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Ghosts 01 - Ghosthunter

Ghosts 01 - Ghosthunter

Titel: Ghosts 01 - Ghosthunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Meister
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Bahnhof in Akihabara“, beendete der junge Beamte endlich seinen Bericht. „Sie hat einen Freund. Einen gewissen Akutagawa Takai. Der ist schon mehrfach aufgefallen. Diebstahl und Dokumentenfälschung.“
    „Verstehe.“ Nicht ungeschickt, das Mädchen, dachte Kenichi. Er hatte ihr so einiges zugetraut, aber weder eine derartig spektakuläre Flucht noch dass sie so lange unentdeckt bleiben würde. „Sucht weiter“, befahl er. „Gebt eine offizielle Fahndung raus.“ Er glaubte zwar nicht, dass Chiyo wirklich ihre eigene Großmutter umgebracht hatte, aber er war sich sicher, dass sie ihnen etwas Wichtiges verschwieg. Außerdem hatte er in seinen Dienstjahren wahrlich genug gesehen, um sich nicht von einer kleinen Diebin zum Narren halten zu lassen.
    „Zu Befehl, Kenichi-Sensei“, entgegnete der Polizist unterwürfig.
    „Findet heraus, mit wem sie die letzten 48 Stunden Kontakt hatte, mit wem sie unterwegs war und wen sie getroffen hat. Klappert alle Adressen ab. Vor allem diesen Takai.“
    „Zu Befehl.“
    Kenichi hörte, wie sein Kollege etwas in den Computer tippte. Er wollte schon auflegen, als sich der Polizist erneut meldete. Diesmal druckste der junge Mann ein wenig herum. „Sie sollten doch besser herkommen. Ich habe gerade den Bericht des Pathologen per Mail erhalten. Er schreibt, so was habe er noch nicht gesehen.“
    „Inwiefern?“
    „Das soll er Ihnen besser persönlich sagen, Kenichi-Sensei.“
    „Gut“, knurrte Kenichi. „Verbinde mich mit ihm.“
    „Jawohl, Kenichi-Sensei.“
    „Nein, sag ihm, er soll mir seinen Bericht mailen. Ich chatte mit ihm.“
    Kenichi legte auf, bevor sein Kollege etwas erwidern konnte. Er holte sein Handheld zum Küchentisch und wollte sich gerade setzen, als sein Blick auf die glatte, kalte Oberfläche des Klappstuhls fiel. Kenichi seufzte und streifte sich seine Anzughose über. Noch bevor er im Halbdunkel ein Hemd fand, kündigte sich eine E-Mail an.
    Er setzte sich erneut an den kleinen Klapptisch und sah auf dem Display des Handhelds, dass es die Berichte der Pathologie waren. Er scrollte sie kurz durch, da meldete sich bereits der Pathologe selbst. Anstatt zu chatten, hatte er das Telefon benutzt.
    Kenichi kannte den Pathologen seit Jahren. Sie waren auf dieselbe Polizeischule gegangen und hatten jede Woche miteinander zu tun gehabt.
    „Wir haben keine Brandbeschleuniger gefunden. Die Frau ist verbrannt, aber es sieht aus, als sei … Nun ja, öffne mal die Datei Ishizuka-03-67.pdf.“
    Kenichis Finger glitten über die winzige Tastatur seines Handhelds. Mit zwei Klicks hatte er die Datei geöffnet. Schnell überflog er den Bericht.
    „Das Bild. Das Foto, Akiyama.“
    Kenichi brummte und scrollte weiter nach unten. Endlich schob sich das Bild auf den Monitor. Es war eine Detailaufnahme der Badezimmertür. Genauer gesagt, eine Aufnahme des Schlosses.
    „Sie war von innen verriegelt.“
    „Innen? Kein Fehler?“
    „Nein. Ich habe persönlich alles mehrfach geprüft, Akiyama.“
    „Selbstmord?“, knurrte Kenichi.
    „Wenn man sich ohne Brandbeschleuniger selbst anzündet und wartet, bis man in der Wanne verglüht ist …“ Der Sarkasmus des Pathologen war nicht zu überhören.
    „Hm. Kein Selbstmord?“
    „Zu 99,9 Prozent auszuschließen. Davon abgesehen ist es nicht so einfach, sich selbst in Brand zu stecken. Ich gehe nach wie vor von Mord aus. Nur haben wir einen Täter, der durch Wände gehen kann.“
    „Es gibt keinen anderen Zugang zum Bad?“
    „Nein.“
    „Keine Lüftung?“
    „Doch, aber die hat höchstens einen Durchmesser von zehn Zentimetern und die Gaze, die man gegen Insekten eingesetzt hat, war intakt. Lediglich verrußt.“
    Kenichi tätschelte den Kopf seines Roboterhundes, der sogleich mit dem Schwanz wedelte. „Sicher?“
    „Sicher … Ja, ich nehme eine Probe von der Gaze und schick das Rohr ins Labor.“
    „Ich will, dass du morgen noch mal mit den Kollegen hinausfährst und jeden Zentimeter des Hauses untersuchst. Reißt die Baddecke ein und schlagt alle Fliesen ab, von mir aus. Und wenn ich Kollegen sage, dann meine ich die ganze Abteilung.“
    „Gut, Akiyama.“
    Kenichi legte auf. Er nippte an seinem inzwischen kalten Tee, kraulte seinen Roboterhund hinter den Ohren und hörte zufrieden, wie die 4:12-Maschine aus Bangkok pünktlich zur Landung ansetzte. Einen Moment starrte er ins Leere, dann erhob er sich und holte sich ein frisches Hemd. Mit einem geübten Ruck riss er es wie jeden Morgen aus der transparenten

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