Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0160 - Die Totenkopf-Gang

GK0160 - Die Totenkopf-Gang

Titel: GK0160 - Die Totenkopf-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ich bitte Sie, Herr Oberinspektor, ich habe doch mit diesen Rauschgiftgeschäften nichts zu tun. Weshalb sollten mir die Knochenmänner denn einen Besuch abstatten? Aber eine andere Frage: haben Sie schon einen Verdacht, wer dahinter stecken könnte?«
    Ricky Lord verengte die Augen und meinte nach einer Weile: »Also auch nicht. Da kann man nichts machen. Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Glück, Herr Oberinspektor, und sollte ich etwas hören, werde ich mich sofort mit Ihnen in Verbindung setzen.«
    Damit legte Ricky Lord den Hörer auf.
    Fragend blickte Ricky Lord den Mandarin an, der mit geballten Fäusten vor ihm stand.
    »Das war er«, flüsterte der Mandarin, »das war Sinclair, dieser Hund. Aber ich bekomme ihn. Vielleicht morgen schon!«
    Ruckartig wandte er sich an den Barbesitzer. »Du hast deine Sache gut gemacht, Lord. Ich glaube, wir beide werden doch noch so etwas wie Partner.«
    Dabei stieß der Mandarin ein widerliches Lachen aus, das auf Lana Leroys Rücken eine Gänsehaut erzeugte.
    ***
    Dumpf knallte die Tür des Badezimmers ins Schloß. Der Mandarin schloß persönlich ab. Zweimal drehte er den Schlüssel, und für Lana Leroy hatte dieses Geräusch etwas Endgültiges an sich. Die rothaarige Frau hörte noch, wie der Mandarin und Ricky Lord ein paar Worte wechselten, dann war es still.
    Die Männer hatten das Haus verlassen.
    Lana blickte auf ihre Uhr! Noch drei Stunden, bis zur vereinbarten Zeit. Die Männer waren sehr früh abgefahren. Wahrscheinlich würde der Mandarin erst das umliegende Terrain des Lokals sondieren wollen.
    Lana Leroy fühlte sich elend. Nie hätte sie gedacht, daß sich Ricky Lord so auf die Seite des Mandarins schlagen würde. Aber wenn sie vor sich selbst ehrlich war, was war Ricky denn anderes übrig geblieben, um mit dem Leben davonzukommen? Und schließlich hatte er es auch noch geschafft, ihr Leben zu retten.
    Lana setzte sich wieder auf den Wannenrand, Das Badezimmer war nicht sehr groß, maß etwa zwölf Quadratmeter. Die Wände waren bis in Kopfhöhe schwarz gekachelt und darüber weißbeige angestrichen.
    Der Plastikvorhang verdeckte das kleine Duschbecken, die Wanne war etwas tiefer in den Boden eingelassen worden, um ein bequemes Einsteigen zu ermöglichen.
    Ein Fenster gab es nicht, und das war auch der Grund, weshalb Ricky Lord vorgeschlagen hatte, Lana im Bad einzusperren. Ein relativ bequemes Gefängnis, sah man davon ab, daß kein gepolsterter Stuhl zur Verfügung stand.
    Die Zigaretten hatte man Lana gelassen. Sie zündete sich ein Stäbchen an und begann klar und nüchtern über ihre Lage nachzudenken.
    Es gab in dem Haus – es besaß noch ein sehr großes komfortables Bad – noch mehrere Räume, die ein Entkommen unmöglich machten. So zum Beispiel zwei Abstellkammern oder auch Kelleräume, deren Fenster durch starke Gitter gesichert waren, was dem Mandarin jedoch entgangen war.
    Weshalb also hatte Ricky auf diesem kleinen Bad als Gefängnis bestanden?
    Es mußte einen Grund geben.
    Lana zergrübelte sich den Kopf. Durch die Tür kam sie nicht. Das Holz war zu dick, und um Hilfe zu rufen, hätte auch nichts genutzt.
    Die Wände waren stabil gemauert und die nächsten Nachbarn noch zu weit entfernt.
    Also mußte es noch eine andere Möglichkeit geben, aus dem Gefängnis zu entkommen.
    Lana Leroy sah sich genau um.
    Ihre Blicke schweiften über den Boden, tasteten sich an den Wänden hoch, strichen weiter bis zur Decke – und…
    Plötzlich stutzte sie.
    Eine Idee zuckte durch ihr Hirn.
    Himmel, der Luftschacht.
    War das der Ausweg?
    In der ersten Aufregung dachte Lana nicht mehr an ihre Zigarette und verbrannte sich fast die Fingerkuppen. Mit einem ärgerlichen Laut warf sie die Zigarette in die Wanne. Dann richtete sie sich auf, legte den Kopf in den Nacken und besah sich das Gitter des Luftschachtes.
    Es war grau gestrichen und erinnerte mit seinem Muster an eine Bienenwabe. Jeweils vier Schrauben hielten es in der Decke fest.
    Schrauben, das konnte Lana auch von unten sehen, die noch keinen Rost angesetzt hatten.
    Die müßten zu lösen sein! überlegte Lana.
    Aber womit? Lana überlegte. Über dem kleinen Handwaschbecken befand sich ein Spiegelschrank. Er enthielt allerlei Kosmetika, vom Rasierschaum bis zum Intimspray.
    Lana trat an den Schrank und öffnete die beiden Türen. Suchend glitt ihr Blick durch die Fächer. Spraydosen, Tigel und Fläschchen interessierten sie nicht. Was sie wollte, lag in der unteren Lade. Ein schmales rotes Etui.
    Lana

Weitere Kostenlose Bücher