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Glenraven

Glenraven

Titel: Glenraven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Reise verwenden. Sie sollte etwas Brauchbares für das Buch aus Glenraven mitbringen.
    Jayjay nahm den Reiseführer mit zur Kasse.
    Der Besitzer des Ladens, Amos Baldwell, lehnte über der Verkaufstheke und lächelte sie an. Er war groß und hatte dunkle Augen. Jayjay schätzte ihn auf Anfang Dreißig… vielleicht auch Ende Zwanzig, sie konnte es wirklich nicht sagen. Sein Gesicht war zwar jung, aber durch sein gestärktes Hemd, das er bis zum Hals zugeknöpft hatte, und sein pomadiges Haar, das dicht am Kopf lag, machte er sich älter. Sie glaubte, daß er wirklich gut aussehen könnte, wenn er sich nur die Zeit dafür nähme. Amos deutete zur Belletristik, wo Das Jahr nach dem Schmerz ausgestellt war. »Ihr letztes Buch verkauft sich sehr gut hier. Einige meiner Kunden sagten, es sei sehr hilfreich. Das soll schon was heißen.«
    Jayjay lächelte in der Hoffnung, daß er ihren Augen den Wunsch, in Ruhe gelassen zu werden, nicht anmerken würde. »Ich freue mich, daß es was bewirkt.« Sie schob den Reiseführer über die Theke und wechselte das Thema. »Ich habe gefunden, wonach ich gesucht habe!«
    Amos starrte auf das Buch, und für den Bruchteil einer Sekunde hätte Jayjay schwören können, daß der Händler erblaßte. Dann runzelte er die Stirn. Er schien nach dem Buch greifen zu wollen, aber seine Hand zuckte wieder zurück, ohne es zu berühren. Sein Blick war eindringlich und überrascht.
    »Dieses Exemplar ist beschädigt. Soll ich Ihnen nicht lieber ein anderes holen?«
    »Es gibt kein anderes.«
    »Wir haben verschiedene Reiseführer für Spanien… «
    Sie fiel ihm ins Wort. »Das hier ist aber kein Reiseführer für Spanien. Hier steht Glenraven… genau hier… auf dem Umschlag.«
    In diesem Augenblick wurde er wirklich blaß. Amos blickte von dem Buch zu ihr, zum Buch und wieder zu ihr. Jayjay hätte darauf wetten können, daß er vollkommen verwirrt war… aber warum? Er begann langsam den Kopf zu schütteln, entweder um den Handel oder sein eigenes Verhalten zu verneinen.
    »Verkaufen Sie es mir einfach.«
    »Warum wollen Sie unbedingt das haben?«
    Jayjay nahm eine entschlossene Haltung an. Sie wollte ihn nicht beleidigen. Baldwell behandelte sie höflich und stellte ihre Bücher an exponierter Stelle aus - was sie eigentlich gar nicht verdienten -, aber was fiel ihm ein, sie zu fragen, warum sie ein bestimmtes Buch kaufen wollte? Sie hatte nicht die Absicht zu erzählen, daß sie die Stadt für eine Weile verlassen wollte. »Entschuldigen Sie, Amos, aber das ist meine Sache.«
    Und meine. Jayjay glaubte es gehört zu haben, obwohl sich sein Mund überhaupt nicht bewegt hatte. Er schien größer zu werden, und einen Augenblick lang rötete sich sein Gesicht und bekam einen finsteren Ausdruck. Sie starrte ihn an. Der Buchhändler sah mit einem Mal wie ein vollkommen anderer Mensch aus. »Haben Sie überhaupt ein wenig in diesem Reiseführer geblättert? Glenraven ist… gefährlich «, erklärte er, während sein Zeigefinger auf dem Umschlag herumstocherte. »Es ist primitiv. Das ist kein Ort für Sie.«
    Jayjay kämpfte dagegen an, sich von seinem merkwürdigen Verhalten einschüchtern zu lassen. »Verkaufen Sie es mir.« Einen Moment zögerte sie, um dann in befehlendem Ton hinzuzufügen: »BITTE!«
    Amos’ Blick war so intensiv, daß sie ihn beinahe körperlich spüren konnte. Er hob eine Augenbraue, schürzte die Lippen und tippte den Preis in die Registrierkasse. »Entschuldigen Sie bitte vielmals«, brummte er steif, während er die Hand nach Jayjays Geld ausstreckte. »Vielleicht war ich… allzu besorgt um Ihr Wohlbefinden. Ich bin sicher, daß Sie selbst am besten wissen, was gut für Sie ist.«
    »Natürlich weiß ich das«, antwortete Jayjay. Amos steckte das Buch und den Kassenzettel in eine bedruckte Plastiktüte und gab sie ihr. Sie wandte sich zum Gehen, drehte sich dann aber doch noch einmal um. Sie versuchte, ihre Stimme so ruhig wie möglich zu halten und ihren Ärger nicht offen zur Schau zu stellen, als sie sagte: »Sie sind noch ziemlich neu hier, Amos. Ich weiß nicht, was für Kunden Sie früher bedient haben, aber eines kann ich Ihnen sagen: In dieser Gegend hier werden Sie keine bekommen, wenn Sie den Leuten vorschreiben wollen, welche Bücher sie kaufen sollen und welche nicht.«
    Immer noch wütend, stapfte sie aus dem Laden.
    Es regnete noch immer, doch inzwischen war ein böiger Wind aufgekommen, und die Tropfen fielen nun noch dichter. Sie wünschte sich von Herzen,

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