Der Rucksackmörder
In den Jahren zwischen 1989 und 1992 verschwanden auf dem Hume Highway zwischen Melbourne und Sydney spurlos junge Rucksack - Touristen. Die Jugendlichen, u.a. aus England und Deutschland, hatten sich aufgemacht, den fremden Kontinent Australien auf eigene Faust zu erkunden. 1993 fand man die grausam zugerichteten Leichen im Belanglo Forest. Schon bald war den Beamten der eigens gegründeten Task Force klar, dass es sich bei dem Täter nur um einen Serienmörder handeln konnte.
Ein Zufall brachte die Beamten auf die Spur des Mörders. Ivan Milat wurde am 22. Mai 1994 verhaftet und zwei Jahre später wegen siebenfachen Mordes zu Scan - Keulebernd lebenslänglicher Haft verurteilt.
Die Beweislast gegen Milat ist Korrektur - Keulebernd erdrückend - und doch behauptet er bis heute, unschuldig zu sein.
Januar 2004
JAQUES BUVAL
DER
RUCKSACKMÖRDER
Einer der größten Kriminalfälle in der Geschichte Der Autor
Jaques Buval, 1942 in München geboren, arbeitete lange Jahre als Autor für das Fernsehen. 1996 erhielt er den Autoren-Fernsehpreis. Seit zehn Jahren verfasst er Bücher über die Serienkiller unserer Zeit. Sein Erstlingswerk
»Nur für Schokolade« handelt vom größten Massenmörder Polens.
Weltbild Buchverlag, Augsburg
© 2000 Weltbild Verlag GmbH, Augsburg
Alle Rechte vorbehalten
Redaktion: Dr. Thomas Rosky
Umschlaggestaltung: Peter Gross, München Innenlayout/Satz: Reproduktion: Uhl + Massopust, Aalen Druck und Bindung: Wiener Verlag, Himberg bei Wien Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Austria
ISBN 3-89604-519-9
Mein besonderer Dank gilt HERBERT SCHMIDL den leitenden Ermittlern der Task Force: STEVE LEACH
und R. G. GODDEN, RITA O’MALLEY, HELMUT SEGL, SIEGFRIED BLASCHKE
Als sie vermisst war, war es das Schlimmste, nichts zu wissen.
Als man sie fand, wünschte ich mir, es nicht zu wissen.
Der Horror der Realität war eingetreten.
PATRICIA EVERIST
Mutter von Deborah Phyllis Everist, 19 Jahre alt vermisst seit: 30.12.1989 gefunden am: 05.10.1993.
Vorwort
Wer kann verstehen oder die Grausamkeit eines Schicksals nachvollziehen, das einem Vater, einer Mutter widerfährt, wenn das einzige Kind auf die brutalste Weise getötet wurde.
Getötet von einem Menschen, den ich aus tiefstem Herzen hasse.
Ich habe meine Tochter durch einen Mörder verloren, doch in meinem Herzen, in meiner Seele ist sie immer bei mir. Jeden Tag, jede Nacht. Will ich heute Bilanz ziehen, nach all den schrecklichen Jahren – es gibt keinen Trost. In der Erinnerung wird Sie weiterleben – bei allen, die sie kannten. Sie ist nicht mehr da, aber sie lebt weiter in unseren Herzen. Beim Abschied von meiner geliebten Tochter Simone, am 28.
September 1990 am Regensburger Hauptbahnhof, fühlte ich, dass ich sie nie mehr wieder sehen werde. Ich hatte schreckliche Angst, sie zu verlieren, noch heute weiß ich nicht warum. Ich wischte die Tränen des Abschieds aus ihren Augen und hoffte, sie nach ihren Ferien wieder gesund in meine Arme schließen zu können.
Ihre Liebe zu mir, ihre Wärme und ihre unbefangene Herzlichkeit kann ich nie mehr spüren, doch ich fühle, dass sie bei mir ist.
Der Autor dieses Buches, Jaques Buval, schrieb Simones furchtbares Schicksal nieder, doch auch das Leben des Menschen, der mir alles nahm. Es ist ein Buch des Schreckens – und doch eine Biographie der Wirklichkeit Der
»Rucksackmörder«, wie er in Australien genannt wurde, ist ein Mehrfachtäter gewesen und stand in der Öffentlichkeit. Doch wie viele Kinder werden getötet von denen man nur beiläufig in der Presse erfährt.
In all den Jahren meiner unsäglichen Trauer und Verzweiflung habe ich allen Medienrummel gemieden, weil ich glaubte, damit alleine fertig werden zu müssen.
Heute weiß ich, das war der größte Fehler meines Lebens, und ich bin froh, dass dieses Buch die Möglichkeit gibt, aufzuklären, was es aufzuklären gilt.
Es gibt nicht nur die spektakulären Mordfälle, über die wochenlang in den Medien berichtet wird. Es gibt auch die Einzeltäter, deren Tat jedoch für die Angehörigen der Opfer das Ende jeglicher Normalität bedeutet. Viele Kinder werden heute getötet ohne die Kenntnis der Presse. Genauso vielen Angehörigen ergeht es, wie es mir ergangen ist, und niemand erfährt davon.
In all den Jahren der Trauer und Hilflosigkeit ist mir viel Schmerz zugefügt worden. Von diesem ist es mir ein Bedürfnis, heute mitzuteilen. Mein Anliegen ist,
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