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Gifthauch

Gifthauch

Titel: Gifthauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Terry
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damit er sie sah. Das wies daraufhin, dass Matsumoto Linkshänder war.
    Er schätzte Matsumotos Größe und seinen Körperbau ab und prägte sich die Art seiner Bewegungen ein.
    Dann bemerkte er den Ausdruck in Matsumotos Gesicht, als er seinen Sturmlauf begann: Überraschung.
    In den wenigen Sekunden, ehe sie mehr als dreißig Meter über dem sicheren Tod zusammenstießen, kalkulierte Michael tausend verschiedene Faktoren ein.
    Kevin Matsumoto wirbelte zu ihm herum, brachte die rechte Hand nach vorn, ohne die linke sinken zu lassen.
    Michael kam in schneller Bewegung tief heran, schmetterte den linken Arm auf Matsumotos rechten nieder, wirbelte zu einem Stoß mit dem rechten Ellbogen gegen Matsumotos Solarplexus herum, riss den rechten Arm sofort wieder zurück, umklammerte Matsumotos linkes Handgelenk und verdrehte es.
    Mit einem verblüfften Aufschrei ließ Matsumoto die Fernbedienung fallen. Sie prallte gegen das Geländer, tanzte über das Gitterwerk des Laufstegs und schlitterte davon.
    Brüllend schlug Matsumoto nach Michaels Gesicht und wollte an ihm vorbei der Fernbedienung hinterherstürzen.
    Michael riss den Kopf zur Seite, und der Hieb schrammte nur über sein Jochbein. Er nutzte den Schwung, schlug Matsumoto die Linke in die Rippen und ließ einen Wirbel kurzer Hiebe gegen Brust und Rippen des Massenmörders folgen.
    Doch Matsumoto wollte nicht kämpfen. Er wollte die Fernbedienung. Mit einem kehligen Laut stieß er Michael zurück.
    Michael fiel nach hinten, prallte gegen das Geländer, verlor sein Gleichgewicht und stürzte auf den Laufsteg. Matsumoto versuchte, über ihn hinwegzuspringen, doch Michael packte ihn bei den Beinen und riss ihn zu Boden.
    Matsumoto trat um sich und traf seinen Gegner mit dem Stiefel am Kinn. Einen Augenblick lang war Michael wie gelähmt, dann schüttelte er den Kopf, um wieder zu sich zu kommen.
    Matsumoto sprang von ihm weg und torkelte auf die Fernbedienung zu.
    Michael griff nach ihm, bekam ein Hosenbein zu packen und riss fest daran.
    Er zog Matsumoto die Beine unter dem Leib weg, und der Massenmörder stürzte grunzend auf den Laufsteg. Die Fernbedienung war noch immer außerhalb seiner Reichweite.
    Hinter ihnen erschien Derek Stillwater auf dem Laufsteg, gefolgt von Bruce Lippman. Derek bewegte sich trotz der Krücke flink vorwärts.
    Matsumoto trat wieder aus und traf Michael schwer an der Schulter. Der Aufprall warf ihn an den ungesicherten Rand des Laufstegs.
    Für einen Augenblick, in dem ihm das Herz stehen bleiben wollte, balancierte Michael auf der Kante, und seine Beine baumelten in der Luft. Mit einem Schrei schwang er sich hinauf und kam wieder auf die Beine. Er sprang Matsumoto nach, der zu der Fernbedienung eilte.
    Unvermittelt fuhr Matsumoto zu ihm herum, hob die rechte Hand und sprühte Michael etwas ins Gesicht.
    Michael keuchte. Ihm wurde schwarz vor Augen. Er schüttelte erneut den Kopf und versuchte zu atmen, doch seine Lunge schien verstopft zu sein. Er merkte, wie er die Gewalt über seinen Körper verlor. Er erhaschte einen Blick auf den höhnischen Triumph in Kevin Matsumotos Gesicht, dann brach er auf dem Laufsteg zusammen.

98
    19.57 Uhr
    Sein schlimmes Bein verfluchend, hastete Derek so schnell er konnte über den Laufsteg. Während er rannte, sah er, wie Jill an der anderen Seite der Arena aus einer Tür kam. Zwischen ihnen klaffte der gewaltige Abgrund.
    Die beiden jungen Männer – Kevin Matsumoto und Michael Church – kämpften. Matsumoto stieß Michael von sich. Michael verlor das Gleichgewicht und stürzte auf den Laufsteg. Einen Augenblick lang sah es so aus, als würde Michael hinunterrollen. Seine Beine schwangen ins Leere.
    »Nein!«, brüllte Derek und trieb sich im Stillen an, damit er schneller lief.
    Michael verkrallte sich in dem Gitterwerk des Laufstegs und zog sich hinauf, dann rollte er sich in einer glatten, anmutigen Bewegung auf die Beine. Mit leopardenhafter Geschmeidigkeit hechtete er Matsumoto hinterher, der zu der Fernbedienung eilte.
    Derek näherte sich, als Matsumoto ihm den Rücken zukehrte und sich Michael zuwandte. Er hob die rechte Hand und sprühte Michael etwas genau ins Gesicht.
    Derek sah, wie Michael erstarrte, die Hände abwehrend vor sich hob, laut keuchte und sich die Brust hielt.
    Derek hatte die Fernbedienung fast erreicht. Er bückte sich, um sie aufzuheben, da wirbelte Matsumoto zu ihm herum und stürzte mit gesenkter Schulter vor.
    Aus dem Gleichgewicht geraten, schwang Derek die Krücke hart

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