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GK0074 - Die Insel der Skelette

GK0074 - Die Insel der Skelette

Titel: GK0074 - Die Insel der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Höhensonne immer leicht gebräunt.
    Mary Cassidy war schon seit zwanzig Jahren mit ihrem Mann verheiratet. Sie hatte die Vierzig inzwischen auch schon überschritten und war Stammkundin in den Londoner Kosmetikstudios. Momentan trug sie eine Langhaarperücke, die sie tatsächlich um einige Jahre jünger aussehen ließ.
    Paul Cassidy rauchte ungeduldig eine Zigarette. Wie immer war seine Frau noch nicht fertig. Und gerade heute wollte er pünktlich sein.
    »Ich hol’ schon mal den Wagen«, rief er.
    »Ja, ist gut.«
    Paul Cassidy warf die Zigarette in einen Ascher und ging nach draußen. Sofort stellte er den Kragen seines eleganten Tuchmantels hoch, da ihm der Nieselregen in den Nacken fuhr.
    Zur Garage führte ein mit Platten belegter Weg.
    Paul Cassidy hievte das linke Tor der Doppelgarage hoch und schloß die Tür eines Rolls Royce auf.
    Aufatmend setzte er sich hinter das Lenkrad.
    Cassidy wollte gerade den Schlüssel in das Zündschloß führen, als er das Ziehen an seiner rechten Hand zum erstenmal bemerkte.
    Der Fabrikant zog die Hand zurück und schaltete die Innenbeleuchtung ein.
    Dann besah er sich seine Rechte genauer.
    Die Haut hatte sich gestrafft. Wenn er die Finger umknickte, hatte er das Gefühl, das Fleisch würde ihm wegplatzen.
    »Komisch«, murmelte er.
    An die Worte des Skeletts dachte er nicht…
    »Paul!« hörte er die Stimme seiner Frau. »Komm endlich. Glaubst du, ich will mir hier draußen den Tod holen?«
    »Halt die Klappe, alte Ziege«, knurrte Cassidy. Und in Gedanken fügte er hinzu: Irgendwann lasse ich mich scheiden, darauf kannst du dich verlassen.
    Mary Cassidy nörgelte während der gesamten Fahrt. Sie hatte mal wieder ihre Launen. Paul erwiderte nichts. Es war das beste, was er tun konnte.
    Die Fahrt ging in den Londoner Vorort Kensington. Natürlich machte Mary ihrem Mann mal wieder Vorwürfe, daß sie hier nicht wohnten. Und zum x-ten Mal erklärte Paul seiner Frau, daß es nicht möglich war, hier noch ein Grundstück zu bekommen.
    Die Villa der Gastgeber – gebaut im viktorianischen Stil – lag inmitten eines gepflegten Parks. Eine gewundene Auffahrt führte zu dem prächtigen Eingangsportal.
    Als die Cassidys ausstiegen, wurden sie sofort von einem Dienerpaar mit aufgespannten Regenschirmen in Empfang genommen. Den Rolls fuhr ein anderer Diener auf den Parkplatz.
    Die Cassidys waren mit die letzten Gäste. Die meisten waren ihnen vom Ansehen bekannt. Man brauchte sich ja nicht erst groß vorzustellen.
    Mary Cassidy sonderte sich schnell von ihrem Mann ab. Sie hatte einige Damen entdeckt, die aus dem neuesten Klatsch aus dem Königshaus zu berichten wußten.
    Paul Cassidy widmete sich inzwischen seinen zukünftigen Geschäftspartnern.
    Zwischen einigen Cocktails wurden schon erste Verhandlungen geführt.
    Paul Cassidy griff soeben nach seinem fünften Drink, als er zufällig auf seine Hand blickte.
    Das kalte Entsetzen sprang ihn an.
    Über den Knöcheln seiner Rechten war die Haut aufgeplatzt. Weiß traten die einzelnen Knochen hervor.
    Mit einem satten Geräusch zerplatzte das gefüllte Glas auf den Parkettboden. Da die Kapelle eben eine Pause eingelegt hatte, war das Geräusch gut zu hören.
    Einige Gäste drehten sich um.
    Cassidys Geschäftspartner blickten amüsiert auf den Fabrikanten, der mit hochrotem Kopf dastand und auf den Boden starrte.
    Einer klopfte ihm auf die Schulter. »Nehmen Sie das doch nicht tragisch, mein lieber Cassidy. Das kann jedem passieren.«
    Inzwischen war auch ein Diener herangeeilt, der die Scherben und die Flüssigkeit aufwischte.
    Paul Cassidy lächelte gezwungen.
    Ein anderer Livrierter reichte ihm ein neues Glas.
    Der Fabrikant lehnte ab.
    »Nanu, ist Ihnen der Schreck so in die Glieder gefahren«, rief der Gastgeber lachend, der die kleine Szene beobachtet hatte.
    »Es ist mir wirklich peinlich«, erwiderte Paul Cassidy gezwungen.
    Während seiner Worte war er immer bemüht, die rechte Hand hinter seinem Rücken zu verstecken.
    Er spürte plötzlich, wie er am ganzen Körper anfing zu zittern. Der kalte Schweiß sammelte sich in seinem Nacken und lief langsam den Rücken hinab. Schwindelgefühl erfaßte ihn.
    »Was ist denn auf einmal los, Mr. Cassidy?« hörte er wie aus weiter Ferne die Stimme seines Geschäftspartners.
    Paul Cassidy wischte sich über die Augen. »Nichts Besonderes. Mir ist nur plötzlich schlecht geworden. Die Luft, wissen Sie…« Der Fabrikant brach ab.
    »Haben Sie was mit Ihrer Hand?« wurde er

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