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GK0157 - Zirkus Luzifer

GK0157 - Zirkus Luzifer

Titel: GK0157 - Zirkus Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ja hier aus, auch im Dunkeln.«
    Cora gehorchte. Ihre Knie zitterten. Eine fürchterliche Angst hielt sie gepackt. Angst vor der Bestrafung des Mandarins, denn diese Bestie kannte keine Gnade!
    »Wir sind da!« Lateros Stimme schallte durch das Rund der Manege.
    Das Echo der Worte lag noch in der Luft, da flammte ein großer Scheinwerfer auf. Er stand auf der Galerie. Der breite Lichtstrahl zerschnitt die Dunkelheit und übergoß den Körper des Mädchens mit seiner grellen Lichtfülle.
    Geblendet schloß Cora die Augen. In einer plötzlichen Eingebung versuchte sie den Lichtkegel zu verlassen, doch schon nach dem ersten Schritt stoppte sie eine harte Männerstimme.
    »Bleib stehen!« Cora zuckte zurück. Die Stimme gehörte Andrax. Sie wurde durch einen Lautsprecher verstärkt und klang blechern und unheimlich.
    Andrax mußte irgendwo in der Dunkelheit der Zuschauerränge lauern.
    Ein zweiter Lichtspeer flammte auf, kreuzte den ersten und blieb auf der runden Scheibe haften, auf die Cora bei ihrem Auftritt festgeschnallt wurde.
    Die Scheibe war mit blutrotem Samt bespannt. Es gab Lederschlaufen für Hand- und Fußgelenke. Sie waren jeweils diagonal zueinander angebracht, so daß der Körper mit gespreizten Armen und Beinen an der Scheibe hing.
    Die Scheibe selbst stand auf einem schmalen Holzpodium, in das ein Elektromotor eingebaut war, der sie zur Rotation brachte.
    Cora ahnte, was man mit ihr vorhatte, und sie fühlte, wie sich ihre Nackenhaare sträubten.
    Doch dann wurde sie abgelenkt, denn ein dritter Scheinwerferstrahl durchbrach das Dunkel.
    Er war exakt auf den Mandarin gerichtet!
    Der Mandarin saß auf einer Empore über den Zuschauerrängen. Er hockte dort auf seinem hochlehnigen Thron wie ein Geist aus einer anderen fremden Welt.
    Eine rote Halbmaske verdeckte die obere Hälfte seines Gesichts. Der giftgrüne, dreiviertellange Umhang war weit geschnitten und besaß einen hochstehenden, bis zum Kinn reichenden Kragen. Auf der Brust des Umhangs befand sich ein weißer Kreis, der mit einem roten M ausgefüllt war.
    M – wie Mandarin! Die Beine des Mandarins steckten in halbhohen dunklen Stiefeln. Der Mann wirkte im ersten Augenblick wie eine lächerliche Comicfigur, doch wer den Mandarin näher kannte, spürte die Aura des Bösen, die von ihm ausging.
    Cora Bendix konnte den Unheimlichen nicht sehen, zu sehr wurde sie von den Scheinwerfern geblendet.
    Und da erscholl auch schon seine Stimme. Kalt, grausam und herrisch. »Du wolltest fort, Cora Bendix?« Cora nickte. »Ich will eine Antwort!«
    »Ja, ich wollte weg!« Cora hatte beschlossen, bei der Wahrheit zu bleiben. Vielleicht hatte sie dann noch eine kleine Chance.
    »Wohin wolltest du?«
    »Ich – ich weiß nicht!«
    »Du lügst. Bestimmt wolltest du zur Polizei gehen!«
    »Nein! Nein!« Cora schrie die Worte heraus und schüttelte wild den Kopf. »Ich – ich wollte nur irgendwo anders leben. Nicht mehr hier. Bitte, lassen Sie mich doch gehen. Ich werde keinem Menschen verraten, was ich in diesem Zirkus erlebt habe.«
    Der Mandarin lachte. »Was hast du denn erlebt?«
    »Ich – ich…« Cora begann zu stottern.
    »Hat sie etwas mitbekommen, Andrax?« peitschte die Stimme des Mandarins.
    »Ich weiß es nicht, Meister!« Die Antwort kam irgendwo aus der Dunkelheit der Ränge.
    »Nun gut«, sagte der Mandarin. »Wir müssen auf Nummer sicher gehen. Ich werde dich nicht in meinen Kreis mit aufnehmen, Cora Bendix. Du bist tief in deinem Innern gegen mich, bist mein Feind. Und Feinde rotte ich aus. Gnadenlos!«
    Der Mandarin klatschte in die Hände. »Spann sie auf das Rad, Lui!«
    Cora hatte den Befehl zwar gehört, aber nicht gedanklich erfaßt. Erst als sich die muskulösen Arme des Messerwerfers um ihren Körper spannten, begann sie zu schreien.
    Verzweifelt strampelte sie mit den Beinen, stieß ihre angewinkelten Arme nach hinten, um Latero die Ellenbogen in den Körper zu rammen.
    Der Messerwerfer hob Cora kurzerhand hoch, warf sie zu Boden und schlug mit der Handkante zu.
    Cora Bendix’ Körper wurde schlaff. Es war ein genau dosierter Schlag gewesen, und das Mädchen erwachte, als es bereits gefesselt an dem Rad hing.
    Lui Latero stand zwei Schritte vor ihr. In der Hand hielt er seinen Gurt mit den blitzenden Messern.
    Sieben Klingen waren es insgesamt! Sie steckten in breiten festen Lederscheiden, die unterhalb des Gurtes angebracht worden waren. Die mit Perlmuttschalen verzierten Knäufe schauten hervor.
    Latero lächelte satanisch. Seine eng

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