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Gildenhaus Thendara - 7

Gildenhaus Thendara - 7

Titel: Gildenhaus Thendara - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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sich um und stellte Jaelle vor. Jetzt strömten Frauen in den Speisesaal, einzeln und in kleinen Gruppen, standen herum und plauderten, nahmen unter dem Klirren des Geschirrs Platz. Es duftete nach frischem Brot, noch warm vom Ofen, und Jaelle sog erfreut die Luft ein.
„Richtiges Essen! Ich bin ganz ausgehungert!”
„Was ist denn los, geben die Terraner dir nichts zu essen? Du hast aber zugenommen” Rafaella hob die Augenbrauen. „Oder gibt es dafür einen anderen Grund, Shaya?”
Jaelle lächelte über den Kosenamen, den sie hier im Haus erhalten hatte, als sie jünger als Doria gewesen war, rückte jedoch ein bißchen von Rafi ab. Sie wollte darüber jetzt nicht sprechen.
Immerhin, ich wäre in der Lage, ein Kind mit Peters Hilfe selbst aufzuziehen, ich brauchte mich nicht davor zu fürchten, einen Jungen zu bekommen, den ich im Alter von fünf Jahren weggeben müßte. Ich war immer der Meinung, Amazonen sollten keine Kinder haben. Es gibt genug unerwünschte Mädchen, die wir in unsere Häuser und unsere Herzen aufnehmen könnten, so wie Kindra mich aufgenommen hat.
Aber ich war nicht unerwünscht. Mutter - Mutter liebte mich, glaube ich, obwohl ich mich gar nicht mehr an sie erinnere. In den Träumen, die ich unter den verdammten Maschinen hatte, muß ich mich manchmal ein bißchen erinnert haben. Und Rohana hätte mich gern zur Pflegetochter gehabt. Aber ich entschied mich dafür, hierher zu kommen… Gerade betrat Magda den Speisesaal. Eine Welle der Bestürzung und Verzweiflung überflutete sie. Zögernd blieb sie auf der Schwelle stehen. Was geschah mit ihr? Die ganze Zeit hatte sie merkwürdige kleine Halluzinationen. Verlor sie den Verstand? Sie sah sich im Raum um, erkannte Rafaella am Kamin, die mit einer Frau in einem blauen Kleid sprach. Es war keine Amazone, denn ihr Haar war lang und kupferrot, und es lockte sich an den Spitzen. Dann lachte die Frau und wandte ihren Kopf der Tür zu, und Magda erstarrte: Jaelle!
Sie war sich sicher, keinen Laut von sich gegeben zu haben, aber Jaelle drehte sich um, als habe Magda ihren Namen gerufen. Ihr Gesicht zeigte den Ausdruck freudiger Überraschung.
„Was ist los, Jaelle, was ist geschehen, warum bist du hier?” Diskutierten sie tatsächlich über ihr Verbrechen? Man hatte ihr gesagt, die Angelegenheit müsse ihrer Eidesmutter unterbreitet werden. Jaelle erklärte fröhlich: „Ich bin nicht verpflichtet, im Haus zu bleiben, breda. Ich wollte schon längst kommen, aber dies war meine erste Chance - ich bin sehr beschäftigt gewesen, wie du dir vorstellen kannst.”
Magda sah ihrer Freundin in die Augen. Es lag mehr darin als ein harmloser Besuch. Das Weiße der Augen war blutdurchschossen, und Magda wußte, wie selten Jaelle weinte. Vielleicht so drängte sich ihr ein quälender Gedanke auf läßt Peter ihr nicht viel Schlaf. Sie ließ den Gedanken fallen, als habe er sie verbrannt. Man sollte meinen, ich wäre eifersüchtig!
„Mutter Lauria und ich haben über die Frauen gesprochen, die ausgewählt werden können, die terranische Medizin zu lernen. Ich möchte mich darüber mit dir beraten, aber nicht hier.” Das Läuten der Abendbrot-Glocke unterbrach sie. Mutter Lauria kam herein und setzte sich an ihren Platz. Jaelle schnüffelte entzückt.
„Ich bin Essen, das aus Maschinen kommt, so leid! Richtiges Brot, frisch gebacken - und Kaldaunen-Stew, wenn ich mich nicht irre. Wundervoll!” Sie ergriff Magdas Hand. „Komm, wir setzen uns hierher zu Camilla” Damit beugte sie sich zu Camilla hinab, die ihr
gewinkt hatte, drückte und küßte sie schnell. „Nun, Tante, du siehst gut aus, ist dir das Klima von Nevarsin bekommen? Setz dich neben mich, Margali, und beim Essen erzählst du mir alles, was sie dir hier angetan haben”
Magda lachte. „Das würde länger als einen Abend dauern”
Breda…” sagte Jaelle erschrocken, als sehe sie sie zum ersten Mal. „Chiya, was hat man dir angetan? Du bist dünner geworden”, schalt sie. „Das Hausjahr ist für jeden die Hölle, ich weiß. Trotzdem darfst du dich nicht so unterkriegen lassen!” Damit nahm sie Magda fest in die Arme.
Magda sah die Tränen nicht, weil Jaelle ihr Gesicht an ihrer Schulter verbarg, sie spürte nur, daß die Freundin sich an sie klammerte, als suche sie Trost. Was sie sah, war Janettas wissendes Grinsen. Aller Augen hatten sich auf sie gerichtet. Magda machte sich los.
„Nicht, Jaelle” In ihrer Verlegenheit war ihr, als hallten das Klappern und Klirren von Geschirr und

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