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Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Titel: Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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Nachdenklich und einbisschen gerührt streichle ich über das warme, weiche Hundebäuchlein. Diese kleine Hündin – nun hat sie mir schon wieder eine Predigt gehalten: Mit ihrer Geste hat sie mir gezeigt, dass meine Liebe ihr wichtiger ist als meine Kekse. Dass ihr mein Streicheln, meine Nähe und meine liebevollen Worte mehr bedeuten als meine Geschenke. Dass sie mich selbst dringender braucht als das, was ich ihr mitgebracht habe. Das zu erkennen – wieder einmal zu erkennen – bewegt mich sehr. Schon oft habe ich gehört und gelesen, dass unsere erste Priorität sein soll, Gott selbst und nicht seine Gaben zu suchen. Dass es uns in erster Linie um ihn selbst gehen soll und erst in zweiter Linie um das, was er für uns tun kann. »Sucht Gottes Angesicht, nicht seine Hand!«, habe ich einmal in einer Predigt gehört. Ich meine, einfacher und prägnanter kann man es kaum sagen.
    Und meine kleine Hündin, für die Essen eigentlich das Größte auf der Welt ist, hat mir mit ihrer stummen Geste gezeigt, dass es da etwas gibt, das ihr noch mehr bedeutet als Futter: Meine Liebe.
    Jetzt brauche ich mein Losungsbuch eigentlich gar nicht mehr aufzuschlagen – mein »Wort zum Tag« habe ich jedenfalls schon gehört …
    Â»Bitte hilf mir, Herr, dich mehr zu lieben als alles andere auf der Welt«, bete ich. »Du selbst sollst mir wertvoller sein als alles, was du für mich tust.«

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
    Der ewige Gott ist eure Zuflucht und unter euch
    sind seine ewigen Arme.
    5. Mose 33,27

Gut aufgehoben
    Sechs dunkle Augen schauen mich mit hypnotisierenden Blicken an, während ich mir den Kopf über der Übersetzung einer komplizierten Textstelle zerbreche. Ich schaue auf die digitale Zeitanzeige auf meinem Computerbildschirm – es ist vier Minuten vor zwölf. Ihre innere Uhr sagt unseren Hunden, dass es Zeit ist, in den Garten zu gehen. Das ist die tägliche Routine: Wenn mein Mann von der Arbeit heimkommt, gehen wir eine halbe Stunde mit den Hunden in den Garten. So können sie draußen noch ein bisschen spielen und etwaige Geschäfte erledigen, bevor sie ihr Futter bekommen, und danach allgemeine Mittagspause angesagt ist.
    Ich fahre den Computer herunter und lasse die Hunde hinaus. Draußen setzte ich mich auf einen Gartenstuhl, freue mich über das regennasse Grün unseres Rasens, die duftenden Blüten derFliedersträucher und den Anblick der grauweißen Wolken, die langsam über den hellblauen Himmel ziehen. Während eine Singdrossel ihr Frühlingslied in mein Herz singt, kommt Gerhard durchs Gartentor. Freudig bellend hüpfen die Hunde um ihn herum.
    Gerhard setzt sich zu mir auf den zweiten Stuhl, und während wir einander davon berichten, wie unser Vormittag verlaufen ist, kommt Fritzi zu mir gelaufen. Ihr Blick und ihre Körperhaltung sagen mir, dass sie im nächsten Moment versuchen wird, auf meinen Schoß zu springen.
    Ich weiß, dass sie das nicht schafft – jedenfalls nicht allein. Fritzi hat eine Kniegelenkschwäche, die bei kleinen Hunderassen öfter auftritt. Sie hat keine Beschwerden, aber sie kann nicht so hoch springen wie ihre Rudelgefährten.
    Also tue ich, was ich in dieser Situation immer tue: Sobald Fritzi zum Sprung ansetzt, breite ich die Arme aus, greife mit den Händen unter ihren Körper und hebe sie zu mir herauf. Während sie es sich in ihrer erhöhten Position bequem macht und aufmerksam auf die Straße schaut, wo sich gerade die Briefträgerin nähert, wische ich ihr ein bisschen Sand aus den Augen und kraule ihr weiches Nackenfell.
    Jedes Mal, wenn Fritzi losspringt, um auf meinen Schoß zu kommen, und ich sie dann im Sprung von unten fasse und zu mir heraufhebe, muss ich an eine Zeile aus einem Lied von Joe Cocker denken, die mich sehr berührt: »Love lifts us up where we belong …« 2
    Diese Worte, die sich auf einem strahlenden Durakkord wie auf einer Himmelsleiter in die Höhe schwingen, sind für mich ein wunderschönes Bild für die Liebe Gottes: Ebenso wie Fritzi, nur in dem festen Vertrauen darauf, dass ich sie fassen und zu mir heraufheben werde, losspringen kann, kann auch ich nicht aus eigener Kraft zu meinem himmlischen Vater gelangen. Es sind seine Arme, die mich auffangen – es ist seine Liebe, die die Distanz zwischen uns überbrückt und mich zu ihm

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