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GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

Titel: GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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HEYNE-BUCH Nr. 06/3472
    im Wilhelm Heyne Verlag, München
     
     
     
    Titel der amerikanischen Originalausgabe
     
    HUNTERS OF GOR
     
    Deutsche Übersetzung von Thomas Schlück
    Das Umschlagbild schuf Vicente Segrelles/Norma
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    3. Auflage
     
     
    Redaktion: F. Stanya
    Copyright © 1974 by John Norman
    Copyright © 1975 der deutschen Übersetzung by
    Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
    Printed in Germany 1984
    Umschlaggestaltung: Atelier Ingrid Schütz, München
    Gesamtherstellung: Ebner Ulm
     
    ISBN 3-453-31071-3
    1
     
     
    »Ich wünsche nicht«, sagte Samos und hob den Blick vom Spielbrett, »daß du in die nördlichen Wälder reist.«
    Ich musterte die Figuren. Nach reiflichem Überlegen setzte ich meinen Ubars Tarnkämpfer auf Ubars Schriftgelehrten Sechs.
    »So eine Reise wäre gefährlich«, meinte Samos.
    »Du bist am Zug«, erwiderte ich, ohne mich vom Spiel ablenken zu lassen.
    Er bedrohte den Ubars Tarnkämpfer mit einem Speerträger, den er auf seinen Ubar Vier vorzog.
    »Wir möchten dich nicht verlieren«, setzte Samos das Gespräch fort. Um seine Lippen spielte ein leichtes Lächeln.
    »Wir?« fragte ich.
    »Die Priesterkönige und ich«, sagte er und lächelte.
    »Ich diene den Priesterkönigen nicht mehr.«
    »Ach ja«, meinte Samos, seufzte und fügte hinzu: »Paß auf deinen Tarnkämpfer auf.«
    Wir spielten in der großen Halle Samos, in einem hohen, luftigen Raum mit großen schmalen Fenstern. Es war tiefe Nacht. Eine Fackel brannte in einem Gestell links hinter mir. Schatten zuckten über das Spielbrett, das aus hundert roten und gelben Quadraten bestand. Die geschnitzten Spielfiguren wirkten in diesem Licht groß und massiv.
    Wir saßen mit untergeschlagenen Beinen auf den Fliesen des Bodens, über das große Spiel gebeugt.
    Rechts von mir klimperten die Sklavenglöckchen eines Mädchens.
    Samos trug die blau-gelbe Robe eines Sklavenhändlers. Er war der erste Vertreter dieses Standes in Port Kar und erster Kapitän im Kapitänsrat dieser Stadt. Auch ich gehörte diesem Rat an, der seit dem Niedergang der vier Ubars von Port Kar herrschte – ich, Bosk aus Port Kar. Ich trug ein weißes Gewand, aus der Wolle der Hurt gewoben, aus dem fernen Ar importiert, mit feiner Goldborte aus Tor abgesetzt. Die Farbe meines Gewands wies mich als Kaufmann aus. Doch unter meiner Robe trug ich eine rote Tunika, die Farbe der Krieger.
    In einer Ecke des Raums kniete ein Mann, der in Ketten gelegt war und ein breites Eisenband um den Hals trug. Zwei Wächter flankierten ihn, behelmt und bewaffnet. Der Kopf des Mannes war vor einigen Wochen verunstaltet worden; man hatte ihm von der Stirn bis in den Nacken einen handbreiten Streifen Haar abrasiert. Inzwischen wuchsen die Haarstoppeln nach, die wie das übrige Haar schwarz und borstig waren. Der Mann war sehr kräftig. Er war noch nicht gebrandet worden, obwohl er ein Sklave war. Der Halskragen wies ihn als Sklaven aus.
    Das Mädchen kniete neben dem Spielbrett. Sie trug ein kurzes rotes Seidengewand, die Kleidung einer Vergnügungssklavin. Sie war schön. Ihr Kragen, der ein Schloß hatte, war mit gelbem Emaille verziert.
    »Paga«, sagte Samos geistesabwesend und starrte auf das Spiel.
    »Ja«, sagte ich.
    Mit klimpernden Glöckchen zog sich die Sklavin zurück, ohne den knienden Mann eines Blickes zu würdigen.
    Ich bemerkte seinen wütenden Blick und hörte, wie sich die Ketten bewegten. Die Wächter kümmerten sich nicht um ihn. Er konnte nicht entkommen. Das Mädchen lachte und ging weiter, um Paga zu holen.
    »Paß auf deinen Tarnkämpfer auf«, sagte Samos.
    Statt dessen attackierte ich mit meinem Ubar auf Ubars Tarnkämpfer Eins.
    Darauf blickte ich Samos prüfend an, doch er schaute auf das Spiel.
    Er hatte einen großen, massigen Kopf und kurzes weißes Haar. Sein Gesicht war von der Sonne dunkel gebräunt und vom Wind und von der See gezeichnet. Kleine goldene Ringe baumelten ihm an den Ohren. Er war Pirat und Sklavenhändler, ein Meister mit dem Schwert, ein Kapitän aus Port Kar. Er betrachtete konzentriert das Spiel.
    Dann nahm er nicht den Ubars Tarnkämpfer mit seinem Speerträger. Er sah mich vielmehr an und verteidigte seinen Heimstein, indem er seinen Schriftgelehrten auf Ubar Eins vorrückte, von wo er seinen Ubars Tarnkämpfer Drei steuern konnte – und damit die tödliche Diagonale beherrschte.
    »Wie ich höre, ist Talena, die Tochter des Marlenus aus Ar, als Sklavin in die

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