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GK0074 - Die Insel der Skelette

GK0074 - Die Insel der Skelette

Titel: GK0074 - Die Insel der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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näherten sich dem kleinen Hafen. Eine Anzahl Schiffe lag vertäut an einem provisorischen Kai. Die Boote bewegten sich auf und nieder. Ab und zu stießen sie gegeneinander. Dadurch gab es immer schabende Geräusche. Ein paar Laternen verbreiteten milchiges Licht.
    Pat McIntosh’ Kahn war nicht sehr groß. Auf dem Deck befanden sich ein Mast und ein windgeschütztes Steuerhaus, das aus rohen Holzbohlen gezimmert war.
    John Sinclair war froh, daß der Kahn auch einen Motor besaß. Einem Segel hätte er nicht getraut.
    »Sie können schon an Bord gehen, Inspektor«, sagte Pat McIntosh. »Ich kappe nur eben die Leinen.«
    John sprang mit einem Satz auf Deck. Schon jetzt schaukelte der Kahn gefährlich.
    Einige alte Fischer beobachteten, wie der junge McIntosh das Boot lostäute und dann ebenfalls an Bord sprang. Die Fischer steckten die Köpfe zusammen und tuschelten. Es mußte sich schon herumgesprochen haben, was die Männer vorhatten.
    Der Motor sprang gut an.
    »Frisch überholt«, gab Pat McIntosh seinen Kommentar. Geschickt manövrierte er den Kahn aus dem kleinen Hafen.
    Auf See war der Wind noch schlimmer. Die Wellenberge besaßen gischtende Kronen und rollten schwer gegen das Schiff an. Pat Macintosh mußte sein gesamtes seemännisches Können aufbieten, um den Gewalten zu trotzen.
    »Sie kennen ja den genauen Kurs?« sagte John, der neben Pat in dem kleinen Steuerhaus stand.
    »Ja. Das ist keine Schwierigkeit.«
    Hinter ihnen verschwand St. Kilda Island. John hatte das Gefühl, mit dem Kahn ganz allein auf dem Atlantik zu sein.
    Sie fuhren eine halbe Stunde. Der Wind fegte die dicken Wolken über den Himmel. Ab und zu kam der Mond durch und erhellte mit seinem Schein die Dunkelheit.
    Plötzlich zuckte Pat McIntosh zusammen. »Da, sehen Sie doch, Inspektor. Das rote Licht.«
    Johns Blick folgte der angewiesenen Richtung. Er wußte, dort lag Coony Island. Also mußte das Licht auch von der Insel kommen. Es zuckte in unregelmäßigen Abständen auf.
    »Genau wie damals, als sie Vater holten. Erst das Licht, und dann kam das Skelett.«
    »Das diesmal eine Überraschung erleben wird«, sagte John Sinclair grimmig.
    »Sind Sie so sicher, Inspektor?«
    »Natürlich. Ich…«
    John konnte die weiteren Worte nicht mehr aussprechen. Die Überraschung traf ihn wie ein eiskalter Wasserguß.
    Vor ihm stand nicht mehr Pat McIntosh, sondern ein Skelett!
    Die Knochenfinger hielten das Steuerrad umklammert.
    John Sinclair schluckte. Tausend Gedanken wirbelten in seinem Kopf herum.
    »So ist das also«, sagte er leise.
    Das Skelett lachte. »Ja, Inspektor. Sie sind mir in die Falle gegangen. Jetzt bin ich am Drücker. Sie sind Asmodis schon lange ein Dorn im Auge. Doch nun hat er Sie.«
    »Noch nicht«, erwiderte John und bemühte sich, die Fassung zu bewahren.
    »Wer sollte Sie hier retten?«
    »Ich, Mr. McIntosh. Oder sind Sie gar nicht der, für den Sie sich ausgeben.«
    »Doch, mein Lieber. Das schon. Nur liegt die Sache etwas anders. Als ich damals aus der Heilanstalt entlassen wurde, hat mich mein Vater eines Nachts besucht. Ich habe ihn nur an der Stimme erkannt. Mein Vater hatte eine Bitte. Wenn er nicht schwer leiden sollte, mußte ich Asmodis Diener werden. Ich überlegte nicht lange, stellte aber eine Bedingung. Daß ich mich jederzeit wieder in einen normalen Menschen zurückverwandeln könne. Diese Bedingung wurde mir gewährt. Ja, Asmodis hielt es sogar noch für besser. So kann ich mich unerkannt den Leuten nähern, die auf seiner Liste stehen. Und es stehen viele Namen darauf, das kann ich Ihnen sagen, Inspektor. Berühmte Namen. Wissenschaftler, Politiker, Industrielle. Sie alle werden in Asmodis Bann gezogen. Ausgangspunkt ist eine kleine Insel im Atlantik, die noch nicht mal kartographisch erfaßt worden ist.«
    John Sinclair nickte anerkennend. »Ich gebe zu, Sie haben mich überlistet. Das ist nicht jedem gelungen. Sie haben zwar gute Karten in der Hand, doch ich habe die Trümpfe!«
    Das Skelett lachte. »Da bin ich aber gespannt.«
    »Sehen Sie her!«
    Mit einem blitzschnellen Griff hatte John seine mit Silberkugeln geladene Pistole gezogen. Die Mündung zeigte auf den Körper des Skeletts.
    Pat McIntosh wandte kurz den Totenschädel. »Das wird Ihnen auch nicht helfen. Sehen Sie lieber mal zur Tür.«
    John drehte den Kopf.
    Im gleichen Augenblick wurde die Tür aufgestoßen. Der Wind heulte in das kleine Steuerhaus. Und dann sah John die beiden Skelette, die auf der Türschwelle standen.
    »Nun,

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