachsene, so feiert auch die Göttinnen-Reihe die Unabhängigkeit, Intelligenz und Schönheit der modernen Frauen. Meine Helden haben alle eines gemeinsam: Sie wissen starke Frauen zu schätzen und sind klug genug, sowohl Köpfchen als auch Schönheit zu würdigen. Ist die Mischung von Respekt und Anerkennung nicht ein exzellentes Aphrodisiakum?
Sich in die Mythologie zu versenken und alte Legenden neu aufzuarbeiten macht Spaß.
Göttin der Liebe
ist alles in allem eine erotische Komödie. Vielleicht ist dieser Band der lustigste und sinnlichste der Serie – schließlich ist ja Venus selbst die Hauptperson! In
Göttin des Meeres
erzähle ich eine moderne Fassung der Geschichte von Undine, der Meerjungfrau – sie tauscht den Platz mit einer Offizierin der U. S. Air Force, die selbst dringend einen Tapetenwechsel braucht. Dann begeben wir uns – in
Göttin des Lichts
– mit den göttlichen Zwillingen Apollo und Artemis auf eine nette Reise nach Las Vegas. In
Göttin des Frühlings
wende ich mich dem Mythos von Persephone und Hades zu und schicke eine moderne Frau in die Hölle. Wer hätte gedacht, dass die Hölle und ihr grüblerischer Gott auch so wunderbare, verführerische Aspekte haben könnten?
Göttin der Rosen
ist eine Version meines Lieblingsmärchens Die Schöne und das Biest. Darin habe ich eine magische Welt erschaffen, aus der die – guten und bösen – Träume stammen und ein atemberaubendes Tier ins Leben gerufen.
Aber auch der Trojanische Krieg interessiert mich schon seit langem, und ich finde, dass Achilles ein Held ist, der endlich auch einmal ein Happyend verdient. Darum geht es in
Göttin des Sieges
– ich bin gespannt, wie es euch gefällt.
Ich hoffe, ihr habt Spaß in meinen Welten, und ich wünsche euch, dass ihr euren eigenen Funken Göttinnen-Magie entdeckt!
P. C. Cast
Prolog
»Selbst inmitten der lieblichen Dryaden sticht deine Tochter hervor, meine Herrin«, sagte Eirene und schaute wie eine stolze Mutter lächelnd auf Persephone, so dass sie nicht merkte, wie sich meine Lippen bei ihren Worten zu einem schmalen Strich verzogen.
»Sie ist nun mal die Göttin des Frühlings. Selbst die Nymphen verblassen in ihrer Schönheit neben Persephones Ausstrahlung«, erwiderte ich.
Eirene richtete ihren scharfen Blick auf mich. Meine treue Dienerin kannte mich zu gut, um meinen Tonfall zu überhören.
»Macht das Kind dir Sorgen, Demeter?«, fragte sie sanft.
»Wie sollte es wohl nicht?«, fuhr ich sie an.
Nur Eirenes Schweigen verriet mir, dass ich sie verletzt hatte. Ich nahm mein goldenes Zepter in die andere Hand und beugte mich vor, um ihr entschuldigend über den Arm zu streichen. Wie gewöhnlich stand sie neben meinem Thron, allzeit bereit, mir zu dienen. Natürlich war Eirene viel mehr für mich als nur eine Dienerin. Sie war meine Vertraute und eine meiner treuesten Ratgeberinnen. Sie verdiente es, mit Respekt behandelt zu werden. Mein harscher Ton ihr gegenüber war ein Zeichen dafür, wie zerstreut ich war.
Bei meiner Berührung wurden ihre eindringlichen grauen Augen weich vor Verständnis.
»Möchtest du Wein trinken, große Göttin?«, fragte sie.
»Hol Wein für uns beide!« Ich lächelte nicht. Das war nicht meine Art. Doch Eirene kannte mich und meine Launen so gut, dass oft nur ein Blick oder ein Wort zwischen uns genügte.
Während sie den Wein besorgte, beobachtete ich meine Tochter. Die kleine nysäische Wiese war der perfekte Ort für den ungewöhnlich warmen Nachmittag. Persephone und ihre Begleiterinnen, die Waldnymphen, vervollkommneten die Schönheit um uns herum. Obwohl es ein freundlicher Tag war, begannen die Bäume am Rande der Wiese bereits, ihr Sommerkleid abzulegen. Unter einer alten Eiche drehte sich Persephone anmutig im Kreis und versuchte spielerisch, die leuchtend bunten Blätter aufzufangen. Die Nymphen halfen der jungen Göttin, indem sie auf den Ästen tanzten und dafür sorgten, dass es ununterbrochen Orange-, Rot- und Rosttöne regnete.
Wie immer hatte Eirene recht. Die Dryaden des Waldes waren zarte, ätherische Wesen. Jede von ihnen war ein lebendes Kunstwerk. Es war verständlich, dass die Sterblichen
Weitere Kostenlose Bücher