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GK064 - Vögel des Todes

GK064 - Vögel des Todes

Titel: GK064 - Vögel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Haus des Hellsehers zu.
    Die Visionen von Julian Llagostera behagten dem Mann nicht. Sie durchkreuzten seine Pläne. Liagostera war für ihn ein Hindernis, das er aus dem Weg zu räumen gedachte.
    Leise knirschten die Schritte des Unheimlichen auf der hell schimmernden sandigen Straße, auf der er sich Llagosteras Behausung näherte.
    Als er die Hütte beinahe erreicht hatte, blieb er stehen.
    Langsam wandte er sich um. Er hob den Blick und schaute dämonisch grinsend zu den Zinnen des Castells hinauf.
    »Ich werde dorthin zurückkehren!«, sagte er mit einer tiefen, hohl klingenden Stimme. »Sehr, sehr bald schon. Und dann werde ich das Werk, das ich begonnen habe, ungehindert fortsetzen!«
    ***
    Julian Llagostera stand vor dem Spiegel. Verzweifelt betrachtete er sich darin, hob dann den Blick zur Decke, faltete die Hände und sprach: »O Herr, warum hast du mir diese schreckliche Gabe gegeben? Wie glücklich sind doch jene Menschen, die niemals wissen, was sie erwartet. Lachend besteigen sie ein Flugzeug, sind voll Zuversicht und Freude, ehe sie abstürzen – während ich es lange vorher schon wissen muss. Sie leiden im Augenblick der Katastrophe. Warum lässt du mich schon viele Tage vorher leiden? Warum erfahre ich niemals, was mit mir selbst geschehen wird? Warum teilst du mir immer nur das Schicksal meiner Freunde mit? Warum quälst du mich auf diese harte, grausame Weise, Herr?«
    Seufzend ließ der Hellseher die Hände sinken. Mit schlurfenden Schritten ging er durch das Zimmer, holte eine Flasche Tequila aus dem Schrank und füllte damit ein Wasserglas bis zum Rand.
    Mit zwei Zügen war das Glas geleert.
    Llagostera gähnte und begann sich zu entkleiden. Er schälte seinen klapperigen Körper aus dem zerschlissenen Hemd. Eine pergamentene Haut spannte sich über sein Skelett. Man konnte den Verlauf der dicken Ädern genau erkennen. Er hatte keine Muskeln. Nur Sehnen.
    Als er zum Schlafengehen fertig war, betrat jemand ohne sein Wissen die Hütte.
    Müde legte sich Llagostera auf die schmutzig graue Matratze.
    Er hoffte, dass ihn heute Nacht keine weitere Vision quälte.
    Die Decke, die er bis an sein scharfkantiges Kinn zog, roch nach Tabak, Salmiak und Dieselöl. Joao, der Tankwart, hatte sie ihm geschenkt.
    Auf dem Bücken liegend, starrte der Hellseher wie tot zur schwarzen Decke hinauf. Er versuchte an nichts zu denken, doch die Gedanken kreiselten in einem wilden Tanz durch seinen Kopf. Während ihn eine unangenehme Kälte beschlich, vermeinte er einen riesigen schwarzen Geier zu sehen, der auf sein Haus zugeflogen kam. Zitternd rollte er sich unter der dicken Schafwolldecke zusammen. Der Name Paco Benitez brannte sich mit flammenden Buchstaben in sein Gehirn. Verzweifelt versuchte der alte Mann abzuschalten.
    Da ließ ihn ein Geräusch verwirrt hochschrecken.
    Die Decke rutschte von seinem ausgemergelten Körper.
    Schnell zog er sie wieder hoch, denn die Kälte, die sich seiner bemächtigte, war ihm nahezu unerträglich.
    Mit angehaltenem Atem lauschte er. Seine alten Augen versuchten die Dunkelheit zu durchdringen, stand dort nicht eine Gestalt in der Tür?
    Hoch aufgewachsen, schlank, kräftig gebaut! Ein Atmen war zu hören. Leise, regelmäßig. Llagostera wusste nun, dass sich jemand mit ihm in der Hütte befand.
    Scheußliche Furcht übermannte ihn.
    Während der vielen Jahre, die er hier in Torroella wohnte, war er noch nie auf den Gedanken gekommen, die Tür abzuschließen. Jedermann war ihm willkommen. Er hatte von keinem etwas zu befürchten.
    Doch nun hatte er erbärmliche Angst, und es kam ihm wie ein Schwerer Vorwurf in den Sinn, dass er heute Nacht die Tür wohl besser abgeschlossen hätte.
    Die unheimliche Gestalt löste sich aus dem Rahmen der Tür.
    Llagostera suchte mit zitternder Hand nach den Streichhölzern. Er wollte eines anreißen, um Licht zu haben und sehen zu können.
    Die Angst schnürte ihm die Kehle zu. Er wollte den Fremden anreden, doch seine Stimmbänder gehorchten ihm nicht.
    Llagostera vermutete, dass dieser Mann etwas Böses im Schilde führte. Verzweifelt und immer nervöser suchte er die Streichhölzer, die er nicht finden konnte.
    Er spürte körperlich die Gefahr, die von diesem Unbekannten ausging, und er glaubte das diabolische Funkeln seiner Augen erkennen zu können.
    Zitternd presste sich Llagostera gegen die rissige Holz wand. Mit pochendem Herzen lauschte er den näher kommenden Schritten.
    Endlich fand er seine Stimme wieder.
    Krächzend presste er

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