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GK170 - Die mordenden Bilder

GK170 - Die mordenden Bilder

Titel: GK170 - Die mordenden Bilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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abspielt!«, knurrte Frank entmutigt.
    »Richtig«, sagte ich.
    »Es sei denn…«, bemerkte Mr. Silver plötzlich.
    »Es sei denn…«, sagte mit einemmal auch ich, und ich schnippte mit dem Finger. »Das ist es, Frank.«
    Silver und ich hatten zur selben Zeit denselben Gedanken gehabt.
    Esslin schaute uns an. »Hört mal, ihr beiden, wollt ihr mir eure Idee nicht mitteilen? Was ist dir eingefallen, Tony? Nun komm schon, rede endlich. Lass mich nicht so lange zappeln!«
    »Ich weiß jetzt, wie wir diesem Unhold möglicherweise ein Schnippchen schlagen können, Frank«, sagte ich.
    »Wie denn?«, fragte Esslin drängend.
    »Vorausgesetzt, dass unsere Überlegung richtig ist… Ich meine, die Sache klappt nur dann, wenn alle Familienmitglieder sehen können, was sich auf der Leinwand ereignet …«
    Frank lief auf mich zu. Seine Augen glänzten, als hätte er Fieber.
    »Was ist zu tun, Tony? Himmel noch mal spuck’s doch endlich aus!«
    Ich saß und schaute langsam zu ihm auf. Obwohl ich genauso aufgeregt war wie er, sagte ich betont ruhig: »M. G. Black muss mich adoptieren.«
    ***
    Wir führten zuerst ein langes Gespräch mit Elma. Wenn M. G. Black mich adoptierte, gehörte ich mit zur Familie. Dann musste auch ich sehen, was während der nächsten Lichtbildervorführung passierte, und ich hoffte, dann die nötigen Schritte unternehmen zu können, die erforderlich waren, um jenen Dämon zu vernichten oder zumindest dorthin zurückzuverbannen, woher er gekommen war.
    Elma war ein tapferes Mädchen.
    Sie bekam keinen hysterischen Anfall, als ich ihr eröffnete, dass möglicherweise auch ihr Leben in Gefahr war. Und als ich ihr weiter mitteilte, dass ich ihren Bruder Brian für den Drahtzieher in diesem unheimlichen Fall hielt, war sie darüber nicht einmal sonderlich erstaunt. Es gab nichts, was sie Brian nicht zugetraut hätte.
    Für Elma stand außer Zweifel, dass M. G. Black auf meinen Vorschlag eingehen würde. Das Mädchen versprach, sich bei ihrem Vater für unsere Idee zu verwenden. Es war überflüssig, zu bemerken, dass ich nicht die Absicht hatte, M. G. Blacks Adoptivsohn zu bleiben. Die Angelegenheit sollte zu einem späteren Zeitpunkt wieder rückgängig gemacht werden. Ich war an Blacks Vermögen nicht interessiert.
    Der Milliardär rief uns noch am selben Tag an. Brian ließen wir über die Beweggründe unseres Vorhabens weitgehend im Ungewissen. Er ahnte zwar, dass sich da irgendetwas gegen ihn zusammenbraute, aber er wusste nicht, was es war. Im Übrigen verließ er sich auf sein Wissen um die schwarze Magie und auf die Unterstützung von Seiten der Unterwelt.
    Um der Form genüge zu tun, berief M. G. Black so etwas wie einen Familienrat ein.
    Zu diesem Zeitpunkt war für meine Adoption bereits alles in die Wege geleitet.
    An diesem Tag erfuhr Brian Black zum ersten Mal, wozu sich M.
    G. Black entschlossen hatte.
    Der Junge wurde leichenblass vor Zorn. Endlich waren Barry Gibbson und Nora Black beiseitegeräumt – da setzte ihm sein Vater ein neues Familienmitglied vor die Nase.
    Das passte Brian ganz und gar nicht. Er wetterte gegen mich, zweifelte unverhohlen an M. G.s Verstand, protestierte und drohte mit rechtlichen Schritten, die er gegen diese verrückte Adoption unternehmen wolle.
    »So etwas Idiotisches!«, brüllte der Junge, während er wie ein gereizter Tiger im Salon auf und ab rannte. »Du bist siebzig, Vater. Du hast einen Sohn. Wie kommst du dazu, einen wildfremden Menschen zu adoptieren?«
    »Tony Ballard ist kein Fremder!«, entgegnete der Milliardär hart.
    »Er ist ein sehr guter Freund von Frank Esslin.«
    »Und wer ist bitteschön Frank Esslin? Doch auch nur ein Fremder. Ein geldgieriger Mitgiftjäger, der sich an Elma nur deshalb herangemacht hat, weil sie die Tochter eines reichen Mannes ist!«
    Elma schnellte wutentbrannt hoch. »Ich verbiete dir, so über Frank zu reden!«
    Brian fletschte gehässig die Zähne. »Du hast mir überhaupt nichts zu verbieten!«
    »Ich möchte, dass du dein Temperament besser beherrscht, Brian!«, wies M. G. Black seinen aufgebrachten Sohn zurecht. »Du magst zu meinem Entschluss stehen, wie du willst, Brian«, sagte M.
    G. abschließend. »Ich habe mich entschieden. Es ist besser, du findest dich damit ab.«
    Brian verließ wutentbrannt den Salon.
    Von diesem Tag an hatte ich einen Todfeind mehr.
    ***
    Sobald die rechtliche Seite geregelt war, empfahl ich M. G. Black, für ein paar Tage die Stadt zu verlassen. Er besaß ein Haus in den Bergen.

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