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GK064 - Vögel des Todes

GK064 - Vögel des Todes

Titel: GK064 - Vögel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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und Kassette befinden sich nun in Ihrem Besitz, Ballard.«
    »Ja.«
    »Im Hotel?«
    »Ja.«
    Benitez lachte dämonisch. In seinen teuflischen Augen glänzte Zufriedenheit.
    »Ich werde es mir holen und vernichten. Es soll niemand mehr erfahren, dass Paco Benitez eine wunde Stelle hat. Doch vorher werden Sie sterben, Ballard. Sie und Ihre reizende Verlobte.«
    Seine letzten Worte kamen krächzend aus dem Mund, der sich schon in der nächsten Sekunde zum gefährlichen Geierschnabel verformte.
    Ich wusste augenblicklich, dass nun das Ende des blutigen Dramas kommen sollte.
    In diesem schrecklichen Moment wollte ich irgendetwas zu unserer Rettung unternehmen. Irgendetwas Verrücktes, meinetwegen. Nur nicht tatenlos dastehen und zusehen, wie sich Paco Benitez in diesen schwarzen Geier verwandelte, der uns dann töten würde.
    Schon war Benitez halb Mensch, halb Vogel.
    Das war mein Augenblick.
    Seine Arme waren zu Flügeln geworden. Er hatte sich einen Schritt von Vicky entfernt, konnte sie nicht mehr ergreifen, weil er über keine Hände mehr verfügte.
    Das war unsere Chance.
    Ich musste handeln, ehe die Verwandlung abgeschlossen war.
    Immer noch hielt ich die Axt in der Hand.
    Es war mir klar, dass ich das Totem erst dann zerschmettern konnte, wenn diese verfluchte unsichtbare Mauer gefallen war.
    Deshalb kreiselte ich in Gedankenschnelle herum. Meine geballte Faust stieß in die Luft.
    Ein mörderisches Krachen füllte die unterirdische Höhle.
    Die unsichtbare Wand war geborsten wie ein Staudamm unter dem Druck von Millionen Tonnen Wasser.
    Ein gewaltiger Sog erfasste mich und riss mich dem gläsernen Totem entgegen.
    »Tony!«, kreischte Vicky hinter mir auf.
    Der Geier hatte sie angegriffen. Sie war entsetzt zurückgesprungen und hetzte nun durch die Höhle, auf mich zu.
    Todesangst grub tiefe Falten in ihr graues Gesicht.
    Dicht hinter ihr flog der pechschwarze Blutgeier, der mit allen Mitteln verhindern wollte, dass ich sein Totem zertrümmerte.
    »Wirf dich zu Boden!«, schrie ich, als ich erkannte, dass das Monster seine scharfen Krallen in Vickys Nacken schlagen wollte. »Lass dich fallen!«, brüllte ich.
    Vicky fiel wie ein gefällter Baum.
    Der Geier sauste haarscharf über sie hinweg und kam nun mit gewaltigen Flügelschlägen auf mich zugerast.
    Ich riss mich von diesem erschreckenden Anblick keuchend los.
    Meine Axt wirbelte hoch.
    Mit aller mir zur Verfügung stehenden Kraft drosch ich zu. Ein wahnsinniges Klirren schwirrte durch die Höhle, tanzte gegen die nasskalten Wände und flog von da als vielfach verstärktes Echo zu mir zurück. Das gläserne Totem zerplatzte zu Tausenden von Splittern. Sein Inhalt klatschte mir entgegen.
    Ekel drehte mir den Magen um.
    Ich war von Kopf bis Fuß mit Blut besudelt.
    Und ich war rasend vor Glück. Noch nie im Leben war ich so glücklich gewesen wie in diesem Augenblick.
    Ich hatte es geschafft! Geschafft! Geschafft!
    Wir waren gerettet!
    ***
    Keine Sekunde länger wollten die sechs Blutgeier warten, als sie, von den Medesinseln kommend, auf Estaitit zustrichen.
    Sie formierten den Angriffskeil und sausten aus der schwarzen Höhe des nächtlichen Himmels auf die ahnungslosen Leute hinab, die unermüdlich zu den rhythmischen Volksweisen tanzten. Ein kleiner Junge sah die Bestien als erster.
    Er riss beide Arme hoch und zeigte auf die angreifenden Geier, während er mit schriller Stimme schrie: »Seht doch! Seht! Da kommen riesengroße Vögel geflogen!«
    Die Tanzenden hörten ihn nicht sofort, deshalb schrie und kreischte er noch lauter.
    Ein unheimliches Brausen füllte mit einem Mal die Luft.
    Die Leute waren auf den zeternden Jungen aufmerksam geworden. Sie tanzten nicht weiter. Ein furchtsames Raunen ging durch ihre Reihen. Die Kapelle hörte zu spielen auf.
    Gebannt und entsetzt starrten die Menschen den angreifenden Monstern entgegen.
    Einige wurden von einer mörderischen Panik erfasst. Sie schrien und versuchten zu fliehen.
    Sie stießen gegen jene, die der furchtbare Schreck gelähmt hatte. Manche fielen. Die Fliehenden trampelten über sie hinweg. Kinder heulten ratlos und verzweifelt. Ihre entsetzten Mütter versuchten vergeblich, gegen die schwere Woge der Davonlaufenden anzurennen. Schreiend wurden sie fortgeschwemmt, in enge Gassen gespült, wenn sie Glück hatten, oder zu Boden geschleudert.
    Die kopflose Masse jagte keuchend schmale Straßen entlang, verfolgt von den mordgierigen Blutgeiern, die sich in diesem Moment auf ihr erstes Opfer

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