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Ghosts 01 - Ghosthunter

Ghosts 01 - Ghosthunter

Titel: Ghosts 01 - Ghosthunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Meister
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er in seinen Comics verwenden konnte.
    Da Bpm noch immer ausgelassen tanzte, zog Ian sein Buch aus dem Rucksack und begann, ein paar Mädchen in lässigen Stiefeln und knappen Röcken zu skizzieren. Die vier schenkten ihm keine Beachtung. Sie standen auf der anderen Seite der Tanzfläche und unterhielten sich mit einem Kerl mit Pomade im Haar, den sie scheinbar ganz toll fanden. Eines der Mädchen erinnerte ihn an Cathy.
    Wieder musste er an sie denken. An ihre samtige Haut, die im Abendlicht geglänzt hatte. Sie hatte wie ein warmer Sommertag gerochen. Nach Sonnenmilch, einer blühenden Wiese und Eiscreme … Nach einer zu heilen Welt, nach Southend-on-Sea.
    Er seufzte. Es kam ihm vor, als wenn der Einbruch im Hangar der Royal Air Force schon Jahre zurückläge, als ob er in einem anderen Leben stattgefunden hätte.
    „Was machst du denn da?“ Bpms Stimme riss Ian aus seinen Gedanken. Sein Freund stellte ihm ein Bier hin und warf einen Blick auf seine Skizzen. „He, nicht schlecht. Die Linke sieht echt scharf aus. Meine Fresse. Die hat ja quasi nichts an …“ Obwohl es so laut war, dass man sich kaum unterhalten konnte, hatte Bpm seine Ohrstöpsel drin. Einen Augenblick lang überlegte Ian, ob sein Freund auch hier Musik hörte.
    „Hast du inzwischen einen Platz zum Schlafen gefunden?“
    Es war Bpms Idee gewesen, durch das Londoner Nachtleben zu ziehen und sich dann in der Chill-Out-Zone irgendeines Clubs für ein paar Stunden aufs Ohr zu hauen.
    Ian nickte an der Bar vorbei zu einem Bereich, wo Metallkästen zu einer Pyramide aufgetürmt waren. „Wir könnten uns dahinten hinlegen.“
    Nachdem Ian mit ein paar letzten Strichen seine Skizze vollendet hatte, schlenderten sie hinüber und kletterten auf einen der oberen Kästen.
    „Wir müssen jemanden finden, der meinen Vater kannte“, rief Ian seinem Freund zu, um die Musik zu übertönen. „Irgendwen, der uns mehr über diesen …“ Er suchte nach dem richtigen Wort, entschied sich dann für das einfachste: „diesen Selbstmord sagen kann.“
    „Deine Mutter?“
    Ian lachte auf. „Die weiß doch nichts. Außerdem lügt sie mich an. Ich weiß nicht warum, aber sie tut’s. Und übrigens, wer wollte denn nicht zurückfahren? Halt mal.“ Er drückte Bpm den Rucksack auf den Schoß, um seinen Skizzenblock hineinzustecken. Dabei fiel ihm der Zeitungsartikel in die Hände, den sie in der Bibliothek kopiert hatten. Ian zog ihn heraus und legte ihn neben sich.
    „Wenn wir Glück haben, schmeißen die uns erst um sechs Uhr morgens raus“, sagte er hoffnungsvoll und schloss seinen Rucksack.
    Sein Blick streifte die tanzende Menge und das zuckende Licht. Nebel ließ die hintersten Reihen verschwinden, dann durchschnitt ein Laserstrahl den Rauch und zeichnete psychedelische Muster an die Wand.
    „Oh, Mann“, Bpm stöhnte auf. „Der Nebel riecht ja nach Johannisbeeren.“ Ian brummte nur. Er hatte gar nicht hingehört, denn er überflog noch einmal kurz den Artikel. Sein Blick blieb auf dem Kürzel des Reporters hängen. HRS.
    „Reich mir mal dein Handy“, forderte er Bpm auf und drehte das Blatt um. Die Bibliothekarin hatte ihm mit Kuli den Tag und den Namen der Zeitung auf die Rückseite geschrieben.
    „Was?“ Bpm schaute ihn fragend an. „Es ist halb zwölf. Wen willst du denn jetzt anrufen?“

31
    Der Wind und die Schneeböen hatten nachgelassen, aber auch die Aussicht auf einen schneefreien Nachmittag konnte Daniels Laune nicht heben. Genauso wenig, wie der Trip mit Alva auf dem Schneemobil. Sie hatte ihn tatsächlich hinaus auf ihr Bohrfeld gefahren und er hatte sich die Fahrt über eng an sie schmiegen können. Ein lang gehegter Wunsch, aber heute vermieste es ihm zusätzlich seine Laune, da er ihre Zweisamkeit nicht genießen konnte. Daniel ging einfach zuviel im Kopf herum.
    „Dozer kann mich mal“, schimpfte er und stieg nach Alva vom Schneemobil. „Unterseekabel fürs Internet. Als wäre AMANDA nicht international. Deutschland, USA, Belgien, Schweden, Venezuela … Wir wollen hier den Ice Cube bauen. 150 Millionen Dollar haben wir im Eis versenkt und noch mal 140 Millionen bis 2011. Was denkt Dozer sich? … Internet, pah!“
    „Eben! Soll Dozer doch mit seinem Laptop ins nächste Café fahren und da surfen.“
    „Genau! Was sind schon viertausend Kilometer?“ Daniel lachte und strich sich durch seinen Vollbart. „Wir können mit unserem Neutrinoteleskop Supernovae entdecken oder endlich Dunkle Materie aufspüren. Das ist Milliarden

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