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Ghosts 01 - Ghosthunter

Ghosts 01 - Ghosthunter

Titel: Ghosts 01 - Ghosthunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Meister
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von Kilometern entfernt! Und was will der Chef? Sich schneller seine Musik downloaden.“
    Er hatte Alva eine Thermobox mit seinem Laptop gegeben und folgte ihr auf einen Skistock gestützt zu einem Frachtcontainer. Es war ein gewöhnlicher, garagengroßer Metallkasten, wie er für die Verschiffung von Waren benutzt wurde. Doch die Geologen hatten mit Trennschleifern und Schweißbrennern Fenster hineingeschnitten, die sie mit Holz verriegeln konnten. Auf dem Dach schimmerten mehrere Satellitenschüsseln in der Morgensonne. Hier wurden die Messdaten einmal in den Orbit und zurück zur Amundsen-Scott-Base geschickt.
    Alva putzte sich die Nase, dann öffnete sie die Tür, um Daniel hereinzulassen. Im Container war es genauso kalt wie draußen. Tische, Stühle und selbst der kleine Gasofen waren mit einer hauchdünnen Eisschicht überzogen. Während sich Daniel um den Dieselgenerator kümmerte, schloss Alva die Propangasflaschen an und entfachte ein Feuer. Zufrieden stellte Daniel fest, dass es schnell warm wurde.
    In der Mitte des Containers hatten die Geologen ein Loch in den Boden gesägt, in dem ein Schacht in die Tiefe führte. Er war nur knapp einen Meter breit, sodass nicht mehr als ein Bündel Messkabel und der Bohrkopf für die Eiskernbohrungen in den Schacht passten. Doch Daniel war überzeugt davon, dass auch ein Endurance klein genug sein müsste, um in den Schacht zu rutschen. Zu dumm, dass Dozer so ein halsstarriger Idiot war.
    Er kniete sich an den Rand, griff sich eine Taschenlampe und leuchtete in den Schacht hinab.
    „Wieso glaubt ihr, dass er voll Wasser steht? Ich meine, wie lange kann sich Wasser dort unten in flüssigem Zustand halten?“
    „Im besten Fall ein paar Tage. Selbst wenn die Wassersäule hoch ist, friert alles von den Rändern aus zu.“
    „Du meinst, es ist jetzt schon wieder gefroren?“
    Alva zuckte mit den Achseln. „Ibaha hat vorgestern gekratzt. Kann sein, dass der Spuk schon wieder vorbei ist.“
    Sie schwenkte mit einem Flaschenzug ein kleines Sonargerät zum Schacht. Vorsichtig schloss sie Daniels Laptop an, installierte ein paar Programme und bat ihn dann, ein Stück zurückzutreten.
    „Ich messe den Schacht neu aus“, erklärte sie und unterdrückte ein Husten. „Wir schicken ein paar Schallwellen ins Eis und sehen, wo und auf was sie treffen.“
    Daniel nickte. „Na, dann los.“
    Noch einmal ließ Alva ihre Finger über die Laptoptastatur gleiten. Daniel mochte ihre schlanken Finger und hatte schon an ihrem ersten Tag bemerkt, dass Alva nur einen einzigen Ring trug, der nicht wie ein Verlobungs- oder Ehering aussah. Ihre Fingernägel waren dunkelblau lackiert, was für eine Wissenschaftlerin ungewöhnlich war. Normalerweise trugen die Wissenschaftlerinnen, die er kannte, weder Nagellack noch Lippenstift.
    „Achtung“, warnte ihn Alva. „Es geht los.“ Sie drückte ein paar Knöpfe und das Sonar heizte sich auf. Daniel konnte ein gleichmäßiges PING-PING-PING hören.
    Langsam baute sich auf seinem Monitor ein Bild auf. Anfangs sah er nur ein paar Striche und Punkte, dann wurde das Bild deutlicher. Grau in Grau erschien das Relief des Schachtes, als habe man ihn mit einem riesigen Messer bis auf den Grund aufgeschnitten. Er konnte eine Kurve mit Tiefenangaben auf seinem Bildschirm erkennen.
    „Gut. Was haben wir denn da … Siehst du das Schwarze?“ Sie zeigte auf einen Schatten. „Hier?“
    Daniel strich sich über den Bart und nickte.
    „Umso dunkler, desto fester“, teilte ihm Alva knapp mit. „Da unten bei ca. 2760 Metern ist Fels. Da hört unser Eispanzer auf.“
    „Wie wir schon wussten.“
    „Ganz genau.“ Sie zeigte wieder mit dem Finger auf den Monitor. „Hier oben ist nichts außer Luft. Bis ca. 500 Meter Tiefe. Doch da, siehst du dieses Grau hier?“ Sie deutete auf das Bild, dann auf die Messkurve, die mehrere Ausschläge bei der zugehörigen Tiefe aufwies. „Da taucht eine dünne Eisschicht auf, die vielleicht zehn Meter dick ist. Dann aber kommt irgendwas mit einer Dichte größer als Luft und Eis.“
    „Wasser.“
    „Wasser. Ganz genau. Wahrscheinlich ist der obere Bereich zugefroren. Die Frage ist nur, warum es unten nicht zufriert.“
    „Wie weit geht es runter?“
    „Ungefähr bis auf 2100 Meter.“
    „Perfekt“, stieß Daniel aus. „Wasser bis auf die Höhe unserer Sonde. Von 500 bis 2100 Meter Tiefe.“
    „Sieht so aus, ja. Wir können die Messergebnisse im Labor noch mal durch eine Software jagen, dann wissen wir die genaue

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