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Gluecksklee Und Koboldkuesse

Gluecksklee Und Koboldkuesse

Titel: Gluecksklee Und Koboldkuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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der Marketingstrategie einer Spielzeugfabrik von Newark hierhergebracht wurden.«
    »Das weiß ich«, erwiderte Lula. »Aber manche Leute hielten sie für Elfen.«
    Es dauert ungefähr eineinhalb Stunden, um von Trenton nach Atlantic City zu gelangen. Vierzig Minuten, wenn Lula hinter dem Steuer sitzt. Bis nach Pleasantville fährt man nur auf dem Highway. Danach wird die Fahrt weniger angenehm, denn von dort bis zur Küste in Atlantic City sieht alles ziemlich runtergekommen aus. Wir fuhren an etlichen Blocks vorbei, vor denen Huren, Rauschgifthändler und Jugendliche mit leerem Blick herumlungerten. Plötzlich wurde die Umgebung wieder freundlicher, und wir erreichten das Daffy’s. Lula parkte in der Garage. Wir frischten unser Make-up auf, besprühten unser Haar mit Haarspray und trabten dann durch das Labyrinth, das zum Casino führte.
    »Es wird nicht leicht werden, Grandma Mazur hier zu finden«, meinte Connie. »Hier wimmelt es von alten Leuten. Sie karren sie mit dem Bus hierher, drücken ihnen eine Stange Zigaretten und einen Gutschein für das Mittagsbuffet in die Hand und zeigen ihnen, wie sie ihre Kreditkarten in die Spielautomaten stecken müssen.«
    »Ja, die lassen es hier echt krachen«, erklärte Lula.
    Das stimmte. Im ganzen Land stecken wir die alten Menschen in Pflegeheime und füttern sie mit Wackelpudding. In Jersey hingegen halten wir sie in Casinos beschäftigt. Hier lässt sich niemand von Demenz und Herzerkrankungen ausbremsen.
    »Wahrscheinlich kann man hier sogar eine Dialyse über den Zimmerservice bestellen«, meinte Lula. »Ich sage euch, ich bin wirklich froh, dass ich meine goldenen Jahre hier und nirgendwo sonst verbringen darf.«
    »Wir schwärmen in verschiedene Richtungen aus, um Grandma zu suchen«, schlug ich vor. »Und wir bleiben über unsere Handys in Kontakt.«
    Ich hatte gerade die Hälfte der Blackjack-Tische hinter mich gebracht, als mein Handy klingelte.
    »Ich habe sie gefunden«, meldete Connie. »Sie sitzt an einem Spielautomaten und spielt Poker. Geh zu dem großen Hund in der Mitte des Saals und dann nach links.«
    Daffy’s war eines der größeren, neueren Casinos am Boardwalk. In einem unsinnigen Versuch, Caesar’s Palace zu übertreffen, hatten die Besitzer sich dazu entschlossen, sich bei der Einrichtung des Casinos von dem zehn Jahre alten Beagle des Vorstandsvorsitzenden inspirieren zu lassen … Daffy. Es gab eine Daffy Doodle Bar, ein Daffy Delicious Restaurant, und Daffys Pfotenabdrücke zierten den lila-goldfarbenen Teppich. Die Krönung des Ganzen war eine sechs Meter große, zwei Tonnen schwere Bronzestatue von Daffy, aus deren Augen Laserstrahlen schossen. Der Hund bellte zu jeder Stunde und stand direkt in der Mitte des Hauptraums.
    Ich wandte mich an dem riesigen Bronzedaffy nach links und entdeckte Grandma auf einem Hocker vor einer Doppel-Bonus-Pokermaschine. Sie beugte sich weit nach vorn und konzentrierte sich auf die Kombinationen. Glocken klingelten, Lichter blitzten auf, und Grandma schlug unaufhörlich auf die Playtaste.
    Hinter Grandma stand Randy Briggs. Er presste die Reisetasche an seine Brust und sah sich immer wieder im Saal um, ohne Grandma dabei ganz aus den Augen zu lassen. Briggs ist ein Computerfreak Anfang vierzig mit schütterem blondem Haar, zynischen braunen Augen und dem Charme von Attila dem Hunnen. Die Tasche festzuhalten bereitete ihm große Mühe, denn Briggs ist nur einen knappen Meter groß und konnte die Arme kaum um die Tasche schlingen. Ich kenne ihn schon seit einigen Jahren und würde nicht behaupten wollen, dass wir Freunde sind. Ich schätze, wir haben eine Art Geschäftsbeziehung – mehr oder weniger.
    »Hey«, grüßte ich ihn. »Was geht hier ab?«
    »Das Übliche«, erwiderte Briggs. »Und was wollen Sie hier?«
    »Ich hänge hier nur rum.« Ich schaute auf die Reisetasche. »Was ist in der Tasche?«
    »Geld.« Briggs schaute zwischen Connie und Lula hin und her. »Ich bin angeheuert worden, darauf aufzupassen, also kommen Sie nicht auf komische Ideen.«
    »Einige Ideen hätte ich da schon«, erklärte Lula. »Etwa, dass ich mich auf Sie setzen könnte, bis von Ihnen nur noch ein Fettfleck auf dem Teppich übrig bleibt.«
    Grandma hörte auf, auf die Playtaste zu schlagen, und drehte sich zu uns um. »Ich habe gerade eine Glückssträhne. Kommt mir nicht zu nahe, das könnte Unglück bringen.«
    »Wie viel hast du gewonnen?«, erkundigte ich mich.
    »Zwölf Dollar.«
    »Und wie viel hast du schon in die

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