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GK0137 - Das Todeskabinett

GK0137 - Das Todeskabinett

Titel: GK0137 - Das Todeskabinett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie ein Lächeln umspielte die beinernen Mundwinkel des Tods, und er streckte seine rechte Skeletthand aus, um Larry Harker über den Kopf zu streicheln.
    Der junge Mann spürte die Eiseskälte, und eine Gänsehaut rieselte über seinen Rücken.
    Dann wandte der Tod sich ruckartig um und verschwand mit weiten, raumgreifenden Schritten. Sekunden später hatte ihn die Nacht verschluckt, und es war, als hätte es ihn nie gegeben.
    Larry Harker kniete starr vor Staunen und Entsetzen auf der feuchten Erde.
    »Habe ich das alles geträumt?« fragte er mit rauher Stimme.
    »Nein, Larry, du hast nicht geträumt«, erwiderte John Sinclair. »Ich habe alles mitbekommen.«
    John stützte sich auf die Knie. Er sah aus, als hätte er ein Schlammbad genommen. Sein Mantel, sein Jackett waren völlig verdreckt und von den Sensenhieben zerrissen. Der Geister-Jäger holte ein Taschentuch hervor und säuberte, so gut es ging, sein verschmutztes Gesicht.
    »Ich begreife es nicht«, flüsterte Larry immer wieder. »Warum hat er Sie verschont?«
    »Weil du ihn darum gebeten hast.«
    »Aber was habe ich mit ihm zu tun?« schrie Larry und schlug auf seine Brust. »Und was hat er alles zu mir gesagt? Ich wäre ein Stück von ihm. Das geht doch nicht. Der hat gerade so getan, als wenn er mein Vater wäre.«
    Vielleicht ist er das auch, wollte John sagen, schwieg aber dann vorsichtshalber. Er wollte nicht noch mehr Zweifel in dem jungen Mann erwecken. Statt dessen sagte er: »Ich glaube, Larry, wir müssen die Lösung des Rätsels in deiner Vergangenheit suchen. Und bei deinen Tanten. Denn sie spielen eine mehr als undurchsichtige Rolle in diesem höllischen Spiel. Ich habe fast das Gefühl, daß sie die wahren Beherrscher des Todes sind. Es müssen in eurem Keller Dinge geschehen sein, die so teuflisch und grausam waren, daß man es kaum wagt, sie auszusprechen.«
    John Sinclair suchte in seinen Taschen nach Zigaretten, fand ein Stäbchen und zündete es an.
    John sog den würzigen Rauch in die Lungen und blies ihn durch die Nasenlöcher aus. Dann sagte er: »Larry, auf dich kommt es jetzt an. Du mußt mir helfen. Willst du das tun?«
    »Selbstverständlich, Herr Oberinspektor. Schließlich bin ich auch daran interessiert, das der wahre Mörder von Milly Day zur Rechenschaft gezogen wird.«
    »Gut, dann paß auf.« John Sinclair erklärte dem jungen Mann mit ein paar Sätzen seinen Plan. Larry hörte zu, ohne eine einzige Gegenfrage zu stellen. Ab und zu nickte er zur Bestätigung.
    »Du hast also alles verstanden?« fragte John.
    »Ja.«
    »Gut, dann laß uns jetzt gehen.«
    John warf die Zigarette fort, knipste seine Taschenlampe an und suchte den Boden nach seiner Pistole ab. Er fand sie neben einer aus der Erde getretenen Baumwurzel.
    John steckte die Waffe weg. Sie war zwar leergeschossen, aber Reservemagazine befanden sich im Handschuhfach seines Wagens.
    Mit schnellen Schritten gingen die beiden ungleichen Partner den Weg zurück. John Sinclair hatte es auf einmal sehr eilig, als befürchte er, zu spät zu kommen.
    ***
    Es war eine gespenstische Atmosphäre!
    Dicke schwarze Kerzen standen in schweren eisernen Leuchtern. Dunkelrote Flammen zuckten von den Dochten hoch, tanzten über die dunklen Vorhänge und schienen sie zu einem geisterhaften, unwirklichen Leben zu erwecken.
    Sieben Kerzen hatten die beiden Schwestern angezündet. Sie waren die magischen Wegweiser des Sensenmanns zu seinem Gastkörper, der Mumie, die in der Mitte des Verlieses auf einem Stuhl saß.
    Die Mumie war ein Mann.
    Er sah schrecklich aus. Seine Haut war nach dem Tod mit Salben und Ölen bestrichen worden, um den Prozeß der Verwesung aufzuhalten. Auf den Kopf hatten die beiden Schwestern dem Toten eine strähnige Kunsthaarperücke gesetzt und dem Mann nach der Einbalsamierung wieder die Kleidung angezogen, die er noch Minuten vor seinem Tod getragen hatte.
    Die Haut des Mannes war faltig. Die langen Jahre hatten ihre Spuren hinterlassen. Sie war runzelig und welk. Die Zähne waren ausgefallen, und der Mund klaffte wie eine häßliche Wunde in dem Gesicht.
    Der Stuhl, auf dem der Tote saß, war auch zu Lebzeiten sein Lieblingsplatz gewesen.
    Ja, die beiden Schwestern hatten wirklich für alles gesorgt. Lydia und Emily Bradford waren Spezialisten. Sowohl, was das Verbrechen betraf, als auch die Kunst des Übersinnlichen. Sehr lange schon hatten sich die beiden mit Schwarzer Magie beschäftigt. Sie gehörten dem Zirkel der Schwarzen Brüder an, einer Sekte, die

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