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Giftiges Wasser

Giftiges Wasser

Titel: Giftiges Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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Sagt eurer Chefin einen Gruß von mir. Guter Einfall, einen Film über die Nebenerscheinungen des Festivals zu drehen. – Für die Umwelt ist so etwas nämlich ein dicker Brocken.«
    Sie stand auf. Bob und Peter verzogen unzufrieden die Gesichter, hatten aber auch keine Idee, wie Joan Brown noch mehr zu entlocken wäre.
    »Kommen Sie heute Abend ins Konzert?«, fragte Bob.
    Sie bejahte. Ganz Sedona werde doch auf den Beinen sein und sie natürlich auch. Bob gefiel ihre Vorfreude.
    Draußen wollte Justus als Erstes wissen, was Peter bei Sinagua erreicht hatte.
    Der Zweite Detektiv schnipste mit den Fingern, während sie langsam die Treppen hinunterstiegen. »Ihr werdet es nicht glauben, Marcel hat sich gemeldet. In einer Stunde will er wieder in der Stadt sein.«
    »Dann werden wir in der K-Street auf ihn warten«, verkündete Justus.
    »Werden wir nicht«, warf Bob trotzig ein. »Wir fahren jetzt zu den Konzertproben. So etwas erlebt man nicht alle Tage. Außerdem wolltet ihr euch Jaubert vorknöpfen.«
    Justus war auf Streit nicht scharf. »Na schön«, sagte er matt. »Marcel kann uns sowieso nur bestätigen, was wir schon wissen.«
    Auf dem Weg zu Potter’s Playground stoppte Peter plötzlich. »Du gehst jetzt da hinein«, sagte er zu Justus und deutete mit dem Daumen über die Schulter. »Sonst fahre ich nicht weiter. Dies ist eine Erpressung.«
    »Okay«, seufzte Justus grinsend, »ich weiche der Gewalt.« Er stieg aus dem Auto und verschwand in der Apotheke. Nach zwei Minuten kam er zurück und berichtete, nach einem Blick auf seine Schulter habe die Inhaberin ihm eine übel riechende Salbe aufgeschwatzt und schwerwiegende Folgen angekündigt, falls er die nicht morgens und abends auftrage. »Übrigens«, sagte Justus fröhlich, »die Inhaberin hatte gewisse Ähnlichkeit mit Tante Mathilda.«
    Bob hatte ein Programm des Konzerts aufgetrieben und war vor Begeisterung kaum noch zu bremsen. Den ganzen Abend sollten nur fünf oder sechs verschiedene Nummern gespielt werden, allerdings von fünfzehn Interpreten. »Eine Wahnsinnsidee«, schwärmte der Dritte Detektiv, »fünfzehn mal ›Stairways to heaven‹.« Er begann lauthals zu singen. »There’s a lady who’s sure …«
    »Led Zeppelin«, tönte Justus wie aus der Pistole geschossen.
    Bevor Bob über die Allwissenheit ihres Anführers in andächtiges Staunen verfallen konnte, klärte Peter ihn auf, dass es sich dabei um Lys’ derzeitigen Lieblingssong handelte.
    Sie rollten auf den riesigen Parkplatz direkt neben Potter’s Playground , stiegen aus und schlenderten gemächlich hinüber zur Pforte. Ihre Namen waren beim Portier registriert.
    »Ihr sollt euch bei Hank im Büro melden«, sagte der Mann und beschrieb ihnen den kürzesten Weg.
    Das Konzert auf der großen Bühne im Hangar sollte um sieben Uhr mit einem Vorprogramm beginnen. Bis dahin waren noch gut zwei Stunden Zeit. Eine australische Gruppe probte gerade. Es hörte sich überraschend sanft an.
    »Unplugged«, kommentierte Bob fachmännisch, »ohne Riesenverstärker.«
    Auch Peter und Justus ließen sich von der knisternden Atmosphäre anstecken. Techniker liefen herum und Musiker, einige Bandsängerinnen saßen im Freien und schminkten sich, zwei Männer schleppten riesige Blumenkübel, neben einem Campmobil saß eine Cellistin und stimmte ihr Instrument, als wäre sie ganz allein auf der Welt.
    Justus war froh über die kühlen Temperaturen, die in dem Bürogebäude herrschten. Hank begrüßte die Jungs freundlich. »Seht euch alles an, was euch Spaß macht«, schlug er vor und eilte geschäftig zur Tür. »Eure Chefin hat sich auch schon angemeldet.«
    »Und wann kommt Mister Walton?«, fragte Justus schnell. Seine Schulter schmerzte wieder und er hatte wenig Lust, dieses weitläufige Gelände zu besichtigen. Wenn ich mich erst einmal darauf einlasse, dachte er, ist Bob bestimmt unerbittlich.
    Hank sah auf die Uhr. »In gut einer Stunde trifft er sich mit dem Chef.« Er machte eine ungeduldige Handbewegung. »Tut mir leid, dass ich nicht mehr Zeit für euch habe, aber …«
    »Hank«, hörten sie eine schrille Stimme hinter der Bürotür, »was ist jetzt mit dem Arrangement?«
    »Entschuldigt«, sagte der Rastamann und verschwand.
    Im Vorraum ließ sich Justus auf eine schmale Holzbank plumpsen.
    »Is’ was?« Bob sah ihn misstrauisch an.
    »Ich habe gerade einen toten Punkt. Außerdem muss ich mich, glaube ich, mal um meine Schulter kümmern.« Er holte die Salbe heraus und Bob hielt sich

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