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GK0137 - Das Todeskabinett

GK0137 - Das Todeskabinett

Titel: GK0137 - Das Todeskabinett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Außerdem wurde er von Janet behindert, die in seinen Armen lag, das Gesicht an seine Schulter gepreßt hatte und weinte.
    Lydia Bradford war mit zwei Schritten hinter dem Inspektor.
    Sie hatte die Latte mit beiden Händen umklammert, holte weit aus.
    Talbot ahnte die Gefahr, wollte sich wegducken – er schaffte es nicht mehr.
    Die Latte knallte auf seinen Kopf.
    Es gab ein dumpfes Geräusch. Talbot zuckte zusammen, stöhnte vor Schmerz auf, war aber noch nicht bewußtlos.
    Wieder schlug die Alte zu.
    Talbot stieß einen röchelnden Laut aus. Janet Sturgess entglitt seinen Armen.
    »Ja, schlag zu, Lydia!« kreischte Emily Bradford. Sie war wie vom Wahnsinn besessen. »Los, schlag weiter.«
    Der Inspektor war auf die Knie gesackt. Der Kopf war nach vorn gesunken, das Kinn lag auf der Brust. Er stand am Rand einer Ohnmacht. Der Boden vor seinen Augen wogte wie ein Wellenmeer. Übelkeit stieg in Talbot hoch.
    Da traf ihn der letzte Schlag und löschte sein Bewußtsein aus. Mit dem Gesicht nach unten fiel er auf den Steinboden.
    Lydia Bradford lachte hämisch, bückte sich, riß dem Inspektor die Waffe aus der Hand und steckte sie hinter den Gürtel ihres Kostümrocks.
    »Der macht uns keinen Ärger mehr«, flüsterte sie mit heiserer Stimme. Ein paar Haarsträhnen waren Lydia Bradford in die Stirn gerutscht. Sie wischte sie mit einer Bewegung weg.
    Janet kauerte an der Wand. Sie war dorthin gekrochen, kurz bevor die Alte den Inspektor bewußtlos geschlagen hatte. Janets Augen waren angstgeweitet, ihre Stimme kaum mehr zu erkennen.
    »Nein«, schluchzte Janet, als Lydia Bradford auf sie zukam. »Ich will nicht mehr zurück. Ich will nicht mit einem Toten Zusammensein. Ich will… ahhh…«
    Lydia Bradfords linke Hand klatschte gegen Janets Wange. »Halt den Rand, du verdammte Schlampe! Schließlich hast du dir dein Schicksal selbst zuzuschreiben.«
    Janet lag wimmernd am Boden.
    Ungerührt blickte Lydia auf sie herunter. »Blödes Weibsbild«, sagte sie. »Du hattest wohl auch vorgehabt, dir Larry zu angeln, was? Aber daraus wird nichts. Du mußt bei Henry bleiben und ihm Gesellschaft leisten. Ihm und dem Tod, der gleich kommen wird. Was meinst du, wird Henrys Geist sagen, wenn ich ihm erzähle, was du mit Larry vorgehabt hattest, du kleine Schlampe.«
    Lydia Bradford begann zu kichern. Dann wandte sie sich an ihre Schwester. »Los, Emily, hilf mir, wir müssen alles vorbereiten. Schließlich sind wir Henry einen würdigen Empfang schuldig…«
    ***
    »Neiiinnn! Nicht!« Die Stimme des jungen Larry Harker gellte auf, überschlug sich und brach ab.
    Der unheimliche Sensenmann zögerte. Noch schwebte die Spitze der Waffe etwa einen halben Yard über John Sinclairs Körper.
    Larry Harker brach taumelnd aus den Büschen. Sein Gesicht war verzerrt, sein Atem flog. Er hatte die Arme abwehrend und bittend zugleich vorgestreckt. Seine Füße schleiften über den Boden, als er auf den Tod zuging.
    Dicht vor dem Sensenmann brach Larry in die Knie. »Bitte nicht!« keuchte er. »Verschonen Sie das Leben dieses Mannes. Er hat Ihnen doch nichts getan. Er wollte doch nur mir helfen! Reicht denn ein grausamer Mord nicht schon? Ist denn nicht schon genug Blut geflossen. Auch Milly Day konnte nichts dafür. Sie wollte nur mit mir allein sein, das war alles. Wenn Sie unbedingt jemanden töten wollen, dann töten Sie mich!«
    Larrys Finger krallten sich in der Kutte fest. Sein Gesicht befand sich nicht mehr weit von dem dunkelroten Stoff entfernt, und Larry roch den Modergeruch, der von der Kutte ausging.
    Er schauderte.
    Larry Harker spürte, wie sein Herz gegen die Rippen hämmerte und das Blut in seinem Kopf rauschte.
    Dann trat der Sensenmann einen Schritt zurück, schulterte seine gefährliche Waffe und nahm auch den Fuß von John Sinclairs Rücken. Der Tod beugte sich vor und wandte Larry Harker sein Gesicht zu.
    Der junge Mann sah das Schimmern der Knochen, die fleischlosen Zahnreihen und die leeren Augenhöhlen, die wie tiefe, geheimnisvolle Schächte wirkten.
    »Gut, Larry«, sagte der Tod mit seiner hohlen Grabesstimme, »ich verschone ihn, weil du mich darum gebeten hast. Aber merke dir eins: noch einmal werde ich dir solch einen Wunsch nicht erfüllen. Ich habe nicht dir zu gehorchen, sondern anderen, obwohl du ein Stück von mir bist. Vergiß das nie, Larry Harker. Du bist ein Stück von mir!«
    Larry schaute den Sensenmann aus weit geöffneten Augen an. Er hatte zwar die Worte gehört, sie jedoch nicht begriffen. So etwas

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