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GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt

GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt

Titel: GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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erzählt?«
    »Nein.«
    »Da war ein Mann, der hat seinem Hund das Pokern beigebracht. Aber das Tier verriet sich immer. Jedesmal, wenn es ein gutes Blatt hatte… wedelte es mit dem Schwanz.«
    Mr. Silver, mein Freund und Kampfgefährte - ein Ex-Dämon - lachte über den Witz aus vollem Halse. Er war ein Hüne mit silbernen Haaren und perlmuttfarbenen Augen. Und er war in der Lage, Dinge zu tun, die ein Mensch niemals fertiggebracht hätte.
    Wir gingen in die nächste Runde. Vicky lag gut im Rennen. Sie hatte schon eine Menge Geldscheine vor sich liegen. Auch diesmal schien sie kein schlechtes Blatt erwischt zu haben.
    Ich seufzte. »Ich passe.«
    »Ich gehe mit«, sagte Tucker Peckinpah.
    »Ich auch«, sagte Mr. Silver.
    Vicky erhöhte den Einsatz. Peckinpah und Mr. Silver zogen mit. Das ging eine ganze Weile so. Bis Peckinpah sagte: »Ich steige aus.«
    »Bleiben nur noch wir beide übrig«, sagte Mr. Silver zu Vicky.
    Sie warfen noch ein paar Scheine in den Pott, und dann kam die Stunde der Wahrheit. Vicky legte vier Damen auf den Tisch. Mr. Silver strahlte, denn er hatte vier Könige zu bieten. Hätte Vicky die vier Könige gehabt, dann hätte Mr. Silver garantiert vier Asse präsentiert. Wieso? Ganz einfach: Weil er mogelte. Ehrliches Spielen bereitete ihm kein Vergnügen. Der Spaß begann für ihn erst, wenn er uns übers Ohr hauen konnte.
    »Tut mir aufrichtig leid, Vicky«, sagte er und streckte die Hand nach dem Geld aus. »Aber ein guter Spieler muß auch verlieren können.«
    »Laß das Geld liegen, Silver!« sagte ich. »Wir beide wissen, daß es dir nicht gehört.«
    Der Ex-Dämon setzte eine Unschuldsmiene auf, auf die ich jedoch nicht hereinfiel. Dafür kannte ich das Schlitzohr viel zu gut.
    »Ich weiß nicht, was du meinst, Tony«, sagte der Hüne.
    »Du hattest keine vier Könige.«
    »Hör mal, hier liegen sie doch.«
    »Ja. Jetzt. Aber in der Hand hattest du vier Buben.«
    »Woher willst du denn das wissen?«
    Ich grinste. »Ich habe dir in die Karten geguckt.«
    »Also, wie finde ich denn das?« begehrte Mr. Silver auf. »Nennst du das etwa ein ehrliches Spiel?«
    »Paßt es dir etwa nicht, daß ich dich mit deinen eigenen Waffen bekämpfe?« Ich wies auf die Spielkarten. »Was sollte hier liegen? Nun komm schon, mach’s rückgängig, sonst kannst du heute nacht nicht ruhig schlafen.«
    Mr. Silver wand sich wie ein getretener Wurm.
    Schließlich ließ er sich aber doch herab, zuzugeben, daß er geschummelt hatte. Wir sahen es alle: Die Luft flimmerte kurz über den Karten, und aus den vier Königen, die vor Mr. Silver lagen, wurden vier Buben.
    »Sehr anständig«, lobte ich den Hünen.
    »Ich denke, ich werde lange nicht mehr mit dir spielen«, sagte Vicky Bonney verstimmt.
    Der Ex-Dämon lächelte verlegen. »Hör mal, Vicky, das war doch nur Spaß. Ich hätte dir um das Geld etwas Hübsches gekauft. Bestimmt.«
    »Ich wette, sie hat nichts dagegen, wenn du ihr trotzdem etwas kaufst«, sagte ich feixend. »Gewissermaßen als Wiedergutmachung.«
    Mr. Silver warf mir einen verdrossenen Blick zu. »Blutsauger!« knurrte er. Und Vicky fragte er seufzend: »Na schön. Was möchtest du haben?«
    Vicky kam nicht dazu, einen Wunsch zu äußern, denn in diesem Augenblick schlug das Telefon an. Ich ging an den Apparat.
    »Ballard.«
    Es war Frank Esslin.
    »Frank!« rief ich erfreut aus. »Was tut sich?«
    »Ich habe ein Problem, Tony.«
    Seine Stimme gefiel mir nicht. »Brauchst du Hilfe?« fragte ich sofort.
    »Ich befinde mich im Haus meines Freundes Hec Polanski. Vor wenigen Minuten ist etwas reichlich Mysteriöses passiert.«
    »Was denn?«
    Frank berichtete mir von einem dunkelgrauen Pfeil, der das Glas der Terrassentür zertrümmert hatte und in den Living-room gerast war. Er sagte, es wäre zu einer Explosion gekommen, die allen Anwesenden die Besinnung geraubt habe.
    »Und nun«, sagte er abschließend, »befürchten wir, daß das noch nicht alles war. Wir haben Angst, daß der große Hammer erst kommen wird. Deshalb wäre ich dir dankbar, wenn du so bald wie möglich zu uns herüberkommen könntest. Es braut sich etwas zusammen, mit dem wir allein nicht fertigwerden können, das spüren wir.«
    »Mach dir keine Sorgen, Frank, es kommt alles wieder ins Lot«, sagte ich, um ihm Mut zu machen.
    Er lachte nervös. »Vielleicht ist meine Furcht auch unbegründet…«
    »Wir werden sehen.«
    »Hoffentlich hast du nicht gerade etwas Wichtiges zu erledigen…«
    »Du weißt, es gibt für mich nichts

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