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GK170 - Die mordenden Bilder

GK170 - Die mordenden Bilder

Titel: GK170 - Die mordenden Bilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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vor wie eine Diebin, die sich etwas nimmt, das sie nicht haben darf. Es stört mich, dass ich das alles so klammheimlich tun muss. Dass ich nachts aufstehen und nach Hause fahren muss. Dass ich vor meinem Mann Verstecken spielen muss.«
    Ferrucci drückte den Zigarillo im Kristallaschenbecher aus. »Bisher warst du damit doch zufrieden, oder?«
    Noras Augen wurden schmal. Spöttisch gab sie zurück: »Zufrieden? Ich dachte, du kennst mich, Marco. Aber nun sehe ich, dass du keine Ahnung hast, wie es in mir aussieht. Zufrieden! Womit soll ich denn zufrieden sein? Mit dem Luxuskäfig und den goldenen Ketten, die mich tagsüber an der Seite eines alten Mannes gefangen halten? Mit den Nächten, die ich in deinem Bett verbringe? Schätzt du dich da nicht ein bisschen zu hoch ein? So gut bist du wieder auch nicht, mein Junge…«
    Ferrucci lachte. »Nun hör auf, mich einen Versager zu nennen.« Er stand auf. Sein Körper war schlank und geschmeidig. Die Brust war schwarz behaart.
    Er wollte Nora in die Arme nehmen, doch sie entwand sich ihm und fauchte: »Lass das, bitte! Ich bin dafür jetzt nicht mehr in Stimmung.«
    Der Anwalt zuckte gleichmütig die Achseln, schürzte die Lippen und meinte: »Wie Frau Gräfin wünschen.« Er ging ins Bad. Nora hörte das Rauschen der Dusche. Inzwischen kleidete sie sich an.
    Als Marco zurückkam, trug er einen Bademantel. Seine Hände steckten in den tiefen Taschen. Grinsend erkundigte er sich: »Na, ist das Gewitter vorüber?«
    Nora schloss den Gürtel. Sie trug ein einfaches, sehr elegantes Baumwollkleid. »Es muss etwas geschehen, Marco«, sagte sie leise.
    Dabei schaute sie ihm tief in die Augen. »Ich ertrage diesen Zustand nicht mehr lange.« Seufzend sank sie in seine Arme. »Als ich M. G. heiratete, dachte ich, dass ich in ein paar Jahren eine reiche Witwe sein würde. Aber ich habe mich geirrt, Marco. Es ist abscheulich. An manchen Tagen sitzen wir einander gegenüber. Ich sehe ihm in die Augen und fürchte, dass er die Fragen erkennt, die in mir lodern: Warum stirbst du nicht endlich? Warum gibst du mich nicht endlich frei? Warum bist du so grausam und quälst mich so lange mit deiner Gegenwart?«
    Ferrucci streichelte Nora beschwichtigend. »Du musst Geduld haben, Baby…«
    »Wie lange denn noch?«, fragte die junge Frau wütend. »Ich will frei sein. Ich will tun und lassen können, was mir passt…«
    Nora biss sich auf die Oberlippe. Sie drängte den Anwalt von sich.
    Er sah ihren Blick und erschrak.
    Eiskalte, berechnende Augen waren das. Schön und zugleich gnadenlos waren sie.
    »M. G. muss sterben, Marco. Die Sache muss zu einem Ende kommen. Ich will sein Geld. Ich kann ihn nicht mehr gebrauchen.«
    Ferrucci ließ verwirrt von seiner Geliebten ab. »Bist du verrückt, Nora? Weißt du, was du da sagst?«
    »Natürlich weiß ich es. M. G. will nicht gehen. Also muss man nachhelfen.«
    Der Anwalt schlug sich gegen die Stirn. »Mein Gott, sie hat den Verstand verloren.«
    »Zum Teufel, warum bist du nur so entsetzlich feige, Marco?«, zischte Nora verächtlich. »M. G. ist ein alter Mann. Hast du etwa Angst vor ihm?«
    »Ich kann doch keinen Mord begehen. Wie stellst du dir das vor?«, fragte Ferrucci erschüttert. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »So viel Einsatz bin ich dir anscheinend nicht wert, wie?«, stichelte Nora.
    »Keine Liebe ist dieses Risiko wert.«
    Nora zog die Mundwinkel nach unten. »Du liebe Güte, was bist du bloß für ein jämmerlicher Schlappschwanz.« Ihr Blick glitt an ihm hinab. »Und so etwas will ein Mann sein. Dass ich nicht lache.«
    Ferrucci holte sich einen Whisky. Er trank ihn hastig. »Herrgott noch mal, wieso drehst du denn auf einmal durch, Nora? Warum lassen wir nicht alles so, wie es ist? Lange macht es M. G. sowieso nicht mehr. Er ist siebzig. Die Zeit ist unsere Verbündete. Wir brauchen nichts anderes zu tun, als zu warten. Alles andere ergibt sich von ganz allein. Es wäre unvernünftig, unser Problem gewaltsam lö- sen zu wollen. Das muss dir doch einleuchten. Wenn er eines natürlichen Todes stirbt, kann uns kein Aas etwas anhaben. Wenn er aber ein gewaltsames Ende findet, haben wir die Polizei im Nacken. Und die kann verdammt lästig sein, wenn ihr etwas in die Nase stinkt. Immerhin ist dein Mann nicht irgendjemand…«
    Nora griff nach ihrer Handtasche.
    »Spar dir deine schönen Reden, Marco. Ich weiß jetzt, wie ich mit dir dran bin.« Sie ging an ihm vorbei.
    »Warte. Ich bring dich…«
    »Nicht nötig. Ich

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