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GK0034 - Friedhof der Vampire

GK0034 - Friedhof der Vampire

Titel: GK0034 - Friedhof der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gaststube.
    Sie war so eingerichtet, wie er es erwartet hatte. Auf den mit Sägemehl bestreuten Holzdielen standen klobige Tische und Stühle. Von der Decke baumelte ein schwerer Leuchter, und neben den vier mit Butzenscheiben versehenen Fenstern brannten Wandlampen.
    Ein Tisch war gedeckt. Für zwei Personen.
    »Erwarten Sie noch einen Gast?« fragte Charles, als er sich setzte.
    »Nein, Mr. Mannering. Ich werde mit Ihnen essen.« Grace sah ihm in die Augen. »Es ist Ihnen doch recht?«
    »Aber sicher. Setzen Sie sich nur.«
    »Gleich. Ich muß noch das Essen holen.«
    Grace Winlow verschwand durch eine kleine Tür.
    Charles Mannering blieb allein in der Gaststube zurück. Ein unbehagliches Gefühl hatte ihn beschlichen. Er wußte auch nicht, woher es kam, aber wahrscheinlich machte ihn die triste Umgebung verrückt.
    Grace Winlow kam mit einem Tablett voll Speisen und Getränken zurück.
    »So, Mr. Mannering, jetzt langen Sie mal ordentlich zu.«
    »Vorhin haben Sie noch Charles gesagt«
    Grace lachte auf. »Richtig, wir wollten uns ja beim Vornamen nennen. Ich hatte es ganz vergessen. Tja, man wird langsam alt.«
    Charles, der sich gerade eine Toastschnitte schmierte, sah Grace mitleidig an. »Das müssen Sie gerade sagen. In Ihrem Alter möchte ich noch mal sein. Im Vertrauen, Grace, Sie sind doch kaum 20 Jahre.«
    »Sie irren sich, Charles«, erwiderte Grace Winlow. »Ich bin über 200 Jahre alt«
    Charles Mannering fiel vor Schreck das Messer aus der Hand.
    »Was?« ächzte er. »Sie sind…? Sagen Sie das noch mal.«
    »Vergessen Sie es, Charles.«
    »Das sagen Sie so leicht.«
    Charles stellte noch einige Fragen, doch er bekam kaum oder gar keine Antwort.
    Schließlich wandte er sich seinem Essen zu. Es schmeckte wirklich ausgezeichnet, und der Maler hatte auch einen guten Appetit.
    Als er sich seine Verdauungspfeife angesteckt hatte, konnte er seine Neugierde nicht mehr bremsen.
    »Jetzt mal ehrlich, Grace. Was geht hier vor? Das seltsame Harfenspiel, der Schrei, Ihr angebliches Alter von über 200 Jahren, das alles paßt nicht zusammen. Und ich habe auch das Gefühl, ich bin der einzige Gast hier.«
    »Sie sind der einzige Gast, Charles.«
    Der Maler schluckte. Das gefiel ihm gar nicht.
    »Und wer betreut hier die Gaststätte?« wollte er wissen.
    »Ich – zum Beispiel«, erwiderte Grace.
    »Machen Sie sich doch nicht lächerlich«, erwiderte Charles. »Sie können doch nicht eine ganze Pension allein bewirtschaften.«
    Grace zuckte nur die Schultern.
    »Was ist zum Beispiel mit dem Mann, der mich hergefahren hat? Wie heißt er? Was tut er hier?«
    »Das sind sehr viele Fragen, Charles. Es ist nicht gut, wenn man zu viel fragt.«
    Grace Winlow stand auf und räumte den Tisch ab. Charles sah ihr ärgerlich nach, wie sie in der Küche verschwand.
    Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Hier stimmte doch eine ganze Menge nicht. Außerdem…
    Mitten in Charles’ Gedanken hinein verlöschte das Licht.
    Finsternis umgab den Maler. Irgendwo knarrte eine Tür.
    Charles Mannering glitt von seinem Stuhl und duckte sich neben den Tisch.
    Die Pfeife steckte er in die Jackentasche. Mit angehaltenem Atem lauschte der Maler in die Dunkelheit.
    Schritte! Schwer und dumpf.
    Charles riß die Augen weit auf, versuchte, in diesem Stockdunkel etwas zu erkennen.
    Und dann begann wieder die Harfe zu spielen. Erst leise, doch dann immer lauter.
    Die Töne dröhnten in Charles’ Ohren, machten es ihm unmöglich, sich zu konzentrieren.
    Plötzlich sah er Grace Winlow!
    Aber war es noch die gleiche wie vorhin?
    Sie stand direkt vor ihm, trug immer noch das hellblaue Kleid. Doch was war mit ihrem Gesicht? Es sah auf einmal alt und häßlich aus.
    War bedeckt mit unzähligen Falten und Runzeln. Doch am schrecklichsten waren die beiden oberen Eckzähne. Sie standen ein Stück vor, ragten fast bis zu der Unterlippe.
    Gedankenfetzen schossen Charles Mannering durch den Kopf.
    »Ich bin über 200 Jahre alt«, hatte Grace gesagt.
    So alt werden keine Menschen. So alt werden nur Vampire.
    Grace Winlow war ein Vampir!
    Diese Erkenntnis traf den jungen Maler wie ein Keulenschlag.
    Er wollte aufspringen, irgend etwas sagen, doch seine Glieder und Sinne gehorchten ihm nicht mehr. Er starrte nur immer unverwandt dieses gräßliche Wesen an.
    Und dann war alles vorbei.
    Das Licht flammte auf – und Grace Winlow stand tatsächlich an der gleichen Stelle.
    »Was machen Sie denn da auf dem Fußboden, Charles?« fragte sie lachend.
    Der Maler

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