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Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged

Titel: Geteilter Tod - Norman, H: Geteilter Tod - Caged Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Grace auf die Füße gezerrt hatte. Nun drückte er sich ihren Körper als lebenden Kugelfang vor die Brust und hielt ihr die Messerklinge an die Kehle.
    Das Blut tropfte bereits aus einer Wunde.
    »Nicht schießen!«, brüllte Sam noch einmal. »Er hat meine Frau!«
    Grace stand regungslos vor Dooley. Ihr Knöchel war immer noch an die Gitterstäbe gefesselt, und mit der rechten Hand hielt sie sich noch immer das schmutzige Handtuch vor die Blößen.
    Sam hatte das Gefühl, als hätte man ihm das Herz aus dem Leib gerissen.
    Simone war auf die Knie gesunken, fixierte mit starrem Blick Dooleys Gesicht.
    Dooley stand mit dem Rücken zur Leinwand, auf der nach wie vor der Film ablief, immer wieder die gleichen Bilder.
    Vom SWAT-Team schaute keiner darauf; ihre Blicke waren ganz auf ihre Zielpersonen konzentriert.
    »Wenn ihr auf Simone schießt«, rief Dooley ihnen zu, »schneide ich dieser Frau die Kehle durch, das schwöre ich.«
    »Es ist aus, Matt«, sagte Sam.
    »Es ist erst dann aus, wenn ich es sage«, erwiderte Dooley, »denn ich habe hier Deckung hinter dieser lieben, netten, nackten Frau, und wenn einer von euch Mist baut und mich dazu zwingt, sie jetzt umzubringen, dann schätze ich, dass ihr attraktiver, splitterfasernackter Ehemann dem Betreffenden das Leben bis zum Ende seiner Tage zur Hölle machen wird.«
    »Die Männer können warten«, sagte Sam.
    »Darauf, dass ich müde werde, richtig?« Dooley schüttelte den Kopf. »Wenn ich müde werde, kann Simone übernehmen. Das Spielchen können wir noch lange spielen.«
    »Was sollte das bringen?«, fragte Sam. »Am Ende läuft es doch auf das Gleiche hinaus.«
    »Was es bringt?«, tönte Dooley. »Es geht darum, dass das hier unser Spiel ist, nicht eures.«
    »Um Gottes willen«, sagte Sam und versuchte dabei mit aller Kraft, nicht auf die Leinwand hinter dem Wahnsinnigen zu schauen. Vor ein paar Sekunden hatte er gesehen, dass der Schatten sich bewegte. Er wusste zwar nicht, was sich dahinter befand, doch sein Instinkt sagte ihm, dass es Grace' größte Chance war.
    Solange sie Dooley nur mitten in sein verdammtes Hirn trafen.
    Der Schuss dröhnte durch Sams von panischer Angst gepeinigten Schädel. Dooley stand regungslos da. Eine Sekunde, zwei Sekunden, drei Sekunden ... Zuerst fiel ihm das Messer aus der Hand. Dann ging er zu Boden. Grace fiel mit ihm, aber sie lebte.
    »Matt!« Simone warf sich auf ihn, streckte die Hand nach dem Messer aus. »Matt!«
    Sam konnte nicht zählen, wie viele Kugeln sie trafen, es waren zu viele gleichzeitig.
    Und auf jede einzelne sang er eine Lobeshymne.

126
    Zwischen der Betonverschalung und dem alten Lärm- und Blickschutz der Eingangsterrasse stand Martinez in seinem täuschend echt imitierten SWAT-Kampfanzug, der gut genug gearbeitet war, dass er damit durchgerutscht und mit dem Rest der Truppe in den hinteren Garten vorgedrungen war. Wegen diesem Anzug würde er wahrscheinlich verhaftet werden, bevor der Tag vorüber war. Er zitterte heftiger als damals, als er mit Schüttelfrost im Miami General gelegen hatte.
    Aus einem Bauchgefühl heraus hatte er sich von den anderen Männern der Einsatztruppe abgesondert, als sie die Tür der Einschalung gestürmt hatten, und niemand hatte ihn aufgehalten, als er in dem engen Zwischenraum zu ihrer Rechten verschwunden war, den er mit seltsam blitzartiger Klarheit entdeckt hatte.
    Ein Wunder - oder der größte Horror aller Zeiten.
    Und wenn er nicht innerhalb der nächsten zwei Sekunden herausfand, ob Sam und Grace noch am Leben waren, würde er sich übergeben und sich anschließend vielleicht selbst erschießen.
    Zwei Männer des SWAT-Teams stürzten auf Martinez zu. Sofort legte er seine Waffe auf den Boden.
    »Detective Martinez«, gab er sich zu erkennen. »Miami Beach Police Department.«
    »Du meine Güte«, rief Beth Rileys Stimme irgendwo im Raum.
    Martinez blinzelte und meinte, ein paar Meter hinter den Männern ihre Gestalt ausmachen zu können.
    »Er ist einer von uns«, hörte er Beth bestätigen.
    »Habe ich es geschafft?« Seine Stimme zitterte genauso sehr wie sein Körper. »Oder hab ich's versaut?«
    Die Männer traten zurück. Beth kam auf ihn zu, legte die Arme um ihn.
    »Lieber Gott«, wimmerte Martinez und brach in Tränen aus.
    »Du hast es geschafft, Al«, sagte Beth zu ihm. »Du hast beiden das Leben gerettet.«
    Martinez wandte sich von ihr ab, gerade noch rechtzeitig, denn im nächsten Moment erbrach er sich.
    Dann verlor er das Bewusstsein.

127
    6.

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