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GK187 - Der Geisterberg

GK187 - Der Geisterberg

Titel: GK187 - Der Geisterberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sich zusammengesunken hockte dieser eingetrocknete Rest von dem, was einst ein Mensch gewesen war, in jener gefächerten Gabel. Seine Hände hingen zwischen den Stäben herab. Der mit Farbe bemalte Schädel lehnte an einer dicken Stange. Nicht der kleinste Funke Leben befand sich in diesem mumifizierten Körper.
    Kendal Blake hielt das Ganze für eine Sinnestäuschung, der der Kameramann aufgesessen war.
    Es war verdammt heiß. Die Luft flimmerte. Wenn man es so betrachtete, bewegte sich alles. Sogar die Felsen, die sich über den unheimlichsten Friedhof der Welt wölbten.
    ***
    Am frühen Nachmittag schwang sich Kendal Blake in den Jeep, der ihm für die Dauer der Dreharbeiten in dieser Wildnis zur Verfügung stand. Das Lenkrad war so heiß, daß er sich daran die Finger verbrannte. Er stieß einen ärgerlichen Fluch aus und startete den Motor. Dann drehte er sich ungeduldig um. Die Fliegen umschwirrten ihn in dunklen Schwärmen. Er konnte machen, was er wollte. Sie ließen nicht von ihm ab. Sie krabbelten über sein Gesicht, krochen ihm fast in den Mund oder in die Nasenlöcher. Er hatte es aufgegeben, sie zu verjagen. Sie flogen ja doch nur kurz auf und setzten sich sofort wieder dorthin, von wo er sie verscheucht hatte.
    Wütend schlug Blake auf die Hupe.
    Da wurde das Tuch eines Zelteingangs zur Seite geschlagen. Ein stämmiger junger Mann kam gelaufen. Er trug Jeans und ein weißes Jersey-Hemd, dessen Ärmel hochgekrempelt waren. Seine Schultern waren breit. Die Nase schief in seinem Gesicht – ein Andenken an die Zeit, wo er auf dem College Football gespielt hatte. Sein Name war Cliff McKinlock. Er war der Regieassistent. Blake hatte schon zwei Filme mit ihm zusammen gemacht. Cliff war ein cleverer, williger Bursche, dem keine Arbeit zu lange dauerte oder zu schwierig war. Ein angenehmer Mitarbeiter, auf den man sich hundertprozentig verlassen konnte. Solche Leute hatte Kendal Blake gern um sich, wenn er wieder einmal daranging, »mit großen Schmerzen ein neues Kind in die Welt zu setzen«, wie der Regisseur mit blumenreicher Sprache die Entstehung eines neuen Films beschrieb.
    »Na endlich!« sagte Blake ungehalten, als sich Cliff McKinlock zu ihm in den Jeep setzte. »Ich dachte schon, Sie könnten den Ausgang des Zeltes nicht finden.«
    »Entschuldigen Sie, ich fand in der Eile meinen rechten Schuh nicht.«
    Blake grinste. »Noch nie gehört, daß Barfußgehen unwahrscheinlich gesund ist?«
    Cliff McKinlock rümpfte die Nase. »Ich danke schön. Hier tu’ ich ohne meine Schuhe keinen Schritt.«
    »Wovor haben Sie Angst?«
    »Daß ich auf einen Skorpion oder auf eine Giftschlange trete.«
    »Tja, wenn Sie zimperlich sind…«, sagte Blake lachend und ließ die Kupplung kommen. Der Jeep rumpelte über den unebenen Boden aus dem Lager.
    Dorothy Fosse mußte abgeholt werden. Alle anderen Schauspieler waren bereits da. Der gesamte Filmstab wohnte schon in der Zeltstadt. Es fehlte nur noch Dorothy, dann war die Crew vollständig. Die hübsche Schauspielerin hatte die günstige Gelegenheit wahrgenommen, um in zwei Sendungen des Australischen Fernsehens aufzutreten. Eine Talk-Show war aufgezeichnet worden und würde in etwa einem Monat über die Schirme flimmern. Dieses Programm hatte Dorothy Fosses Ankunft auf Papua-Neuguinea um einen Tag verzögert, aber es war nicht ohne das Einverständnis von Kendal Blake geschehen.
    Er hatte ohnedies nicht die Absicht gehabt, gleich am ersten Tag mit Volldampf loszulegen. Die Schauspieler sollten sich erst mal akklimatisieren. Viel Zeit stand ihnen dafür ohnedies nicht zur Verfügung, denn die Produktionsleitung war daran interessiert, die auflaufenden Kosten so niedrig wie möglich zu halten.
    Der Jeep schaukelte und sprang über den schlechten Weg, der durch den Dschungel führte.
    »Hatten Sie schon mal mit Dorothy Fosse zu tun, Cliff?« fragte der Regisseur, während er versuchte, den tiefsten Schlaglöchern auszuweichen, was nicht immer leicht war.
    »Nein«, sagte McKinlock.
    »Ist ein schwieriges Mädchen.«
    »Das habe ich schon gehört.«
    »Sie ist eine phantastische Schauspielerin. Ich behaupte, sie ist die beste Schauspielerin überhaupt. Aber sie hat kein Herz in ihrer hübschen Brust. Sie besteht nur aus Supermaßen und einem verdammt schönen Gesicht. Aber sie würde Sie eiskalt neben sich verrecken lassen, ohne auch nur den kleinen Finger für Sie zu rühren. So etwas von Gefühllosigkeit habe ich noch nicht erlebt. Sie werden sie wie ein rohes Ei

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