Glaub an das Glück, Annabelle! (German Edition)
durchzuckte sie ein sengender Schmerz, der Annabelle unwillkürlich ein Stöhnen entlockte, gefolgt von einem sensationellen Gefühl, das sie in unbekannte Sphären entrückte, die ihr bisher verschlossen gewesen waren.
„Annabelle?“, hörte sie Stefanos Stimme wie durch einen dichten Nebel. „Wie … wie ist das möglich? Du kannst doch nicht wirklich noch Jungfrau sein?“
Die Augen fest geschlossen, drehte sie den Kopf zur Seite, doch Stefano stützte sich auf einen Ellenbogen, umfasste ihr Kinn und zwang sie, ihn anzuschauen.
„Ich bin keine Jungfrau“, wisperte sie und krallte sich in seine Schultern, als er sich von ihr zurückziehen wollte. „Jetzt nicht mehr …“
Sie hörte ihn fluchen und kniff die Augen nur noch fester zusammen.
„ Querida , sieh mich an!“
Am ganzen Körper bebend hob Annabelle widerstrebend die Lider, in der Erwartung Stefanos spöttischem oder gar verächtlichem Blick zu begegnen. Doch er wirkte nur zutiefst geschockt und … wehmütig?
„Ich wollte dir nicht wehtun“, sagte er sanft.
„Zu spät“, murmelte sie lakonisch, „schon vorüber.“
„Wenn ich gewusst hätte, dass du noch Jungfrau bist …“
„Nicht! Hör jetzt nicht auf“, unterbrach sie ihn heftig und schüttelte den Kopf. „Tu mir das nicht an.“
Nach einem langen Blick, in dem Frust und Verständnis miteinander stritten, schloss Stefano die Augen und bewegte sich so behutsam, wie es ihm nur möglich war. An der harten Wangenlinie konnte sie ablesen, was es ihn kostete, seine Libido zu kontrollieren. Auch Annabelle biss die Zähne zusammen, um sich zu wappnen, und stieß einen überraschten Laut aus, als sie sich unerwartet von einer heißen Woge erfasst fühlte.
Sehnsüchtiges Verlangen und pure Lust ballten sich in ihr zusammen wie Gewitterwolken an einem schwülen Sommertag. Und als es zur unweigerlichen Explosion kam, fing Stefano sie in seinen starken Armen auf und erlaubte sich erst dann, auch selbst zum Höhepunkt zu kommen.
Überwältigt und sprachlos lag Annabelle danach auf seine Brust geschmiegt einfach nur da und lauschte auf den starken Schlag seines Herzens. Staunend schaute sie sich in dem dämmerigen Raum um und konnte immer noch nicht fassen, was eben geschehen war.
Sie fühlte sich im wahrsten Sinne des Wortes wie neu geboren und Stefano näher als jedem anderen Menschen auf Erden, obwohl sie sich erst seit wenigen Tagen kannten. Doch schon im nächsten Moment setzte ihr Herz einen Schlag aus.
Stefano Cortez ist ein notorischer Playboy!
Wie hatte sie das nur vergessen können? Jede kostbare Sekunde süßer Lust war mit Gift versetzt gewesen. Sie hatte sämtliche Warnsignale ignoriert und sich ihm widerstandslos ausgeliefert. Jetzt hatte er sie in der Hand … möglicherweise sogar, ohne dass es ihm bewusst war.
Wie lange würde sein Interesse an ihr anhalten? Wann war der Reiz des Neuen verflogen? Nach einem Tag oder nach einer Woche? Sie war noch Jungfrau gewesen und hatte ihm ihr Vertrauen geschenkt.
Und ihr Herz?
Nein! Annabelle schauderte. Niemals durfte sie einem Mann ihr Herz schenken, der sie unweigerlich betrügen würde!
„Und, wie geht es jetzt weiter?“
Schon halb im Schlaf öffnete er die Augen. Immer noch nackt lagen sie inmitten zerknüllter Laken auf dem breiten Bett. Stefano lächelte träge.
Dios mío! Nie zuvor hatte er für eine Frau eine derartige Leidenschaft empfunden. Hinter Annabelles kühler reservierter Maske verbarg sich ein wahrer Vulkan. Sie auf der Blumenwiese neben dem kleinen Wäldchen zu küssen, hatte ihn so stark erregt, dass er glaubte sterben zu müssen, wenn er sie nicht ganz haben konnte. Mit ihr zu schlafen, hatte seine kühnsten Erwartungen sogar noch übertroffen.
Und wenn er sie jetzt anschaute … wollte er mehr. Eine überraschende und völlig unerwartete Erkenntnis, die ihm einen gelinden Schock versetzte.
„Wie es jetzt weitergehen soll?“, fragte er gedehnt und tat so, als müsste er angestrengt nachdenken. „Lass mich mal sehen … ich würde sagen, zuerst gehen wir nach unten und gönnen uns eine kleine Stärkung.“
„Wir haben miteinander geschlafen.“
„Ja“, bestätigte er mit breitem Lächeln, zog ihre Hand an seine Lippen und küsste sie zärtlich. „Das ist mir nicht entgangen.“
Doch Annabelle erwiderte sein Lächeln nicht, sondern wirkte seltsam angespannt. „Es muss doch irgendein Ritual geben, was deine Affären betrifft, nachdem …“ Sie schluckte trocken. „Wie enden solche Nächte
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