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GK064 - Vögel des Todes

GK064 - Vögel des Todes

Titel: GK064 - Vögel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gehört.«
    »Man sagt, jemand hätte ihn umgebracht und dann die Hütte in Brand gesteckt.«
    »Was hat der Tod des Hellsehers mit Castell Montgri zu tun?«
    »Man sagt, jemand hätte den alten Mann, der keinen einzigen Feind hatte, bestialisch zerfleischt, Senora.«
    »Die Tat eines Wahnsinnigen vielleicht.«
    »Llagostera hat ausgerechnet gestern Nacht mir und meinen Freunden schreckliche Ereignisse vorausgesagt, Senora Peckinpah.«
    »Ja, glauben Sie denn solchen Unsinn?«, fragte Rosalind Peckinpah lachend.
    Manuels Miene verfinsterte sich noch mehr.
    »Sie haben Llagostera nicht gekannt, sonst würden Sie nicht so reden. Was er sagte, traf stets ein. Er hat sich kein einziges Mal geirrt.«
    »Und was hat er gestern Nacht vorausgesagt?«, fragte die junge Frau ein wenig spöttisch.
    »Unheil. Grauen. Schrecken. Tod. Verderben. Und das alles wird von Castell Montgri ausgehen. Deshalb rate ich Ihnen dringend ab, sich in die Nähe dieser unheimlichen Burg zu wagen.«
    Rosalind Peckinpah lachte amüsiert.
    »Wenn Sie mit dieser Geschichte Ihren Preis in die Höhe treiben wollen, finde ich das sehr clever von Ihnen, Manuel. Okay. Nennen Sie die Summe, für die Sie mich auf den Berg führen. Ich bin bereit, jeden Betrag zu zahlen.« Sie lachte noch einmal. »Schließlich haben Sie mich mit Ihrem Getue so neugierig gemacht, dass ich beinahe platze.«
    Manuel Alvarez schüttelte seufzend den Kopf.
    Diese reichen Engländerinnen begreifen doch gar nichts, dachte er.
    »Es gibt immer noch Dinge, die wesentlich mehr wert sind als Geld, Senora Peckinpah.«
    »Und zwar?«
    »Die Gesundheit und das Leben. Adios!« Alvarez ging an der jungen Frau vorbei, ohne sie noch einmal anzusehen.
    »Moment noch, Manuel«, rief ihm Rosalind Peckinpah enttäuscht nach.
    Er blieb stehen und wandte sich noch einmal um.
    »Ja, Senora?«
    Sie wies auf den weißen Seat, den sie gemietet hatte.
    »Sie können mit mir fahren, Manuel.«
    »Vielen Dank, Senora. Ich bin dem Herrn dankbar, dass ich zwei gesunde Beine habe. Deshalb gehe ich lieber.«
    Sie sah ihm ärgerlich nach.
    Nachdem er zwischen hohen Büschen verschwunden war, setzte sie sich in ihren Wagen und fuhr nach Torroella zurück. Von ihrem Hotelzimmer aus rief sie das Büro ihres Mannes in England an. Sie unterhielt sich eine Viertelstunde mit ihm, erwähnte aber nichts von dem, was sie mit Manuel Alvarez besprochen hatte. Sie fand die Geschichte einfach lächerlich.
    Feiglinge gibt es überall, dachte sie, als sie das Hotel verließ. Und mit einemmal war sie zuversichtlich, jemand anderen zu finden, der sie zum Castell begleitete.
    Sie fand jedoch niemanden, obwohl sie mit vielen Bewohnern des Dorfes darüber sprach.
    Schließlich beschloss sie trotzig, den Aufstieg allein zu wagen.
    Der Berg war bloß dreihundert Meter hoch und lag wie die Faust eines Riesen in der Ebene. Was sollte ihr da schon passieren?
    Sie vergaß, auf die Uhr zu sehen, als sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzte, sonst hätte sie gewusst, dass sie bereits während des Aufstiegs in die Dämmerung geraten würde.
    Sie war sich dessen nicht bewusst, wie unheimlich stark sie von Castell Montgri angezogen wurde. Die Burg übte eine geradezu magische Anziehungskraft auf sie aus. Dieser Umstand hätte Rosalind Peckinpah stutzig machen sollen.
    Doch sie vermochte der geheimen Lockung dieses steinernen Bauwerks nicht zu widerstehen.
    Man sah sie gehen, und einige schüttelten verständnislos den Kopf, weil sie nicht begreifen konnten, wie ein Mensch so unvernünftig sein konnte, sich solch einer Gefahr auszusetzen. Andere bekreuzigten sich.
    Sie glaubten zu wissen, dass sie diese junge Frau nicht lebend wiedersehen würden.
    ***
    Rosalind Peckinpah ließ rasch die Zypressen hinter sich.
    Es war immer noch heiß, obwohl sich der Tag seinem Ende zuneigte. Deshalb schätzte sie den Schatten der alten Olivenbäume am Fuß des öden Montgrimassivs.
    Als sie den Olivenhain verließ, senkte sich die Sonne im Osten auf den Horizont hinab. Die junge Frau stolperte über Geröll, fand ihren Pfad zwischen stacheligen Disteln und an dickarmigen Kakteen vorbei. Dornen rissen die Haut an ihren schlanken Beinen auf. Sie merkte es kaum. Ein geheimer Zauber schien sich ihrer bemächtigt zu haben. Sie ging mit erstaunlich schnellen Schritten. Obwohl sie ortsunkundig war, fand sie haargenau den richtigen Weg.
    Je weiter sie sich von Torroella entfernte, desto mehr schlug sie das alte Castell in seinen Bann.
    Allmählich spürte sie eine

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