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Ghosts 01 - Ghosthunter

Ghosts 01 - Ghosthunter

Titel: Ghosts 01 - Ghosthunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Meister
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beseitigt“, erklärte sie knapp und reichte Daniel ein Eis. „Müsst ihr Euch teilen, Greenlight und Ibaha haben zwanzig Tüten aus dem Automaten gezogen. Jetzt hocken sie in der Kantine und stopfen sich ihr Eis in Rekordzeit rein. Als Lohn für ihre Schrauberei.“
    Während Lacruz dankend ablehnte, nahm Daniel es gerne an. „Ich dachte eigentlich, ich hätte für die nächsten drei Jahre genug von Eis.“
    „Schokolade müssen sie noch reparieren“, ergänzte Alva und hustete. Sie reichte ihm seine Krücke. „Eure Anomalie ist nicht das einzige, was passiert ist.“
    „Sondern?“
    „Unser alter DOME-F-Schacht ist voll Wasser gelaufen.“
    „Wasser?“ Daniel wollte aufstehen, besann sich aber eines Besseren. „Was heißt Wasser ? Euer DOME F geht keine dreißig Meter entfernt von unserem Sondenfeld in die Tiefe. Da ist alles gefroren. Bis runter auf 2,7 Kilometer.“
    „Das dachten wir auch.“
    Daniel kratzte sich am Verband. „Aber …“
    „Ibaha hat gestern Proben aus DOME F für das National Snow and Ice Data Center genommen. Im alten Schacht hat er einen Kratzer herabgelassen – auf gute 700 Meter. Eigentlich wollte er Eisproben abschaben und raufholen und sehen, ob …“ Ihre Worte gingen in Husten unter. „Entschuldigung … Er wollte sehen, ob er Vulkanasche findet, aber in seinem Kratzer war am Ende nur Wasser.“
    „In flüssigem Aggregatzustand“, fügte Daniel unnötigerweise hinzu. „Du meinst, unsere Sonde könnte im Wasser hängen und nicht im Eis?“
    Sie zuckte hustend mit den Achseln.
    „Du solltest dich wirklich hinlegen, Alva. Du brauchst kein Eis, sondern einen von meinen Anti-Husten-Spezial-Kamille-Vanille-Tees.“
    Sie winkte ab. „Du willst mich ja nur ins Bett kriegen“, meinte sie schmunzelnd.
    „Korrekt. Du bist krank, Alva.“
    „Ja, Papa.“ Alva verdrehte die Augen. „Lacruz“, wandte sie sich an Daniels Assistenten. „Könnte es sein, dass die Sonde ausgefallen ist, weil sie im Wasser hängt?“
    „Weiß nicht, denke nicht. Unsere Augen sind ziemlich robust. Ich meine, sie frieren da unten ein.“
    Daniel nickte. Er legte die Stirn in Falten, wie immer, wenn er angestrengt nachdachte. Schließlich rief er: „Ich hab’s! Wir sollten uns einen Endurance-Roboter ausleihen, ihn in DOME F hinablassen und nachsehen, was da unten los ist.“
    „Einen Endurance?“ Alva lachte. „Den gibt dir Dozer nie. Pass auf, ich fahr dich raus und wir sehen zusammen nach.“
    „Lass mich erst mit Dozer reden.“
    „He, seit wann schlägst du ein Rendezvous mit mir aus?“
    „Ach. Wusste gar nicht, dass du auf Händchenhalten bei gefühlten 666 Grad minus in dicken Thermoanzügen stehst.“
    „Find’s doch raus“, hauchte Alva gespielt sexy. So übertrieben, dass Lacruz lachen musste.

22
    Feine, graue Schleier wehten über die Schnellstraße. Das Wasser triefte Ian und Bpm aus den Haaren und war ihnen in den Kragen und in die Ärmel gelaufen. Ian begann langsam zu frieren. Die winzigen Tropfen drangen durch die Nähte seiner Bikerjacke, während er sich krampfhaft auf den Verkehr konzentrierte und betete, dass kein Polizist sie sehen möge. Wenn sie eine Streife stoppte, war er schneller wieder in Southend, als er bis zehn zählen konnte. Das Gefühl von Freiheit hatte er irgendwo auf der Schnellstraße Pinkham Way zwischen Talford Road und dem U-Bahnhof Hanger Lane verloren. Und spätestens nachdem er in die Kew Road eingebogen war und die Ladengeschäfte und Mietshäuser gesehen hatte, war das freudige Gefühl des Aufbruchs der Spannung gewichen, was sie wohl erwarten würde.
    Trotz des kalten Fahrtwinds konnte Ian die Beats aus Bpms Ohrstöpseln hören. Die in Nieselgrau getünchten Fassaden, die Menschen, die unter Regenschirmen verborgen die Bürgersteige entlangeilten, die Autos, die am Zebrastreifen warteten, Taxis, die am Bordstein parkten – all dies zog an ihm wie ein düsteres Musikvideo vorüber. Das kehlige Wummern verstärkte in ihm das ungute Gefühl, eine Reise begonnen zu haben, die ihn zu etwas führen würde, das er lieber nie gesehen hätte.
    Mit Bpms Handy, das über GPS verfügte und auf aktuelle Straßenkarten zugreifen konnte, war es ein Leichtes, die Villa am Ufer der Themse zu finden.
    Er lenkte die schwere Harley durch den Stadtteil Richmond in die Willoughby Road und sah die ersten Villen auftauchen. Ian verlangsamte. Ein unangenehmes Kribbeln breitete sich in seinem Magen aus, als er die Harley stoppte. Sie stiegen ab und er stellte

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