Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0031 - Sakuro, der Dämon

GK0031 - Sakuro, der Dämon

Titel: GK0031 - Sakuro, der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Abend so komisch gewesen, wollte unbedingt allein schlafen, was sonst noch nie der Fall gewesen war.
    Sheila beschloß, in Kenneth’ Zimmer zu gehen.
    Leise öffnete sie die Tür und tastete in der geräumigen Diele nach dem Lichtschalter.
    An den Wänden leuchteten einige Lampen auf. Sie verbreiteten ein warmes Licht.
    Über die breite Treppe ging Sheila nach oben. Vor Kenneth’ Zimmertür blieb sie stehen.
    Eine seltsame Unruhe erfaßte das Mädchen. Schließlich gab sich Sheila einen Ruck und klopfte leise an die Zimmertür.
    Keine Reaktion.
    Kurz entschlossen drückte Sheila die Klinke nach unten. Die Tür schwang zurück.
    »Kenneth?« rief Sheila leise.
    Ihr Verlobter gab keine Antwort.
    Das Mädchen schob sich ganz in den Raum. Sie sah, daß die kleine Nachttischlampe brannte, entdeckte die Bücher, die auf dem Bett lagen, und eine zertretene Zigarette.
    Von Kenneth Branden fehlte jede Spur.
    Erst jetzt sah Sheila, daß die Balkontür sperrangelweit offen stand.
    Sollte Kenneth so mir nichts dir nichts verschwunden sein?
    Sheila trat auf den kleinen Balkon.
    »Kenneth!« Ihre Stimme schallte durch den Park und verhallte irgendwo in der Dunkelheit.
    Doch Kenneth Brandon gab keine Antwort. Er konnte nicht mehr antworten.
    Jetzt bekam es Sheila Hopkins doch mit der Angst zu tun. Sie rannte zurück in die Diele und riß den Telefonhörer von der Gabel. Mit fliegenden Fingern wählte sie die Privatnummer ihres Vaters.
    Als sie Gerald Hopkins sich verschlafen meldete, sprudelte Sheila sofort mit ihrem Bericht los.
    Hopkins ließ seine Tochter reden. Er unterbrach sie nicht ein einziges Mal.
    Dann, als Sheila geendet hatte, sagte er nur: »Komm sofort zu mir. Dann werden wir weitersehen.«
    »Und was willst du unternehmen, Dad?«
    »Scotland Yard einschalten.«
    »Die können auch nicht helfen.«
    »Doch, Sheila. Ich habe da einen Bekannten, Superintendent Powell. Er ist der Chef einer Sondergruppe, die sich mit rätselhaften Kriminalfällen befaßt. Die Leute haben schon gute Erfolge erzielt. So, das wär’s. Schmeiß dich in deinen Wagen und zisch ab. Und paß auf.«
    »Ja, Dad.«
    In fieberhafter Hast streifte Sheila ihre Kleidungsstücke über, warf die anderen Sachen kreuz und quer in den Koffer und rannte aus dem unheimlichen Haus.
    Sie sah nicht, wie ihre zwei glühenden Augen nachstarrten. Sakuro lag immer auf der Lauer…
    ***
    Die sechs Schüsse peitschten so schnell hintereinander auf, daß sie fast wie ein einziger Schuß klangen.
    Die Detonationen hingen noch im Raum, da rief der Trainingsleiter schon: »Klasse, John. Viermal die Zwölf und zweimal die Elf. Du wirst immer besser.«
    John Sinclair grinste trocken und legte die Pistole zur Seite. »Dann bin ich wohl fertig, Smitty.«
    »Sicher. Aber nächsten Monat sehen wir uns wieder. Und wie ich dich kenne, wirst du dann nur die Zwölf treffen.«
    John lachte, winkte dem Trainingsleiter noch mal zu und verließ den Keller. Diese Schießübungen gehörten genau wie das monatliche Karate- und Judotraining zur Routine des Scotland Yard-Inspektors. Und das war gut so. Denn die Aufgaben, die John Sinclair übertragen wurden, waren meistens lebensgefährlich.
    Zwei Minuten später stand John Sinclair unter der Dusche. Der Scotland Yard-Inspektor war Anfang Dreißig, groß, durchtrainiert, hatte blondes Haar und blaue Augen. Er gehörte innerhalb des Yard zu einer Spezialabteilung, die sich mit außergewöhnlichen Kriminalfällen befaßte.
    Zehn Minuten später fuhr John mit dem Lift nach oben in sein Büro. Schon auf dem Gang lief ihm ein Kollege entgegen.
    »Sie sollen sofort zum Chef kommen, Mr. Sinclair. Es ist dringend.«
    »Dringend ist an sich gar nichts«, erwiderte John und ließ den ehrgeizigen Kollegen stehen.
    Superintendent Powell knetete nervös die fleischigen Hände, als John das Büro seines Chefs betrat.
    »Einen wunderschönen guten Tag, Sir«, grüßte John. »Lassen Sie die Witze. So gut wird der Tag bestimmt nicht werden. Wir bekommen gleich Besuch.«
    »Darf man fragen, wer es ist, Sir?«
    Powells Augen funkelten hinter den dicken Brillengläsern. »Er heißt…« Im gleichen Moment glühte das rote Licht der Sprechanlage auf.
    »Sir Gerald Hopkins ist eingetroffen«, quäkte die Stimme der Sekretärin.
    »Bitten Sie ihn herein.« Powell sah John an.
    »Sir Gerald Hopkins hat sehr viel Einfluß. Er hat gute Verbindungen zum Königshaus. Außerdem sind wir im selben Golfclub. Ich weiß nicht, welches Anliegen er hat, John, aber ich

Weitere Kostenlose Bücher