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GK0074 - Die Insel der Skelette

GK0074 - Die Insel der Skelette

Titel: GK0074 - Die Insel der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Männer wagten kaum zu atmen. Ihre Gesichter sahen durch das geheimnisvolle Leuchten wie grüne verwaschene Flecke aus.
    Die Minuten tropften dahin. Bereits fünf Minuten nach Mitternacht.
    Würde es heute überhaupt noch klappen?
    Und plötzlich erfüllte ein Brausen die Luft. Die Tischplatte begann stärker zu leuchten, veränderte sich.
    Ein Bild entstand.
    Eine Landschaft! Wild, felsig, zerklüftet.
    Das Bild verwischte wieder. Klar und deutlich schälte sich Sekunden später eine Insel hervor, in deren Mitte sich ein mit Blut gefüllter See befand.
    Die sechs Männer hielten den Atem an.
    Jeder kannte diese Insel aus den Beschreibungen des Buches. Jetzt sahen sie sie genau vor sich.
    Ein geheimnisvolles rotes Leuchten legte sich auf einmal über den See. Die Oberfläche begann zu brodeln.
    Dämpfe stiegen auf.
    Und aus den wogenden Dämpfen schälte sich ein Sketelett, an dessen blanken Knochen langsam das Blut herabtropfte.
    Das Skelett stieg höher, verließ den Blutsee – und… es stand plötzlich in dem kleinen Pavillon.
    Erst das Höllengelächter schreckte die Männer aus ihrem Bann auf.
    Aus weit aufgerissenen Augen, in denen das Weiße leuchtete, starrten sie die unheimliche Erscheinung an.
    Das Skelett begann zu reden. »Ihr wollt eure Seele an den Teufel verkaufen. Ja, ihr könnt es. Asmodis, Fürst der Finsternis, hat euch erhört und mich, seinen Diener, geschickt, um euch die Geheimnisse der Unsterblichkeit mitzuteilen. Es ist ganz einfach. Ich werde einige magische Worte sprechen und euch dann an der Stirn berühren. Ihr dürft alles, nur keine Fragen stellen.«
    Das Skelett schwieg.
    Sekundenlang dauerte die Pause. Eine Zeitspanne, die den Männern wie eine Ewigkeit vorkam.
    »Nun gut«, fuhr das Skelett fort. »Ich sehe, ihr habt keine Einwände.«
    Die Knochenhände fuhren über den Tisch und packten das Buch des Teufels.
    Bald darauf drangen dumpfe Worte aus dem Mund des Knöchernen. Es war eine Sprache, die niemand der Männer verstand, geschweige denn je im Leben gehört hatte. Und doch lief ihnen allen bei jeder Silbe ein kalter Schauer über den Rücken. Dieses hatte etwas Endgültiges an sich, etwas, was nicht mehr rückgängig zu machen war.
    Das Skelett legte das Buch wieder zur Seite. Und dann spürte jeder die kalte Knochenhand an seiner Stirn. Alle sechs zuckten sie wie unter einem Peitschenschlag zusammen. Sie fühlten, daß ein kalter Strom ihren Körper durchfuhr. Ein Strom, der bis in ihren letzten Nerv drang.
    Wieder lachte das Skelett höllisch auf. »Ihr Narren!« rief es. »Ihr hirnverbrannten Narren. Jetzt habt ihr mit dem Satan einen Bund geschlossen, und es gibt kein Zurück mehr. Ihr habt die Unsterblichkeit – ja. Aber seht mich an. Vor vielen hundert Jahren war ich auch so verrückt wie ihr, doch in kurzer Zeit schon werdet ihr so sein wie ich. Skelette! Hahaha! Das ist der Preis für das ewige Leben!«
    Die letzten Worte des Skeletts waren leiser geworden, hatten sich angehört, als wäre der Sprecher meilenweit entfernt. Und plötzlich war das Skelett verschwunden. Auch der Tisch hatte wieder seine normale Oberfläche eingenommen.
    Die sechs Männer sahen sich an. Überdeutlich wurde ihnen bewußt, was sie sich da eingebrockt hatten.
    Keiner wollte es zugeben, aber jeder spürte, wie sich das Grauen bei ihm festsetzte…
    ***
    Vierzehn Tage vergingen, in denen nichts geschah, was mit der damaligen Zusammenkunft der sechs Männer in einem unmittelbaren Zusammenhang stand.
    Dann kam der 21. November.
    Es war ein regnerischer Spätherbstabend. Der Wind fegte die letzten Blätter von den Bäumen und wirbelte feine Dunstschleier durcheinander.
    Auch das Ehepaar Mary und Paul Cassidy ärgerte sich über das Wetter, denn es war für heute abend auf einer Party eingeladen.
    Für Paul Cassidy war dies ein wichtiges Ereignis. Er traf dort Leute, mit denen er sich Geschäftskontakte erhoffte.
    Paul Cassidy stellte Spielwaren her. Er besaß in London eine moderne Fabrik, in der über fünfzig Mitarbeiter beschäftigt waren. Die Geschäfte liefen in der letzten Zeit schlechter, und Cassidy war schon gezwungen gewesen, Angestellte zu entlassen.
    Nichtsdestotrotz wohnte er mit seiner Frau in einer Achtzehnzimmervilla, obwohl sie an und für sich nur vier Räume benötigten.
    Paul Cassidy war der Typ eines Businessman. Das schwarze, eng am Kopf liegende Haar war schon leicht ergraut und hatte Geheimratsecken Platz gemacht. Cassidys Augen waren schmal und dunkel. Sein Gesicht von

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