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GK064 - Vögel des Todes

GK064 - Vögel des Todes

Titel: GK064 - Vögel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ihm kein Mitleid zu haben brauchte. Aber mir schien er genug gelitten zu haben.
    Deshalb schwang ich die Axt hoch, um ihm den Kopf abzuschlagen.
    Der Satan selbst hinderte mich daran.
    Zwischen mir und dem schrecklichen Vogel tat sich mit einem Mal die Erde auf.
    »Vorsicht, Tony!«, schrie Vicky entsetzt, und ich schnellte augenblicklich zurück.
    Eine glühende Hitze fauchte aus dem breiten Riss im Boden.
    Gleichzeitig wirbelte eine riesige Faust aus der unendlichen Tiefe hoch. Es war eine körperlose Faust. Aus Dampf, Rauch und Schwefelschwaden geformt. Mit lodernden Feuerzungen an den Spitzen der langen Finger.
    Wie die mörderischen Zähne eines kolossalen Fangeisens schnappten diese Finger nun urplötzlich auf.
    Asmodis Faust umkrallte den röchelnden Geier und zerquetschte ihn vor unseren entsetzensstarren Augen.
    Dann wurde die sengende Hitze so unerträglich, dass wir uns abwenden mussten.
    Stille folgte.
    Eine Stille, die schmerzhaft war, die wir nur wenige Augenblicke ertragen konnten.
    Dann wollten wir Gewissheit haben.
    Zögernd wandten wir uns um. Der klaffende Spalt war verschwunden. Da, wo der Blutgeier verendet war, entdeckte ich ein Häufchen schwarzer Asche.
    Schluchzend wankte mir Vicky entgegen.
    Sie hatte keine Angst mehr, als ich sie sorgsam in meine Arme nahm, doch ihre aufgepeitschten Nerven ließen sich nicht so schnell beruhigen.
    »O Tony, es war grauenvoll!«, hauchte sie erschöpft.
    »Ja, Darling«, sagte ich heiser. »Das war es. Doch nun ist es vorbei. Torroella kann aufatmen. Paco Benitez gibt es nicht mehr. Ihn hat im wahrsten Sinne des Wortes… der Teufel geholt!«
    ***
    Wir kehrten nach England zurück. Es blieb mir nicht erspart, Tucker Peckinpah zu berichten, was seiner armen Frau Rosalind zugestoßen war.
    Der Millionär nahm die schlimme Nachricht bemerkenswert tapfer auf.
    Mit tränenerstickter Stimme sagte er: »Sie war blutjung. Vielleicht denken Sie, Rosalind hätte mich nur meines Geldes wegen geheiratet, Inspektor Ballard. Aber das stimmt nicht. Rosalind hat mich trotz meiner fünfundsechzig Jahre innig geliebt. Und ich habe sie wiedergeliebt. Unsere Ehe war uns etwas Einmaliges, etwas Heiliges. Ich weiß nicht, wie lange ich noch zu leben habe, doch eines weiß ich: Selbst wenn es mir gegönnt sein sollte, hundert Jahre alt zu werden, werde ich nicht vergessen können, was mir dieser Dämon angetan hat.«
    »Er wird niemandem mehr ein Leid zufügen, Mr. Peckinpah«, sagte ich ernst.
    Tucker Peckinpah nickte grimmig.
    »Sie haben diesen einen Dämon vernichtet, Inspektor. Doch die Welt ist voll von solchen Teufeln. Solange es sie gibt, werden wir Menschen in Angst und Schrecken leben müssen. Sie werden uns quälen, knechten und beherrschen. Sie werden uns foltern und töten, wann immer sie Lust dazu haben. Die Menschheit braucht einen Mann wie Sie, Inspektor Ballard!«
    Ich lächelte schwach.
    »Ich fürchte, ich verstehe Sie nicht, Sir.«
    »Sie sind ein mutiger, unerschrockener Mann, Mr. Ballard.«
    »Gott, ich bin nicht mutiger und unerschrockener als viele andere Leute.«
    »Ihre Bescheidenheit adelt Sie, Ballard. Darf ich Ihnen eine indiskrete Frage stellen?«
    »Sie dürfen fragen. Ich werde antworten, wenn die Frage nicht zu indiskret ist«, erwiderte ich.
    »Möchten Sie viel Geld verdienen, Mr. Ballard?«
    »Das möchte jeder. Aber ich bin Polizeibeamter…«
    »Ein Mann mit Ihren Fähigkeiten sollte nicht länger Polizeibeamter bleiben, Ballard. Sie sollten sich in den Dienst der Menschheit stellen.«
    »Aber…«
    »Darf ich Ihnen erklären, wie ich mir das vorstelle, Mr. Ballard?«
    »Meinetwegen, Mr. Peckinpah.«
    Er reichte mir eine von seinen teuren Zigarren. Ich machte ihn lächelnd darauf aufmerksam, dass ich nicht rauche. Während er paffend rauchte, musterte er mich eingehend.
    »Sie sind ein außergewöhnlicher junger Mann, Mr. Ballard.«
    »Vielen Dank, Sir.«
    »Sie sind intelligent, verfügen über einen sportgestählten Körper und hab en bemerkenswert viel Mut. Sie haben vor kurzem diese sieben Hexen zur Strecke gebracht und blieben im Kampf gegen einige Vampire siegreich. Selbst einen so grausamen Dämon wie Paco Benitez vermochten Sie zu bezwingen. Hören Sie nun meinen Vorschlag, den ich Sie gründlich zu Überlegen bitte: Quittieren Sie den Polizeidienst und setzen Sie Ihre Fähigkeiten da ein, wo Sie sie voll entfalten können. Mit anderen Worten: Machen Sie sich selbstständig, Mr. Ballard. Ich werde für Sie einen Fonds einrichten, der

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