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Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Titel: Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sinken und griff nach einem Plätzchen. Sie brauchte dringend Trost. »Ich bin für eine Gruppe Ärzte ohne Grenzen eingeteilt. Ich kann nicht mit knallrosa gefärbten Haaren nach Afrika gehen.«
    » Klar kannst du das. Die Kinder werden begeistert sein«, beharrte Joley.
    »Bei dir ist das etwas anderes, Joley. Du bist Musikerin. Von dir erwarten die Leute, dass du wild und verrückt bist. Ich kann nicht so rumlaufen, wie es mir gerade einfällt.«
    »Und warum nicht?« Der Teller mit den Plätzchen war leer, und Joley wedelte mit der Hand. Wie auf ein Stichwort erhob sich der Teller in die Luft und segelte in Richtung Küche. Von dort kam der Duft nach frisch gebackenen Plätzchen ins Wohnzimmer geweht.
    »Joley spielt sich auf«, sagte Elle. »Sie hat ewig gebraucht, um das zu lernen.«

    Joley versetzte Elle einen Klaps mit einer zusammengerollten Zeitung. »Stimmt doch gar nicht. Das konnte ich schon, bevor du überhaupt geboren wurdest. Schweif nicht ab, du gemeines Miststück, wir versuchen gerade, Libby beizubringen, wie man ein böses Mädchen ist.«
    » Von wegen gemeines Miststück! Das trifft doch wohl eher auf dich zu«, brachte Elle zu ihrer Verteidigung vor. »Heute Morgen habe ich versucht, dich zu wecken, und du hast unflätige Geräusche von dir gegeben und mir angedroht, mich von einem Turm in ein Meer voller Haie zu werfen.«
    Joley versetzte Libby einen Rippenstoß. »Siehst du, Schätzchen? So benimmt sich ein ungezogenes Mädchen. Bin ich etwa aufgestanden und habe mir den Staubsauger geschnappt, wie Ihre Majestät es wollte? Nein, ich habe mich gründlich ausgeschlafen, und sie hat mir die Arbeit abgenommen.«
    »Das glaubst auch nur du«, schnaubte Elle. »Als ob ich so was täte. Libby hat dir die Arbeit abgenommen, damit du den Schlaf nachholen konntest, den du gar nicht bräuchtest, wenn du nicht die ganze Nacht auf den Beinen wärest.«
    Ein kollektives Stöhnen stieg aus allen Kehlen auf. »Sag, dass das nicht wahr ist, Libby.« Joley bemühte sich, enttäuscht zu wirken, doch sie erstickte fast an ihrem eigenen Gelächter.
    Libby zog den Kopf ein, und das schwarze Haar fiel ihr in einer Wolke ums Gesicht und um die Schultern. »Ich dachte mir, du brauchst bestimmt noch ein paar Stunden Schlaf. Das war doch nicht der Rede wert.«
    Sarah umarmte Libby. »Du bist einfach unglaublich, und es ist dir noch nicht einmal bewusst.«
    »Nein, das bin ich eben nicht«, beharrte Libby. »Ich möchte gemein sein. Aber die Haare will ich mir trotzdem nicht färben. Tut mir Leid, Joley. Ich weiß, dass du es lieb gemeint hast, aber pink ist nichts für mein Haar.«
    Joley lächelte sie an. »Du versuchst schon wieder, meine Gefühle nicht zu verletzen. Wir brauchen einen Lehrgang für ungezogene
Mädchen. Das wäre dann das einzige Mal in deinem Leben, wo du keine Eins bekommst.«
    Libby reckte ihr Kinn in die Luft und funkelte ihre jüngere Schwester finster an. »Und ob ich eine Eins im Kurs für ungezogene Mädchen bekommen könnte! Ich bekomme immer nur Einser.«
    Joley zuckte die Achseln. »Ich habe mein Bestes getan, um keine guten Noten zu bekommen. Wenn man damit nämlich erst mal anfängt, wollen die Eltern gleich, dass es so weitergeht. Dann hat man den Salat.«
    Hannah stieß Joley mit ihrem Fuß an. »Eine gute Philosophie. Ich wünschte, darauf wäre ich von selbst gekommen.« Sie wedelte in Richtung Küche. »Und du bleibst nie bei der Sache. Ohne Plätzchen werden wir alle noch zugrunde gehen.«
    »Hast du die Plätzchen mit dieser köstlichen cremigen Füllung gemacht, Hannah?«, fragte Kate. »Die mag ich ganz besonders gern.«
    »Für dich, ja.« Hannah lächelte Kate an, doch dann bedachte sie Sarah mit einem harten Blick. »Aber nicht für dich. Du hast dich gestern Abend auf Jonas Harringtons Seite geschlagen, als es um diesen Film ging. Du kriegst nur Plätzchen ohne Füllung.«
    »Also, wirklich, Hannah«, protestierte Sarah. »Du kannst mich doch nicht dafür bestrafen, nur weil mir ein Film gefallen hat, der dir nicht gefällt.«
    »Ich bestrafe dich nicht, weil dir der Film gefallen hat, du treuloses Weibsstück, sondern weil du es in Gegenwart dieses Höhlenmenschen zugegeben und sein Ego aufgebläht hast.«
    »Ich bin ganz sicher, dass Sarah sich nicht auf die Seite von Jonas schlagen wollte«, mischte Libby sich ein.
    Wieder brach Gelächter los. »Du bist ein hoffnungsloser Fall, Lib«, sagte Hannah. »Ich zeige dir, wie man richtig schön gemein ist, und du begreifst

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